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lavendel
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lavendel
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jeanette
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melanieso
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12.08.2014 12:48:08 neuer Ratgeber Antwort Wie lange soll/kann man stillen?: Lesen Sie dazu am besten den ausführlichen Artikel
 
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Kolumne  >  Dem Vater die Sexualität neidig - Wahl des besten Sperma - Was ist ein guter Vater? von:

Dem Vater die Sexualität neidig - Wahl des besten Sperma - Was ist ein guter Vater?
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Dem Vater die Sexualität neidig - Wahl des besten Sperma - Was ist ein guter Vater? von:

Als Feigling den Krieg gewonnen, als Vater das Leben verloren.

 

(Motiv: Emotionsneid – Geldgier – Erbe

Tatwaffe: Sachwalterverfahren)

 

Im Zentrum der böhmischen Kleinstadt Pisek herrschte am 25.5.1918 Jubelstimmung. Der Familie Slechta wurde nach dem ersten Sohn Vilko ein zweiter geboren, der Vladimir genannt wurde (Dokument: 41.3.17 Slechta W.,Geburts- und Taufschein,Pisek,1941.pdf.) Seine wohlhabenden Eltern, Vilko und Antonia Slechta, geborene Vitoa, kamen beide aus dem Textilhandel. Bereits seine eigenen Großeltern, Vilko und Anna Slechta, sowie die Großeltern seiner Mutter Antonia, Antonin und Antonia Vitoa, waren so vermögend, dass die Familie einen Großteil von Pisek besaß. Das zeigte sich darin, dass die Familie dem sehr großen Geburtshaus mehrere andere Häuser und viel Geld ihr Eigen nannte. Die Familie fühlte sich in einem weit gefassten Sinn als „Habsburger“, war doch der Onkel 1870 k.u.k. Stadtkommandant in Prag. Die Slechtas gehörten aber nicht der deutschen Bevölkerung Piseks an. Der Konsul fühlte sich als junger Mann dem Habsburger Kaiser Karl I.(1887-1922) politisch nahestehend. Für ihn gilt nur die Staatsform der Monarchie, er geht deswegen bis heute auch zu keiner Wahl. Er betrachtete seine eigene Familie gleichsam als Hofbedienstete für einen Adeligen. Seine Familie soll in der Österreichisch-ungarischen Monarchie angeblich den Titel „Ritter Slechta von Pschechelt“ geführt haben. 

Das Geburtshaus an der Ecke Jungmannstraße - Leos-Janacek-Straße (Jungmann Ulice, Leos Janacek Ulice) stand in Sichtweite des Hauptplatzes, des sogenannten Großen Platzes (Velke Namesti). Pisek erhielt seinen Namen durch den goldhaltigen Sand des Flusses Ottava, der ihr in der Vergangenheit zu wirtschaftlichem Aufschwung und ihren Bewohnern zu Wohlstand verhalf. Überhaupt ist Pisek sehr sehenswert: Einhundert Kilometer südlich von Prag liegt die Stadt malerisch zu beiden Seiten des Flusses Ottava. Die mittelalterliche Steinbrücke aus dem 13. Jh. ist das Symbol der Stadt und das älteste in Böhmen erhaltene Bauwerk dieser Art. Auch politisch tat sich Pisek hervor: 1744 wurde in der Stadt eine Truppeneinheit stationiert. 1850 wurde Písek Sitz des Bezirksamts. Seit der Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es hier eine starke patriotische Bewegung, es entwickelte sich die Industrie und 1888 wurde das städtische Elektrizitätswerk in Betrieb genommen. Die Tschechoslowakische Republik wurde hier am 14. Oktober 1918 ausgerufen, zwei Wochen vor der offiziellen Staatsgründung am 28. Oktober 1918. 

Von jenem Goldsand hat Vladimir aber nichts mehr erfahren. Vom Instrumentenbau, speziell vom Geigenbau, wofür Pisek ebenfalls berühmt war, hörte Vladimir peripher. Heute ist Písek eine Stadt der Schulen und Studenten sowie ein traditioneller Erholungsort und beliebtes Ziel von Touristen, gilt sie doch als Stadt im Meer Wälder. Darüber hinaus wurde das historische Zentrum von Písek, also auch Vladimirs Geburtshaus, zu einer Denkmalzone erklärt.

 

Harmonisch verlief das Familienleben der Slechtas trotz des Wohlstandes nicht: Die Mutter Antonia ist auffallend oft in die Dekanatspfarrkirche Marianna Geburt (Farm’kostel Narozem Pamy Marie) gegangen. Der Vater Vilko hingegen mied die Kirche. Für ihn resultierte aus dem religiösen Fanatismus seiner Frau ein sexuelles Verweigerungsproblem ihrerseits, das er mit Fremdgehen auszugleichen versuchte. Das väterliche Anwesen in Split war ein idealer Ort für die sexuelle Aktivität des Vaters. Der ältere Sohn Vilko erschien dem Vater wohl nicht mehr ganz unbeschrieben, deshalb wurde der kleine Vladimir hier zum Alibi umfunktioniert. Um sich ausgiebig den außerehelichen Liebesspielen hingeben zu können, mietete der Vater eigens Boote für Vladimir. So wurde das Interesse des Sohnes geschickt auf etwas Abenteuerliches, auf Bootsfahrten, gelenkt, während die Mutter und der ältere Sohn Vilko  überhaupt in Pisek blieben. Vladimir erlebte also in der Elternbeziehung, der wichtigsten für ein Kleinkind, wie man die eigenen Kinder wegen egoistischer Interessen zur Seite bzw. aus dem eigenen Weg schiebt. Daraus ein Vorbild für den eigenen verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Kindern zu gewinnen. 

 

Vladimir kam mit 5 Jahren in das Klosterinternat in Pisek, allerdings nur für ein Jahr. Ab 1925 besuchte Vladimir die Volksschule und danach  das 4-klassige deutsche Gymnasium in Pisek. 

 

Nach dem Gymnasium besuchte Vladimir 1932 bis 1934 die deutsche Staatsfachschule für Weberei in Hohenelbe (Vrchlabi), wo er bei einem kinderlosen Lehrerehepaar logierte. Es folgte ein 6-wöchiges Praktikum in den Textilfabriken Löwy in Warnsdorf, bevor er von 1934 bis 1936 nach Brünn (Brno) an die staatliche höhere Textil-Gewerbeschule wechselte, wo er am 17.6.1936 die Matura ablegte (36.6.17). Das Reifezeugnis wurde vom österreichischen Bildungsministerium am 11. März 1960 anerkannt.

 

Als Junge liebte es Vladimir, Fußball zu spielen. Mit seinem älteren Bruder Vilko unternahm Vladimir nur wenig. Zwar entwickelte sich  Vilko später ebenfalls zu einem Unternehmer im Textilgewerbe, die Brüder unterhielten aber keinerlei Geschäftsbeziehungen untereinander. Nur das viele Reisen war ihnen gemeinsam. 


Nachdem Vladimir also in seinem Elternhaus kein befriedigendes Zuhause erlebte, wandte er sich mehr und mehr den Pfadfindern zu. Sie wurden seine eigentliche Heimstätte. Die auf Natur und Gesundheit zielende Regeln dort sollten zu seinem Verhaltens-Katechismus werden: Zeitlebens rauchte er nicht, trank nicht, hatte abgesehen von gelegentlicher ehelicher Pflichterfüllung keinen Sex. Dass diese Askese mitunter dumme Konsequenzen hatte, erfuhr er in der Textilfachschule in Brünn (Brno), in die er als 15-Jähriger eintrat. Seine älteren Mitschüler waren längst gestandene Liebhaber, als sie den schüchternen Vladimir auf die Höhe seiner biologischen Reife bringen wollten. Sie arrangierten ein Treffen von Vladimir mit einer gewerblichen Dame. Doch aus welchen Gründen immer - er versagte bei der Penetration. An seiner Statt konsumierten die Kollegen die Reize der Nutte. Zu diesem Zeitpunkt keimte in ihm wohl unbewusst das Urteil über sich selbst auf, das er bis heute vertritt: Er sei ein verpatzter Mann. 

 

Wenn Vladimir nach Pisek kam, besuchte er das Ufer der Ottawa am Stadtrand. Hier trafen sich junge Menschen, gingen in den Fluss baden oder veranstalteten Ballspiele auf der angrenzenden Wiese. Es entstand ein Sportplatz mit freiem Eintritt. Erst als ein Tennisplatz errichtet wurde, mussten die Spieler gleichsam einen Erhaltungsbeitrag leisten. 

 

Eines Tages in den 1930er Jahren ging Vladimir mit einem seiner sehr wenigen Freunde, Mirek Höschl, zu diesem Tennisplatz. Eine Schulkollegin von Mirek fiel Vladimir ins Auge, Mirek machte seine Kollegin namens Marianna Cadek und Vladimir miteinander bekannt. Sie stammte ebenfalls aus einem begüterten Haus, ihre Eltern waren Schokoladefabrikanten. Am 14.6.1939 legte Marianna Cadek die Reifeprüfung an der staatlichen Realschule Pisek ab (39.6.14).     

Von 1936 bis 1938 leistete Vladimir seinen Wehrdienst in der Militärakademie bzw. Kaserne Tabor ab. Der aufstrebende junge Mann fühlte sich zu Höherem berufen und begann ein Studium für Welthandel an der Universität Prag. 

 

In Nazi-Deutschland kam 1939 das Münchner Abkommen zustande, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete, also die Randgebiete der Tschechoslowakei, bestimmte. Im März 1939 gelang es Hitler, das „Protektorat Böhmen und Mähren“ dem Deutschen Reich anzugliedern. Für den kriegsscheuen Vladimir läuteten die Alarmglocken. Panikartig stieg er 1939 in den nächstbesten Zug Richtung Süden, ohne sich von den Seinigen in Pisek zu verabschieden.  

 

In Split lebte er vorerst von den Miet-Einnahmen des väterlichen Hauses.   

1939 annektierten die Nationalsozialisten Gebiete der Tschechoslowakei. Am 31.3.1941 wird Slechta von den Behörden des Deutschen Reiches im nunmehrigen deutschen Protektorat Böhmen und Mähren der Titel Ingenieur der Fachrichtung Weberei verliehen. Allerdings in Abwesenheit Slechtas. 1954 wurde dieses Dokument in Wien beglaubigt. (41.3.31).

Bis 1943 aber blieb Ing. Slechta aus Angst vor jeglicher Schießerei in Split/Jugoslawien und finanzierte sich aus den Mieteinnahmen des väterlichen Anwesens. Dieses war ein Wohnzinshaus mit mehreren Wohnungen bzw. Appartments. Ing. Slechta huldigte seinem Lebensmotto: ‚Am besten überlebt man in kriegerischen Zeiten, indem man sich als Feigling im Hintergrund hält.’

In der Tschechoslowakei verheiratete sich indessen seine Bekannte Marianna Cadek am 7.4.1940 mit Dr. Miloslav Novak, einem Oberstaatsanwalt und Sohn des Evelinngelischen Bischofs. Am 18.4.1941 wurde der Sohn Paul in Prag geboren, am 4.4.1945 folgte die Geburt des 2. Sohnes, Vito Miloslav, ebenfalls in Prag. 

Trotz seines Rückzuges holten Slechta doch die Wirren des 2. Weltkriegs ein. Am Balkan wurde er 1943 von den Partisanen gefangen genommen, zu Tito nach Vis gebracht und dort von den Engländern rekrutiert. Sie brachten ihn nach Bari, Italien. Er kam an die alliierte Seite und blieb bis 1945 im Militärdienst. Er wurde der englischen Militärmission zugeteilt. Von Bari aus wurde er mit 2 englischen Nachrichtensoldaten in ein Flugzeug gesetzt und trotz Flugangst – oder war diese erst die Folge – über Jugoslawien mit dem Fallschirm abgesetzt, um aufgrund seiner Sprachkenntnisse über die deutschen Bewegungen zu berichten

 

Er stand bis Kriegsende, das er am 9. Mai 1949 in Triest erlebte, unter englischem Kommando. Danach begab er sich nach Hause, wagte sich aber aus Angst vor den Russen nicht nach Pisek, sondern blieb in Domažlice (Taus) in Südböhmen. Er wurde dort vom tschechischen Innenministerium als Spion angeworben und nach Prag gebracht. Slechta traf an der Hochschule für Welthandel seinen Schulfreund Dr. Eduard Polivka, der für ihn zu einer Entscheidungsperson wurde. Slechta, selbst aus einer Kaufmannsfamilie stammend, setzte begeistert die Idee von Polivka, auch im Handel tätig zu werden, in die Praxis um. 

Parallel zu diesen beruflichen Anfängen schickte ihn das tschechoslowakische  Innenministerium als Agent zu den Engländern als Mitglied der alliierten Kommission in Wien. Zuerst residierte er im weltberühmten Hotel Sacher, dann im Parkhotel Schönbrunn mit dem Büro im Schloss Schönbrunn und war im englischen Offiziersclub. Er besaß einen englischen Armeewagen, mit dem er einmal eine Offiziersdame namens Doris Charles nach Hause brachte. Kurz vergaß er seine Pfadfinder-Askese und hatte mit Doris ein G’spusi im Auto. Mit ihr an seiner Seite krachte er ins geschlossene Tor einer Burg, weil seine Hände mit viel wichtigeren Dingen als dem Lenkrad des Autos bzw. mit dem Autofahren beschäftigt waren, wie er noch heute mit einem breiten Lächeln im Gesicht und glänzenden Augen erzählt. Drinnen in der Burg umringte ihn die deutsche oder österreichische Polizei. Sie stellte ihm ein neues Auto zur Verfügung, denn das alte war komplett kaputt und unbrauchbar. Er blieb mit der Offiziersdame auch nach der Besatzungszeit  befreundet, als bereits beide verheiratet waren.
Die Dame lud ihn später zusammen mit seiner Frau drei mal nach England ein. Ein Beispiel dafür, dass Slechta lang andauernde, tiefe Freundschaften führen kann. Slechta stieg zu einem engen Vertrauten der US-Alliiertenmilitärführung auf und reiste 1945 anlässlich der Aufnahme der Sowjetunion in die Vereinten Nationen auch mit der alliierten Kommission nach Moskau. Skurriles Detail: Als passionierter Nichttrinker leerte er den Wodka unter den Tisch. Am 18.7.1946 erhielt Slechta einen Dankesbrief vom amerikanischen General M. W. Clark für die Unterstützung bei seinem Aufenthalt in der Tschechoslowakei (46.7.18). Am 31.12.1946 wurde Slechtas Teilnahme am Volkswiderstand als Angehöriger der tschechoslowakischen Außenarmee Prag in einer Urkunde gewürdigt (46.12.31). Tatsächlich aber war der Einfluss der im Untergrund kämpfenden tschechoslowakischen Widerstandsorganisationen gering. Alle Ansätze für Unruhen, Sabotage oder einen Aufstand wurden mit offenem Terror im Keim erstickt. Eine Aktion jedoch wurde von Exiltschechen umgesetzt: das tödliche Attentat auf den besonders grausamen und gefürchteten SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich am  27.5.1942 in Lidice. Als Vergeltung dafür wurde die Zerstörung des Dorfes Lidice und die Ermordung seiner männlichen Bevölkerung zum Symbol nationalsozialistischer Schreckensherrschaft. Davon war Vladimir Slechta im jugoslawischen Split weit entfernt. Dementsprechend wurde er auf Grund seiner Tätigkeit in der jugoslawischen Armee (16.10.1944 bis 30.6.1945) als Offizier (9.10.1943 bis 15.10.1945) geehrt (47.4.14). Es folgte am 5.9.1947 die Verleihung der Freiheitsmedaille für Slechtas Tätigkeit als Assistant Officer vom 1.6. 1945 bis 12.1.1946. Die bedeutendste Auszeichnung wurde ihm am 5.9.1947 mit dem höchsten amerikanischen Orden „Medal of freedom" zugeteilt (47.9.5). Das obwohl Slechta als bekennender Pazifist niemals eine Waffe trug und einen weitest möglichen Bogen um jede schießwütige Auseinandersetzung machte. Slechta trat der Vereinigung „SKAUT“ bei, die, als eine englische Erfindung, sich als eine Art moralischer Brudervereinigung nach dem II. Weltkrieg verstand. Auch war Ing. Slechta 3 Jahre bei der UNO. Zum einen sagt Ing. Slechta,  er sei 3 Jahre in der Tschechoslowakei tätig  gewesen, um daran mitzuarbeiten, den neuen Staat Tschechoslowakei aufzubauen.

Zum anderen sagt der Konsul, Griechenland sei sein  einziger Auftrag gewesen. Nach dem griechischen Bürgerkrieg von 1942 bis 1944 gelang es den dortigen Kommunisten nach dem deutschen Abzug nicht sich zu behaupten. Sie wurden schließlich mit wirtschaftlicher und militärische Hilfe der USA bezwungen. Die Verfassung wurde 1952 revidiert, doch es kam zu vielen politischen Konflikten. Die UNO schaltete sich ein und schickte Ing. Slechta 3 Jahre nach dem Krieg nach Griechenland, um zu helfen, einen selbstständigen Staat Griechenland zu etablieren. Slechta lernte dort auch die islamische Religion und die dunkelhäutigen Frauen („liebe schwarze Fot“) und Muslime kennen.

 

Auch in privater Hinsicht wurden die Jahre nach dem Kriegsende für Slechta entscheidend. Wie nach dem Klischee „Alte Liebe rostet nicht“ begann er in der Zeit zwischen 1945 und 1947 ein Verhältnis mit der nunmehr verheirateten Marianna Novak/Cadek. Als wichtiger Mann mit Macht und Vermögen kaufte Slechta ein beeindruckendes Opel Cabriolet und fuhr damit nach dem Krieg als  Feigling bzw. Sieger in seiner Heimat vor. Der bisherige Mann von Marianna, Miloslav Novak, war zwar Staatsanwalt, hatte aber gegenüber dem in einer steilen Karriere befindlichen Vladimir Slechta eindeutig die schlechteren Karten. Es brauchte daher nicht viel, dass er  durch hohe Geldbeträge, über die Slechta bereits verfügte, zum Verzicht auf seine Frau überredet wurde. Am 24.10.1947 schließlich endete die Ehe von Marianna Cadek/Novak mit einer Scheidung in beiderseitigem Einvernehmen (47.10.24). Eine Million Tschechenkronen zahlte Vladimir als „Kaufpreis“ für Marianna an Dr. Miroslav Novak. Dies entsprach dem damaligen Wert eines Einfamilienhauses. Novak erhielt in der Folge durch Slechta eine Beschäftigung in Wien und sogar nachfolgend eine Finanzierung, um nach Südamerika auszuwandern. Tragischerweise wurde Dr. Miroslav Novak in Uruguay, oder nach anderen Quellen in Sao Paulo, Brasilien, ermordet.
Zurück nach Pisek: Es kam zu einem Beschluss über die Obsorge von Paul und Vito Novák nach der Scheidung von Marianna und Judr. Miloslav Novák zugunsten der Mutter. Das Bezirksgericht Pisek legte außerdem eine Regelung über diverse Sparbücher fest, die Marianna Cadek/Novak für die Kinder verwalten musste. Am 7.2.1948 fand die Hochzeit von Ing. Vladimir Slechta und Marianna Novak in Budweis statt (48.2.7 bzw. 48.2.13). Vito Novak verspürte gegenüber seinem Stiefvater keinerlei bestimmte Regungen wie auch umgekehrt Vladimir Slechta weder besonders positive noch besonders negative Gefühle mit dem jüngeren Stiefsohn verband. Ganz im Gegensatz dazu der ältere Stiefsohn. Der zur Zeit der Hochzeit 6-jährige Stief-Sohn Paul hingegen nahm es seinem Stiefvater Vladimir Slechta übel, dass er seinem biologischen Vater Miloslav Novak die Frau durch einen Kuhhandel wegnahm. Aus seiner Sicht hat Vladimir Slechta die Ehe seiner Eltern und damit deren Leben zerstört. Mit dieser Wut im Bauch ist es naturgemäß, dass sich niemals, auch Jahrzehnte später nicht, eine herzliche (Stief-)Vater-(Stief-)Sohn-Beziehung entwickeln konnte. 

Paul und sein Bruder Vito Slechta wurden schon während aufrechten Ehe der leiblichen Eltern fast ausschließlich von einem Kindermädchen betreut. Nach der Hochzeit von Vladimir und Marianna Slechta verlebten die beiden Brüder äußerlich ziemlich unbeschwerte Jahre mit dem Kindermädchen auf dem Anwesen der Großeltern Cadek, der ehemaligen Schokoladenfabrik in Pisek. Ehemaligen, weil der Großvater Vilko Cadek bereits am 10.7.1944 gestorben war (44.7.10). Vladimir und die bereits schwangere Marianna Slechta hingegen übersiedelten nach Wien. Hier wurde dem frisch verliebten Paar am 3.1.1949 das einzige gemeinsame Kind, die Tochter Evelin Slechta, spätere Reinprecht, geboren. Paul Slechta ging währenddessen in Pisek in die ganztägige Volksschule. Ing. Vladimir Slechta kam sehr selten für jeweils wenige Tage nach Pisek, wo er dann bei seinem Freund Mirek Höschl wohnte.

 

Ab 1946 übernahm Slechta den in Konkurs befindlichen Betrieb der Firma Othmar Graf Aichelburg in Wien-Floridsdorf, eine Steinzeug- und Schamottwarenfabrik. Vor dem 2. Weltkrieg hatte der Betrieb den Juden Lederer und Nessenyi gehört, denen er von dem Nationalsozialisten Othmar Graf von Aichelburg weggenommen wurde. Die Fabrik, die Erste Floridsdorfer Tonwarenfabrik, Schlosshaferstraße 33-35, 1021 Wien, bestand aus 5 Gebäuden, in denen die Öfen 24 Stunden durchgeheizt werden mussten. Das Material wurde bis auf 108 ° Celsius erhitzt, damit die Oberfläche geschmolzen ist. Große Rauchfänge ragten in den Himmel. Vor dem 2. Weltkrieg war die Gegend um die Fabrik nur wenig besiedelt, aber in der Nachkriegszeit wuchs die Besiedelung von Floridsdorf rasch. Die roten Ausstoßwolken aus den Rauchfängen wurde zu einem gewaltigen Umweltproblem, sodass die Ziegelfabrik später geschlossen werden musste. Zum einen wurde Ing. Slechta bei diesem Kauf von seinem Vater finanziell unterstützt, zum anderen hat er damals angeblich von den Tschechen oder den Alliierten oder von beiden zusammen einen hohen Geldbetrag als Annerkennung für seine Leistungen erhalten, den er investierte. Aus einem Kleinbetrieb mit 6 Arbeitern schmiedete er eine Aktiengesellschaft mit 120-150  Arbeitern, dessen Majorität er besaß.  

 

Obwohl Ing. Slechta in Wien Anfang der 1950er eine florierende Ziegelfabrik besaß, fühlte er sich nicht sicher und konnte die Tatsache des Kalten Krieges zwischen Amerika und Russland nicht neutralisieren. Am 18. August 1954 vollzog sich ein Besitzwechsel der Aktien und Ing. Slechta zog sich auf eigenen Wunsch endgültig aus der Fabrik zurück. An Umzüge gewöhnt, suchte er schon zuvor das Weite und übersiedelte zusammen mit seiner Frau und den Kindern Paul, Vito und Evelin nach Südamerika. Doch auch in Bolivien lebte der Vater und die Kinder nicht im gemeinsamen Haushalt. Paul Slechta war im lnternat der englischen Schule, Marianna Slechta war ganztags bei der Organisation social life außer Haus. 

In der Stadt des Regierungssitzes von Bolivien, in La Paz, gründete Ing. Slechta einen chemischen Betrieb. Als die Eheleute Slechta am 12.6.1951 um die bolivianische Staatsbürgerschaft ansuchten, konnten sie zwar nur einen zwei-jährigen Aufenthalt in Bolivien nachweisen. Doch weitaus wichtiger war die Vorlage eines Dokumentes über die Errichtung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die ein Kapital von zehn Millionen Bolivianos auswies, zum Zwecke der Errichtung einer chemischen Industriefabrik in La Paz zur Erzeugung von caustischem Soda, Clor-Kali und anderen Produkten. Die zuverlässige Errichtung dieser Fabrik wurde durch eine legalisierte Urkunde der Agencia Maritimay Aduanera s.a. (See- und Zollagentie) mit anerkannter juristischer Persönlichkeit gewährleistet (51.6.28).  

Daneben importierte der Konsul Stahl aus England. Bolivien ist etwa doppelt so groß wie Frankreich, hat aber keinen eigenen Zugang zum Meer. Es besitzt mehrere Erzminen, vor allem für Zinnerze, und Anlagen zur Verhüttung der Erze. Für den Transport der Erze aus dem Hochland zu den Ausfuhrhäfen Arica und Antofagasta in Chile mussten lange Eisenstrecken angelegt werden. Ing. Slechta erkannte, dass es hier einen großen Bedarf an Eisenbahnschienen gab und zugleich erinnerte er sich seiner guten persönlichen Beziehungen zu Engländern aus dem Krieg und der Besatzungszeit. In dieser für einen Kaufmann idealen Situation der großen Nachfrage und guter Quellen wurde Slechta zum Großhändler in Stahl. Durch sein Geschick, sich bei den Mächtigen lieb Kind zu machen, erhielt Ing. Slechta schon 1951 die bolivianische Staatsbürgerschaft (51.7.19). Bald auch pflegte er eine Freundschaft mit dem damaligen Staatspräsidenten von Bolivien, Víctor Paz Estenssoro von der Nationalen Revolutionsbewegung, und wurde überdies zum bolivianischen Honorarkonsul in Wien ernannt. In diesem Jahr trübt ein Ereignis den Höhenflug von Konsul Slechta: Am 22.7.1951 stirbt sein Vater Vilko zuhause in Pisek an einem Herzinfarkt. 

 

Konsul Slechta hatte nun einige Agenden in Österreich zu erfüllen: die Leitung der Ziegelfabrik und das Konsulat. Aber auch bei der Wiener Tonwarenfabrik Lederer und Nessenyi war Slechta in den frühen 1950er Jahren tätig (54.11.12). Das erforderte ein Pendeln zwischen Europa und Südamerika, wobei die Schiffsreise dazumal ca. 14 Tage in eine Richtung dauerte.  

 

Wegen der Lage des bolivianischen Kern- und Hochlandes von 3500 m Seehöhe nennt   Konsul Slechta noch heute seine südamerikanische Wahlheimat „In der Höhe“. 1955 erkrankte er dort an Kinderlähmung. Ohne Zeit zu verlieren begab er sich in den chilenischen  Ausfuhrhafen Arica, wo sich auch eine Militärbasis der US-Amerikaner befand. Sie erkannten Konsul Slechta als Träger von höchsten amerikanischen Auszeichnungen und organisierten es, dass er mit einem Zivilflugzeug nach Amerika gebracht wurde. In New York wurde das gesamte Flugzeug unter Quarantäne gesetzt, weil die US Behörden Angst vor einer Epidemie hatten. Seine Freunde in der Militärverwaltung schleusten ihn heimlich aus dem Flugzeug und brachten ihn in einem Militärflugzeug als einziger Passagier nach Wien. Hier wurde er im Allgemeinen Krankenhaus in einer separaten Abteilung behandelt. Er musste wieder lernen zu sprechen und musste sich jeden Tag bewegen z. B. Schwimmen. Seine Betreuer waren speziell ausgebildet, so dass sie sich selbst nicht mit der Kinderlähmung ansteckten.

Nach seiner Gesundung reiste Slechta erneut nach Bolivien.

Diesmal nicht für einen Neuanfang, sondern um Abschied zu nehmen. Wegen der Kinderlähmung wollte er nicht länger in Bolivien leben und außerdem war inzwischen der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet worden. Österreich war nach erstmals seit dem Anschluss an das Deutsche Reich 1938 wieder frei und auch die Angstgegner von Konsul Slechta, die Russen, waren abgezogen. Mit seiner 6-jährigen Tochter Evelin kehrte er nach Wien zurück, womit sehr deutlich zum Ausdruck kommt, dass Slechta die eigene Tochter mehr liebte als die eigene Frau, ganz zu schweigen von den Stiefkindern. Ein Jahr später kam seine Frau Marianna mit den Kindern Paul und Vito aus Bolivien nach. Die Familie bezog in Wien eine 310 m² große Wohnung an einer guten Adresse, in der Mariannahilferstraße. Dennoch war die Wohnung nicht sehr bevölkert. Sohn Paul weilte im Internat in Strebersdorf und kam nur 2, 3 Mal im Jahr in die Wohnung in der Mariannahilferstraße. Im Jahr 1954 erging vom Amt der Wiener Landesregierung der Bescheid, dass der Antrag der Brüder Paul und Vito Novak, ihren Nachnamen von Novak auf Slechta zu ändern, bewilligt wurde (54.6.12). Kein Antrag wurde hingegen bezüglich einer Adoption der Brüder Paul oder Vito von Konsul Slechta gestellt. Die tatsächlichen Lebensweisen der einzelnen Familienangehörigen hätten den mit einer Adoption verbundenen innigen Vater-Söhne-Beziehungen ohnehin diametral widersprochen: Konsul Slechta selbst hatte sich in der Wohnung ein 80 m² großes Büro eingerichtet, in dem auch sein Bett und sein eigenes Bad befand. Seine geografische Lebensweise spielte sich in etwa so ab: War er tatsächlich einmal für 2 Tage in der Wohnung, so verreiste Slechta daraufhin wieder für 14 Tage. Nur wenn Gäste zu Besuch waren, bewirtete er sie aufgrund seines freundschaftlichen Naturells gern in der großen Wohnung. Sein Frau Marianna brauchte sich um den Haushalt nicht zu kümmern, es gab eine Köchin. Sie führte ein noch unsteteres Leben, war gleichsam ständig außer Haus und auf Achse. Neben privaten Geselligkeiten bildete sie sich weiter und legte Prüfungen am Wiener Kosmetikum ab (56.12.10). Die 6-jährige Tochter Evelin wurde in das Internat Sacre Coeur in Pressbaum verfrachtet, von wo sie nach 3 Jahren verwiesen wurde. Nun kam sie ins Internat in der Hofzeile in Wien.      

                               

Am 3.8.1953 gründete Konsul Slechta in Wien eine Handelsagentur, die im Handelsregister eingetragen wurde als „Schlechta & Co, Handelsgesellschaft, Import und Export“ (71.1.12). Aufgrund des Gewerbescheins vom 21.12.1953 übte die Gesellschaft das Gewerbe Handelsagentur aus. Konsul Slechta war allein zeichnungsberechtigter Geschäftsführer der Gesellschaft bis zu ihrer Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft. Ab 3.2.1955 übte Slechta die Funktion gewerbeberechtigten Geschäftsführers im Gewerbe „Ein- und Ausfuhrhandel mit Waren aller Art, mit Ausschluß solcher, deren Verkauf an eine besondere Bewilligung (Konzession) gebunden ist“ aus. Konsul Slechta verlagerte sein Geschäft Eisenbahnschienen für Bolivien allmählich auf das Geschäft Aluminium für Ranshofen in Oberösterreich. Dort existiert bis dato das größte Aluminium-Werk Österreichs. Die ursprüngliche Elektrolyse wurde aufgelassen, heute wird in dem südlich von Braunau gelegenen Dorf  Sekundär- und Importaluminium verarbeitet. Konsul Slechta stieg bis in die  1980er Jahre zum bedeutendsten Händler für dieses Werk auf. Als solcher genehmigte er sich niemals Urlaub, getreu dem Motto: Wer rastet, der rostet. Soviel wie Konsul Slechta in seiner aktiven Zeit auf Geschäftsreisen war, hätte er heute schon eine Riesenmenge von Vielfliegerpunkten angehäuft.

Im Jahr 1958 blühte das Familienleben eine zeitlang auf: Die Großmutter Augustina Cadkova übersiedelte am 13.5.1958 aus Pisek nach Wien. Tochter Evelin fand in ihr endlich familiäre Wärme und himmelte sie an. Vielleicht auch, weil die beiden einander sehr ähnlich sahen. Leider wehrte dieses Glück nur kurz, denn 1959 starb Augustina Cadkova unerwartet (59.11.19). Am 17.12.1959 wurde eine Verlassenschaftsabhandlung nach Augustine Cadek (59.12.17) durchgeführt. Die Tochter Marianna Slechta, geborene Cadek, erbte zwar die Schokoladenfabrik, die Villa, Grundstücke und Wertgegenstände, doch wegen der damals bestehenden kommunistischen Abriegelung der Tschechoslowakei waren diese Erbgüter nicht bewertbar. Überhaupt musste die Erbin eine Rückersatzforderung an die CSSR stellen.  

 

In den 1960er Jahren ist die Familie Slechta gleichsam in Österreich angekommen. Am 29.4.1960 (60.4.29) wird dem Konsul vom Präsidium des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau per Bescheid erlaubt, die Standesbezeichnung „Ingenieur“ auch in Österreich zu führen. Am 9.1.1960 wird die von Slechtas Gattin, Marianna Slechta, geborene Cadek, zum ganzen Nachlass ihrer Mutter Auguste Cadek abgegebene unbedingte Erbserklärung vom Bezirksgericht Wien Innere Stadt angenommen (60.1.9).                                                              

 

Im Jahre 1962 haben Ing. Vladimir Slechta und Marianna Slechta ein zweites Mal geheiratet, diesmal in Wien, damit die ursprünglich bereits 1948 in Pisek geschlossene Ehe auch in Österreich anerkannt wurde (64.4.27). 

 

Die Kinder der Eheleute hatten einen sehr großen Freiraum. Paul bestand die Matura und bekam von seinem Stiefvater einen PKW, ein für die damalige Zeit sicher sehr luxuriöses Geschenk. Er begann das Studium der Pharmazie und führte ein turbulentes Studentenleben im großbürgerlichen Stil. In der Wohnung in der Mariannahilferstr. fanden exzessive Parties statt, vor denen sich die erst in die Pubertät eintretende Halbschwester Evelin in die Küche flüchtete. Ihr schulischer Weg führte sie vom Internat in der Hofzeile in Wien zum katholischen  Privatgymnasium in die Kenyongasse und von dort in das öffentliche Gymnasium in der Rahlgasse in Wien-Meidling.

 

Ca. 1964 während seines Studiums heiratete Paul Slechta seine erste Frau Gerhild und zog mit ihr in eine eigene Wohnung. 1966 entspross aus dieser ersten Ehe von Paul Slechta eine Tochter, Manuela, was die erste Frau von Paul Slechta so ausfüllte, dass sie ihr Studium abbrach. Paul brach mit seiner elterlichen Familie so konsequent, dass er nicht einmal auf  Urlaub nach Grado bzw. Rimini mit fuhr. Marianna, Evelin und Vito Slechta genossen jährlich 6 Wochen Urlaub an der Adria, Konsul Slechta kam für 2 bis 3 Tage 2 bis 3 Mal nach. 1962 verging sich Vito an seiner 13-jährigen Halbschwester in Rimini. Der damals 21-jährige Paul erfuhr davon, doch er hielt es nicht für notwendig, das gegenüber dem Übeltäter um 3 Jahre jüngere Mädchen zu sein, wie es für einen jungen Erwachsenen mit Familiensinn das selbstverständlichste gewesen wäre. Bei der unsteten, eher distanzierten Lebensweise Pauls, die ihn in diesen Jahren in die Türkei und in viele andere Orte der Welt führte, ist es naturgemäß, dass keine innige Beziehung zur elterlichen Familie entstand. 

Mit 12.1.1971 datiert ein bereits erwähntes Zeugnis über die Tätigkeit von Vladimir Slechta in der Slechta & Co. GmbH., wo er seit 1953 Geschäftsführer war (71.1.12). 

 

In den 1970er Jahren geriet das Ehe-Leben des Mag. Paul Slechta in eine neue Konstellation. Nach dem Studium war er bei seiner ersten Frau im Raum Kitzbühel wohnhaft und arbeitete bei der Firma Gepro Pharm in Fieberbrunn in Tirol. 1972 bekam Frau Gerhild den Sohn Andreas, jedoch nicht vom ihm, dem Ehemann, sondern durch einen Seitensprung von einem Südafrikaner. So war es zu erwarten, dass die Ehe von Paul und seiner ersten Frau 1974 geschieden wurde. Paul arbeitete dann kurz in der Firma seines Stiefvaters, der ihn höher bezahlte. Paul versuchte sich danach als Unternehmer in Deutschland, allerdings wenig erfolgreich. Konsul Slechta unterstützte ihn sowohl bei der Gründung als auch bei der  Abwicklung des Bankrotts. Danach arbeitete er in Apotheken und Krankenhäusern, für die er wiederum Apotheken visitiert hat. In beiden Fällen war der studierte Pharmazeut jedoch nur teilzeitbeschäftigt.  

 

Auch der am 29.4.1993 verstorbene Bruder Vito Slechta arbeitete im Unternehmen von Konsul Slechta, aber nach der Meinung des Stiefvaters nicht gut. Mit Vito Slechta, der sich nach den Worten des Konsul „zu Tode gesoffen hat“, verstand sich der Konsul besser als mit Paul, was noch immer leidlich war. Im Gegensatz zu Paul kam aber der alkoholkranke Vito Slechta trotzdem nie auf die Idee, sich adoptieren zu lassen, und auch der Stiefvater hatte nie derartige Ambitionen. 

 

In den 1970er Jahren heiratete die Tochter Evelin, die Jus studierte, den Arzt Dr. Wolfgang Reinprecht in Mittersill in Salzburg.

Im Jahr 1973 erweiterte sich der Grundbesitz der Familie Slechta, genauer von Marianna Slechta, um ein Wesentliches. Im Bezirk Gloggnitz in Niederösterreich kaufte sie in der Gemeinde Reichenau von dem Brüderpaar Karl und Paul Novak in der Liegenschaft mit der Einlagezahl 91 das Gartengrundstück 203/1, die Baufläche 203/93 Haus Nr. 120 und die Baufläche 203/94 Haus Nr. 74. (Die Familiennamensgleichheit mit dem ersten Mann von Marianna Slechta, Judr. Miloslav Novak, ist zufällig.) Darüber hinaus wurde ein Vorkaufsrecht für weitere Grundstücke der Brüder für sie vereinbart. Dass sich auch der Ehegatte, Vladimir Slechta, an der Finanzierung des Kaufpreises von 1.719.000.- (österreichischen) Schilling, das entspricht etwa 125.000 €, beteiligte, ist wegen des Innenverhältnisses zu vermuten. Der Markt Reichenau liegt idyllisch zu Füßen des Rax-Gebirges im Süden von Niederösterreich und gilt ähnlich wie der Geburtsort von Slechta, Pisek, als ein gediegener Fremdenverkehrsort für das ganze Jahr. Besonders als heilklimatischer Luftkurort mit vielen Wanderwegen und mit seinem Sommertheater, in dem Schauspieler vom Burgtheater in Wien auftreten, hatte es sich einen prominenten Namen gemacht. Die Investition der Familie Slechta war also durchaus standesgemäß und kaufmännisch wegen einer Wertsteigerung des Grundes sehr interessant. Konsul Slechta wurde zum Ehrenbürger von Reichenau ernannt. Als solcher durfte er seiner Passion, dem Schwammerlsuchen, auch in den Teilen der Gemeinde Reichenau nachgehen, die für andere gesperrt waren. Konsul Slechta besaß in Reichenau sogar einmal ein (kleines) Schloss.

 

Am 17.1.1974 erhielt Marianna Slechta ebenfalls die österreichische Staatsbürgerschaft (74.1.17). Am 17.12.1976 wurde ein Erbverzichtsvertrag zwischen Mag. Paul Slechta und seiner Mutter Marianna Slechta abgeschlossen, an dem Konsul Slechta nicht beteiligt war (76.12.17). Mag. Slechta brauchte zur Errichtung eines Hauses einen Betrag von 300.000.- (österreichischen) Schilling, das entspricht etwa 22.000.- €. Im Gegenzug bestand Marianna Slechta auf einen Erbverzicht ihres ältesten Kindes. Im Jahre 1995 wurde dieser Erbverzicht jedoch wieder rückgängig gemacht, angeblich auf Wunsch von Marianna Slechta. Die 300.000.- Schilling vom 17.12.1976 erhielt Paul nach außen hin ausschließlich von seiner ebenfalls vermögenden Mutter, wobei es quasi ein Familiengeheimnis war, ob dieser Betrag im Innenverhältnis von Ing. Slechta getragen wurde. Die Mutter verzichtete 1995 komplett auf irgendeine Form der Rückzahlung. 

 

Am 22.11.1978 wurde ein Schenkungsvertrag zwischen Antonia Slechta als Geschenkgeberin einerseits und ihrem Mann Vito Slechta sowie ihren Eltern bzw. Stiefeltern Vladimir und Marianna Slechta als Geschenknehmern andererseits abgeschlossen. Antonia Schlechta schenkte ihren Geschäftsanteil an der Schlechta Import Export GmbH in der Höhe von 120.000.- österreichischen Schilling im Falle ihres Ablebens an Vito Schlechta (78.11.22). Sollte dieser zuvor ableben, wurden Schenkungen an Vladimir und Marianna Slechta oder Evelin Reinprecht durch den Notar Dr. Franz Romstorfer vereinbart. 

In den 1980er Jahren erhielt der Grundbesitz von Marianna Slechta in Reichenau eine „spirituelle“ Aufwertung: Von der Gemeinde wurde eine Ausnahmegenehmigung, datiert vom 25.7.1980, bewilligt, die Urne mit der Asche von Auguste Slechta außerhalb des öffentlichen Begräbnisortes aufbewahren zu dürfen (80.7.25). Parallel dazu erweiterten Vladimir und Marianna Slechta in Reichenau den Grundbesitz der Familie um je einen Viertelanteil an den Liegenschaften EZ 7, EZ 31, EZ 163, EZ 180, EZ 238, EZ 246, EZ 638 (81.6.6). Marianna Slechta meldete in Reichenau einen Zweitwohnsitz an (83.2.8). Insgesamt besaß die Familie Slechta 3 Häuser in Reichenau, eines schenkte der Konsul dem Stiefsohn Vito.

Mittlerweile hatte Paul Slechta festere Bande zu Lieselotte Wildner (geboren 1939) geknüpft, die zu dieser Zeit in der Ersten Österreichischen Sparkasse, welche 1997 in Erste Bank umbenannt wurde, arbeitete. Paul heiratete sein 2. Frau Lieselotte im Jahre 1988. Für ihn war diese Heirat besonders hinsichtlich der Ordnung seiner kaum mehr vorhandenen Finanzen wichtig. Denn nach kurzen Episoden als Unternehmer war er bankrott und die Fachfrau in Geldfragen, Lieselotte, konnte ihn am ehesten aus der Misere dirigieren. Beglichen wurden seine Schulden einmal mehr von seinem Stiefvater Konsul Slechta. Er zahlte dem erfolglosen Stiefsohn auch die fehlenden Versicherungszeiten nach, sodass Paul mit 60 in Pension gehen konnte. Bei dieser finanziellen Beschenkung verblüfft es, dass sich Geldgeber Vladimir Slechta niemals mit dem Beschenkten Paul Slechta alleine traf. Vielmehr wurden Treffen zwischen den beiden oder mit der leiblichen Tochter von Konsul Slechta, mit Mag. Evelin Reinprecht, geborene Slechta, von Lieselotte aus finanziellen Erwägungen arrangiert. Konsul Slechta hasste und durchschaute Lieselotte, weshalb er seine Tochter Evelin vor ihr warnte, denn Lieselotte sei nur auf sein, des Konsul Geld aus.   

 

Am 14.2.1984 wurde ein Schenkungsvertrag zwischen Vladimir Slechta als Schenkendem und Marianna Slechta als Beschenkter über eine Liegenschaft in Reichenau abgeschlossen (84.2.14): Vladimir schenkte die Hälfte der Grundstückes 203/5 Flurstück, Einlagezahl 765, seiner Gattin Marianna. Der jüngere Stiefsohn von Konsul Slechta, Vito Slechta, als Geschäftsführer und seine Frau Antonia Slechta als Geschäftsführerin der Slechta GmbH erhielten von der Slechta GmbH durch einen Schenkungsvertrag vom 15.5.1985 (85.5.15) je zur Hälfte eine Liegenschaft in Ober St. Veit in Wien-Hietzing (EZ 2245). Am 20.9.1985 erteilte Marianna Slechta ihrem Mann Vladimir Slechta die Vollmacht (85.9.20). In diesem Schriftsatz von 1985 wurde als Beruf für Vladimir Slechta noch Kaufmann angegeben, bevor sein Beruf ab dem Kaufvertrag vom 9.7.1991 Pensionist lautete. Daraus geht hervor, dass Konsul Slechta sich in den Jahren zwischen 1985 und 1991 aus seiner Firma zurückgezogen hat. 

 

In dem 90er Jahrzehnt fällt auf, dass sowohl etliche Liegenschaften von Ing. Slechta gekauft als  auch wieder verkauft wurden. Außerdem kristallisierte sich der familiäre Sorgenfall heraus.  

Antonia Slechta, die Ehefrau des Stiefsohnes Vito, verkaufte die Hälfte ihrer Liegenschaft (Grundbuch EZ 2245; Grundstücke 1093/2 und 1093/22) in Hietzing in Wien je zu einem Viertel an ihre Schwiegereltern Vladimir (nunmehr Pensionist) und Marianna Slechta um einen Kaufpreis von 3.000.000.- ATS (91.7.9). Das aushaftende Belastungs- und Veräußerungsverbot für Marianna Slechta wurde im Zuge der Durchführung dieses Kaufes ob dieser Liegenschaftshälfte gelöscht (91.8.20). Marianna Slechta musste für ihren Kauf 52.500.- ATS Grunderwerbssteuer bezahlen (91.7.17). Am 20.8.1991 erfolgte die Bewilligung der Eintragung der Einverleibung der Beschränkung des Eigentumsrechtes der Enkelkinder des Konsul Christian und Clara Reinprecht durch das Belastungs- und Veräußerungsverbot für Vladimir und Marianna Slechta an einem Baugrundstück in Hollersbach in der BG Zell am See (EZ 263, GB 57007 Hollersbach, Gst. Nr. 768/1).    

 

Am 5.9.1991 wurde auf Basis des Kaufvertrages vom 21.3./2.4.1997 ein Grundbuchbeschluss getroffen. Darin wurde die Eintragung der Einverleibung des Grundstückes EZ 714, 04321 Pottenstein Gst. 3445/78 aus dem Eigentumsblatt von Marianna Slechta auf das Eigentumsblatt von Simon und Elfriede Pichlmayer bewilligt (91.9.5).  Am 22.10.1991 erklärte Vito Slechta bei Gericht auf die Erb- und Pflichtteilsansprüche gegenüber seiner Mutter Marianna Slechta zu verzichten (91.10.22).

 

Am 30.6.1992 verkaufte Marianna Slechta an den Forstdirektor DI Dr. Ballik aus Wien ihren Viertelanteil an den Liegenschaften der Gemeinde Reichenau: EZ 7, EZ 31, EZ 163, EZ 180, EZ 246, EZ 638, EZ 774 um 450.000.- ATS (92.6.30). 

Am 16.3.1993 verkauften Vladimir und Marianna Slechta in der Gemeinde Reichenau die Liegenschaften EZ 816 und EZ 765 an Dr. Brunner um 8 Millionen ATS. Am 30.4.1993 stirbt der jüngere Stiefsohn von Konsul Slechta, Vito Slechta, geborener Novak, in Wien und hinterlässt den minderjährigen Sohn Florian, der biologisch allerdings nicht von ihm stammt. Zum anderen reichte der Nachlass von Vito nicht aus, um ausstehende Forderungen seitens der Bank, einer Eisenfirma und des Finanzamtes zu decken. Beglichen hat diese Außenstände  kaum sein Bruder Paul, denn dieser kümmerte sich recht wenig um den sterbenden Verwandten.

 

Mit 12.11.1993 datiert ein Kaufvertrag zwischen Vladimir und Marianna Slechta als Verkäufer und Dr. Hans und Dr. Gudrun Harrer als Käufer der Liegenschaft EZ 2245 der KG Ober St. Veit, Grundstücke 1093/2 und 1093/22. Samt dem umfangreichen Inventar des Hauses Josef-Gangl-Gasse 1 in 1130 Wien, dem ehemaligen Wohnsitz des Vito Slechta, wurden 8,5 Millionen ATS bezahlt. 

 

Am 31.1.1994 wurde ein Kaufvertrag zwischen Konsul Slechta als Verkäufer und Dr. Crammer bzw. der Schwarzataler Immobilientreuhand GmbH als Käufer abgeschlossen.  Verkauft wurden in der Gemeinde Reichenau  mit der Einlagezahl 315 die landwirtschaftlich genutzten Grundstücke 68/1 und 68/3 sowie Anteile an mehreren Wohnungen und an den Abstellplätzen an der Adresse Mariannahilferstraße 88a, 1070 Wien (94.1.31). 

 

Inzwischen wurde die Unterstützungsbedürftigkeit von Paul Slechta immer dringlicher. Als sorgende Mutter musste Marianna Slechta einschreiten, indem sie zusammen mit Paul den Erbverzichtsvertrag von 1976 wieder aufhob (95.7.19). Und seine Halbschwester Evelin Reinprecht hat ihren eigenen Aussagen zufolge in den Jahren 1994/95 Geld an ihre Mutter Marianna gegeben, das diese wiederum an den Halbbruder Paul weiterleitete. Auch habe Paul von Marianna ein Haus in Pisek erhalten, während sie von ihrer Mutter niemals etwas bekam.  

Auf den 18.6.1996 datiert ein Kaufvertrag zwischen Marianna Slechta als Verkäuferin und Marie Ticha als Käuferin 1. über die Liegenschaft unter der Nummer RE 56/91 Besitzblatt Nr. 4733, Parzelle 316 und das Haus Nr. 104 Budovcova Straße beide in Kat. Gem. Pisek 

2. Verkauf der Liegenschaft von  Absatz 1 Parzelle 316 und Haus Nr. 104 um 5 Millionen Kronen (96.6.18).

Am 9.7.1999 erhielt Konsul Slechta zu seinem 60. Geburtstag eine Silberne Gedenkmedaille als Anerkennung für seine Verdienste um das Prachensker Museum in seiner Heimatstadt Pisek.

 

In diesem Jahrzehnt kehrt für den über 80-jährigen Konsul Slechta statt der Ruhe des Alters zum einen die Unruhe der Vorbereitungen der Vererbung seines stattlichen Vermögens ein und zum anderen ein mehrfacher Wechsel der Wohnung und der Betreuung. 

Mit 27.2.2002 datiert ein Meldezettel (ZMR 000 488 047 329), wonach Marianna Slechta aus der Großwohnung in der Mariannahilferstraße in die Seniorenresidenz in der Fontanastraße 10, 1100 Wien, Türnummer 3322, verzogen ist (2002.2.27). Unterkunftgeber ist eine Firma namens Humanocare. Ebenfalls mit 27.2.2002 datiert ein Meldezettel für Ing. Slechta, demzufolge er sich an die Adresse Fontanastraße 10,1100 Wien abmeldete (2002.2.27). Sein Meldeformular (ZMR 000 488 047 909) stammt jedoch aus dem Jahr 1997, in dem er sich in der Mariannahilferstraße angemeldet hat. Er belegte ein eigenes Apartment neben seiner Frau mit der Türnummer 3323. Laut Tochter Evelin ging ihr Vater nicht freiwillig in diese relativ noble Seniorenresidenz nach Oberlaa, sondern nur auf Drängen von Marianna Slechta, von Stiefsohn Paul und dessen Frau Lieselotte hin.

Im selben Jahr am 25. Juli tätigte Paul Slechta einen genealogischen Quantensprung: Er wurde am Bezirksgericht Hernals von seinem Stiefvater adoptiert bzw. an Kindesstatt angenommen (2002.7.25). Ob der Stiefvater diesen Schritt gerne gemacht hat oder von seinen Verwandten dazu gedrängt wurde – darüber gehen die Erinnerungen der Beteiligten auseinander. Konsul Slechta gibt an, er habe diesen Schritt damals gerne getan, weil Paul ihm öfters geholfen habe. Paul wollte die Leitung der Firma übernehmen, nachdem der Konsul schon in Pension war. Als offenes Geheimnis indessen gilt, dass Marianna wegen des Sohnes Paul berechtigterweise in Sorge war und ihm durch diesen Schritt einen größeren Erbteil sichern wollte und konnte. Gleichwohl möchte der Stiefvater einige Jahre später diesen Schritt gerne wieder rückgängig machen. Konsul Slechta strängt eine Aufhebung der Adoption an. Evelin Reinprecht hingegen insistiert darauf, ihr Vater sei von Lieselotte Slechta zu dieser Adoption gedrängt worden (2010 Mag_Evelin_Reinprecht_Aeusserung zu Mag Paul Slechta.doc). 

 

Die Halbschwester Evelin jedenfalls erfuhr von dieser brüderlichen Annäherung erst zwei Jahre später, als Paul und Lieselotte Slechta 2004 zu ihr nach Mühlbach kamen und ihr von der Adoption erzählten. Es folgte ein wilder Streit an Ort und Stelle, in dessen Verlauf Evelin die Verwandten aus dem Haus komplimentierte. Vor dem Hinausschmiss habe Paul erklärt: „Er habe Anspruch auf meines Vaters Geld, weil wir keine glückliche Kindheit gehabt haben.“ Seine Frau Lieselotte ergänzte gegenüber der aufgebrachten Schwägerin Evelin: „Du wirst noch genug erben.“ (beide Zitate aus: 2010 Mag_Evelin_Reinprecht_Aeusserung zu Mag Paul Slechta.doc). Wie widerborstig diese Adoption durchgedrückt wurde, zeigt sich an einer Nebensächlichkeit, nämlich der eigens durchgeführten Berichtigung der Geburtsdaten von Paul und Lieselotte Slechta (2002.8.2). Auch berichtete Evelin Reinprecht im Jahr 2010, dass sie ihrem Halbbruder Paul im Jahre /2005 eine Menge Geld in Gold gegeben habe, wie auch ihrer Mutter. Diese Schenkungen stellen insofern keine mitmenschliche Ruhmestat dar, weil das verschenkte Gold ohnehin von ihrem Vater Konsul Slechta stammte. 

 

Am 3. Juni 2004 traf der Konsul eine Patientenverfügung, wonach er bloß lebensverlängernde und nicht der Besserung seiner Gesundheit dienende medizinische Maßnahmen ablehnt (2004.6.3). Zwischen DI Christian Reinprecht und seinen Großeltern Vladimir und Marianna Slechta wurde am 18.1.2005 betreffend die Anteile von DI Reinprecht für das EZ 874, GB 01005 Josefstadt, BG Josefstadt Wohnungseigentum W Top 2 ein Belastungs- und Veräußerungsverbot vereinbart (2005.1.18 I). Mit demselben Datum wurde zwischen DI Christian Reinprecht und Dr. Clara Reinprecht einerseits und den Großeltern Vladimir und Marianna Slechta andererseits ein Belastungs- und Veräußerungsverbot betreffend das Grundstück 768/1 in EZ 263, GB 57007 in Hollersbach, BG Mittersill vereinbart (2005.1.18 II). Am 14.1.2005 wurde eine Eintragung betreffend EZ 874 in Wien Josefstadt (Wohnungseigentum) bewilligt (2006.1.14). 

 

Am 2. Oktober starb Marianna Slechta nicht in der Seniorenresidenz, sondern in der Montleartstraße in 1160 Wien (2007.10.4). Laut den Worten der Tochter Evelin war ihre Mutter Marianna Slechta eine sehr herrische Person, die oft die Unwahrheit gesagt hat, damit sie Zwist zwischen den Konsul und seine Tochter bringen konnte. Den strengstens monogamen Vladimir hätte sie betrogen, gerügt und bestraft. Sie sei keine gute Mutter gewesen, die ihr, Evelin, viele Tränen gekostet hätte. Auch habe die Mutter ihren Mann, Dr. Wolfgang Reinprecht nicht akzeptiert, weil er nicht aus der richtigen Familie kam. Erst als er ihr zweimal des Leben gerettet habe, wäre sie ihm gesonnener geworden. Wenn 2011 der Konsul beschwört, dass seine Frau ebenso treu in der Eher war wie er, so liegt hier die Vermutung nahe, er will die wenig schmeichelhaften Charaktereigenschaften seiner verstorbenen Gattin verdrängen. 

Naturgemäß wurde der Konsul vom Tode Mariannas hart getroffen. Er zog sich in sich zurück, wurde ungesellig und mürrisch dem Personal in der Seniorenresidenz. Ohnehin erhielt er abgesehen vom Enkel DI Christian Reinprecht, der ihn und auch schon seine Frau immer sonntags zum Mittagessen besucht hatte, kaum Besuch: Weder von Tochter Evelin oder Enkelkind Dr. Clara Reinprecht noch von Stiefsohn Paul. 2008 vegetierte der Konsul nur mehr so dahin. Das und im Hintergrund das große Vermögen des Konsul brachte einige Mitglieder seiner Familie, allen voran Dr. Clara Reinprecht, auf die Idee, eine Sachwalterschaft für ihn zu beantragen. Unmittelbarer Anstoß dazu war ein Zahlungsverkehr des Konsul mit Frau Danuta Anne Finke, über den Tochter und Enkelkind in Aufruhr gerieten. Konsul Slechta wurde von seinem Leibarzt Dr. Sebesta  untersucht. Prof. Sebesta hat für den Zeitraum von August oder September 2008 bestätigt, dass Ing. Slechta voll geschäftsfähig ist, sowohl körperlich als auch geistig (2009.9.23).

 

Bei einer Befragung am 5. und am 6. 9. 2009 teilte Konsul Ing Vladimir Slechta gegenüber einem Mitarbeiter von Rechtsanwalt Mag. Pilz unmissverständlich mit, dass er nicht besachwaltert werden will (2009.9.14). Evelin Reinprecht wollte gegenüber ihrem Sohn als dem Schutzgeist des Konsul wenig später ihr Gewissen erleichtern, indem sie behauptete, dass Clara nur deswegen eine Bestätigung von Professor Sebesta anforderte, damit Clara, sie selbst und auch Christian gegen den Stiefsohn Paul etwas in der Hand hätten (2009.9.23). Clara Reinprecht schwächte ihre Ambitionen dahingehend ab, dass nie an eine Besachwalterung gedacht war, sondern nur an eine allfällige Vertretungsbefugnis des Konsul durch nahe Angehörige, speziell seiner Tochter Evelin. Über diese wenig schmeichelhaften Bestrebungen geriet der Konsul in derartige Aufregung, dass sein Enkel Christian einen Freund um Hilfe rief. Dieser erkannte die traurige Lage des Konsul. Er und das Team von Dr. Rüsch holten ihn aus dem Einsamkeitszimmer in Oberlaa heraus in eine private, speziell auf die Wünsche und Bedürfnisse des Konsul konzipierte und durchgeführte Betreuung, die sehr erfolgreich verläuft.. 

 

 



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