Scherben bringen Glück – und den Geschirrspüler
Josephine Cochrane (1839-1913) war eine angesehene Frau aus gutem Hause. Ihrer ausgiebigen Feierlaune und der Unachtsamkeit ihrer Angestellten ist es wohl zu verdanken, dass sich die reiche Dame systematisch mit der Erfindung eines Geräts befasste, dass Hausfrauen die lästige Pflicht des Geschirrspülens abnehmen sollte. Tatsächlich ärgerte sie sich über die Tatsache, dass ihr Personal ihr kostbares Porzellan beschädigte oder dieses sogar vollständig zu Bruch ging. Die Tochter eines Ingenieurs zögerte nicht lange, experimentierte mit Drahtkörben, entwarf detaillierte Konstruktionen und meldete 1886 schließlich einen sonderbaren zwei Meter hohen Apparat zum Abspülen von Geschirr zum Patent an. Nach anfänglicher Skepsis erhielt die findige Tüftlerin auf der Weltausstellung in Chicago 1893 den Preis für „die beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung“. Zu ihrer Kundschaft zählten zu Beginn überwiegend Restaurants und Hotels, erst nach 1960 wurden Spülmaschinen auch in Privathaushalten üblich.
Auf den Wecker gehen
Zu einer Zeit, in der es üblich war, sich von den ersten Sonnenstrahlen des Tages wecken zu lassen, stand Levi Hutchins (1761-1855) vor einer wirklich großen Herausforderung – denn der arme Tropf musste seinen Tag bei völliger Dunkelheit schon um 4 Uhr morgens beginnen, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Als Uhrmacher und damit Mann vom Fach wusste er schnell, was die Glocke geschlagen hat und konstruierte 1787 ein Schlagwerk, das mit Hilfe eines Zahnrades einen Schlag auf eine Glocke auslöste. Er integrierte es in eine seiner Messinguhren und baute es in ein Gehäuse aus Pinienholz ein – damit erwies sich das Geräusch des Schlagwerks als laut genug, um Hutchins aus seinen Träumen zu reißen. Erstaunlicherweise hing Hutchins seine Erfindung niemals an die große Glocke und zeigte auch kein Interesse daran, sie patentieren zu lassen – das tat 1847 der Franzose Antoine Redier mit seinem Wecker, bei dem man erstmals auch die Weckzeit einstellen konnte.
„Pro Bohno“ – die Erfindung des Kaffeefilters
Es war ein Tag wie jeder andere auch, doch was der Namensgeberin der berühmten Kaffeefilter im Jahre 1908 gelang, sollte die Kaffeezubereitung revolutionieren: Während die Hausfrau Melitta Bentz – bei einer Tasse Kaffee – auf das Schulheft ihres Sohnes blickte, kam ihr eine zündende Idee: Sie legte das Löschblatt aus dem Heft in einen Messingtopf, dessen Boden sie zuvor mit Nägeln durchlöchert hatte, setzte Kaffeepulver hinzu und übergoss das Ganze mit siedendem Wasser. Die Idee der 35-Jährigen stieß auf derart große Begeisterung, dass sie sich ermutigt fühlte, ihre Kaffeefilter zusammen mit ihrem Mann, der ein Haushaltswarengeschäft betrieb, zu vermarkten – mit Erfolg.
Zum Dahinschmelzen – der Mikrowellenherd
Die Entwicklung des Mikrowellenherds ist vermutlich auf die Vorliebe für Süßes des amerikanischen Ingenieurs Percey Spencer (1894-1970) zurückzuführen. Denn als dieser gerade eifrig an einem Radargerät arbeitete, bemerkte er beiläufig, dass der Schokoriegel in seiner Tasche zu schmelzen begann: Das Radar hatte die Süßigkeit durch die Mikrowellenstrahlung geschmolzen! Von nun an experimentierte der Tüftler mit Popcorn, Eiern und anderen Lebensmitteln, bevor er 1947 das erste Modell eines Mikrowellenherds baute – nur glich dieser seinen Ausmaßen nach eher einem Kühlschrank. Bevor es sich zu einem der beliebtesten Haushaltsgeräte entwickelte, dauert es noch über 20 Jahre, nicht zuletzt weil die Preise ab 1970 sanken. Statistiken zufolge besaßen 2011 72 % der Deutschen einen Mikrowellenherd.
Textquelle: livingpress.de