…und der Prozess des Erwachsenwerdens.
Für viele Paare ist eines der größten bzw. schwierigsten Themen das Kennenlernen der Schwiegereltern. Beide Partner sind nervös und hoffen, dass sie gemocht werden bzw. ihr Partner gemocht wird. Obwohl das eigentlich keine Rolle spielen sollte.
Unsere Eltern beeinflussen von Anfang an unsere Entscheidungsfindungen. Sie bereiten uns bestmöglichst auf das Leben vor, sodass wir eines Tages auf eigenen Beinen stehen können. Leider sind viele Eltern überfürsorglich und trauen ihrem Kind schon im jungen Alter Entscheidungen nicht zu. Spätestens im Jugendalter erwartet einen dann die Trotzphase, in der jede Entscheidung der Eltern aus Prinzip abgelehnt wird.
Wenn man aber „erwachsen“ ist, fragt man doch so manches Mal nach der Meinung der Eltern. Besonders, wenn es um die Wahl des Partners geht, macht man sich Sorgen, ob die Eltern den/die Auserwählte/n akzeptieren werden. Eigentlich sollte diese Frage aber nicht bestehen.
Viele Eltern akzeptieren das Erwachsenwerden ihrer Kinder nicht, sogar wenn diese schon auf die Dreißiger zugehen. Dabei wird ein junges Mädchen ab dem Zeitpunkt ihrer ersten Monatsblutung zur Frau. Je mehr man das Kind bzw. den Jugendlichen unter Druck setzt bzw. Entscheidungen unterbindet, desto mehr wird das eigenständige Handlungsvermögen unterdrückt, so dass man auch, wenn man erwachsen ist, Angst davor hat, Entscheidungen alleine zu treffen.
Eine offene Kommunikationsbasis mit dem Partner ist von Nöten, um das Kennenlernen der (zukünftigen) Schwiegereltern zu meistern. Sie müssen niemanden beeindrucken, Sie müssen niemandem gefallen und Sie müssen auch nicht akzeptiert werden.
Ob der Partner den Schwiegereltern oder sonst wem gefällt, tut nichts zur Sache. Wenn die Beziehung passt, macht man sich sowieso keine Gedanken darüber, was andere denken.
(kh)