SHUT (ME) DOWN oder Der Weg ins Zentrum des Abseits von Steffen Jäger, sehr frei nach "Oblomow" von Iwan Gontscharow
"Ich habe sicher noch etwas zu sagen. Wenn ich nur wüsste, was."
Premiere: Mittwoch, 8. Oktober 2014, 20 Uhr
Vorstellungstermine: Do 9., Di 14., Do 16., Mo 20., Di 21., + Mi 22. Oktober 2014, 20 Uhr
Im TAG - Theater an der Gumpendorfer Straße
SHUT (ME) DOWN oder Der Weg ins Zentrum des Abseits
Lilie hat das Investmentbanking im kleinen Finger. Sie fällt die Karriereleiter steil nach oben. Alles scheint berechenbar. Das Leben ist letztlich nur das, was man fest im Griff hat. Als ihr Vorgesetzter jedoch plötzlich spurlos verschwindet, steht sie eines Morgens einfach nicht mehr aus dem Bett auf. Warum? Ihr schwant etwas. A Shitstorm is coming. Und während die Krise draußen ihre Wellen schlägt, bleibt Lilie einfach liegen. Ihr irritiertes soziales Umfeld wählt das Mittel der Belagerung.
Ihr Ehemann Robert, ein Lokalpolitiker, nützt die Gelegenheit, die festgefahrene Beziehung wieder auf Kurs zu bringen. Die mittellose Schwester stattet ihr nicht nur einen Besuch ab, sondern bleibt jetzt gleich für unbestimmte Zeit. Ein Kollege aus der Firma wird zum Attentäter. Die Mona Lisa will nicht weinen. Und Europa? Hat auch schon mal bessere Tage gesehen.
In seinem Autoren-Debüt lässt sich der Regisseur Steffen Jäger von Iwan Gontscharows Roman "Oblomow" inspirieren. Ein Reigen skurriler Charaktere kämpft um Beständigkeit in dem öligen Trichter namens Leben. Wie soll man in einem schwankenden System die eigene Position erkennen und dann auch noch immer gleich vertreten müssen? Stress! Da kann man hysterischen Individualismus auch schon mal mit politischem Engagement verwechseln. Oder - einfach nicht mehr aufstehen.
[SHUT (ME) DOWN - Das Team]
Es spielen: Jens Claßen, Emese Fáy, Raphael Nicholas, Julia Schranz, Georg Schubert und Elisabeth Veit
Text und Regie: Steffen Jäger
Bühne: Alexandra Burgstaller
Kostüme: Aleksandra Kica
Dramaturgische Mitarbeit: Isabelle Uhl
Musik: Bernhard Eder
Regieassistenz: Renate Vavera
Regiehospitanz: Lydia Sciri, Julia Ritter
Kostümhospitanz: Anja Kohlweiss
Licht: Hans Egger
Technik: Andreas Nehr
[Behind the Scene]
Steffen Jäger, geboren 1983, begann sein Studium der Mathematik, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin. 2005-2009 wechselte er in das Fach Schauspielregie am Max Reinhardt Seminar. Seine Inszenierungen umfassen unter anderem Claderóns "Das Leben ein Traum" und die österreichische Erstaufführung von Philipp Löhles "Unsicherheit der Sachlage" am Landestheater Niederösterreich, das Projekt "Heldenplatz-Skandal" am Theater in der Josefstadt, sowie Molières "Tartuffe", Oscar Wildes "Bunbury - Ernst sein ist alles" und Kleists "Zerbrochener Krug" am Landestheater Vorarlberg. Seit 2012 arbeitet er als Schauspiel-Dozent am Max Reinhardt Seminar.