Andauernde Stressbelastungen machen sich bei immer mehr Menschen mit Erschöpfungssymptomen bemerkbar. Doch Betroffene können gegensteuern. Im Experteninterview erklärt Jutta Doebel, Apothekerin, wie man Stress und Erschöpfung mit Mikronährstoffen Paroli bieten kann. Und warum der Biorhythmus für ihre Zufuhr so entscheidend ist.
1. Eine zu hohe Stressbelastung macht sich mit Begleiterscheinungen wie nachlassender Konzentrationsfähigkeit am Tage oder Schlafstörungen in der Nacht bemerkbar. Welche Anzeichen gibt es noch?
Jutta Doebel: Die Anzeichen von Stress und chronischer Erschöpfung sind vielfältig und manchmal gar nicht direkt der Stressbelastung zuzuordnen. Es kann zu Beeinträchtigungen wie Antriebslosigkeit, Nervosität, Bluthochdruck, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen- und Darmproblemen, Hörsturz, verringerter Schmerztoleranz, Panikattacken etc. kommen. Besonders jetzt zur kühlen und nassen Jahreszeit, in der unser Immunsystem sowieso schon sehr gefordert wird, kann Stress unser Immunsystem gänzlich überlasten. Erkältungsviren und andere Erreger haben dann leichtes Spiel und wir werden schneller krank. Weiterhin sorgt Stress und insbesondere der Dauerstress zu einer erhöhten Säurelast im Stoffwechsel, die zu einer chronischen Übersäuerung des Körpers mit unterschiedlichen negativen Folgen für unsere Gesundheit führen kann.
2. Immer mehr Menschen fühlen sich fast permanent erschöpft. Stimmt es, dass man mehr Mikronährstoffe braucht, wenn man ständig unter Druck steht? Warum?
Jutta Doebel: Ja, das stimmt. Unser Körper schüttet in stressigen Zeiten deutlich mehr Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und auch Kortisol aus. Diese erhöhte Produktion führt gleichzeitig zu einem Mehrverbrauch von Vitaminen wie besonders dem Vitamin C oder auch den B-Vitaminen sowie Mineralstoffen wie zum Beispiel Magnesium.
3. Wie wirken sich Stresssituationen auf den Energiestoffwechsel aus?
Jutta Doebel: Leider verbrauchen wir in Stresssituationen nicht nur mehr Nährstoffe, sondern mittlerweile wissen wir auch, dass unser Körper in solchen Phasen Nährstoffe schlechter aufnehmen und verwerten kann. Man kann also sagen, eine doppelt schlechte Situation für uns. Deshalb ist es bei Stress wichtig, sich besonders ausgewogen und nährstoffreich zu ernähren, um einen Mangel einzelner wichtiger Nährstoffe im Körper zu vermeiden.
4. Gibt es bestimmtes Obst und Gemüse, dessen Verzehr in stressigen Zeiten besonders zu empfehlen wäre?
Jutta Doebel: Generell sollte in stressigen Phasen - soweit dies in so einer Zeit überhaupt machbar ist - besonders auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Jedes frische Obst und Gemüse ist dabei besser und empfehlenswerter als der Griff zum gängigen Fast Food-Essen. Wer es dann noch schafft, ungefähr die Hälfte seines Tellers mit Gemüse bzw. Obst gefüllt zu haben, ist dabei auf einem guten Weg. Besonders positiv für einen gestressten Stoffwechsel sind Nahrungsmittel wie beispielsweise Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Rucola, Sonnenblumenkerne oder Bananen. Wer aus Zeitmangel einen entsprechend hohen und häufigen Verzehr nicht gewährleisten kann, sollte zwischendurch zu ausgewählten Nährstoffkombinationen, die die Regeneration überstützen, aus der Apotheke zurückgreifen, um seinen Körper in diesen Zeiten zu schützen und optimal zu versorgen.
5. Welche Bedeutung kommt einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei der Entstehung von Erschöpfungszuständen zu?
Jutta Doebel: Im Körper entstehen immer Säuren, wenn bestimmte Nährstoffe verdaut oder Energie in den Körperzellen freigesetzt wird. Das ist nichts Unnatürliches. Der Körper setzt verschiedene Regelmechanismen ein, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Bei zu viel überschüssiger Säure durch säurebildende Nahrungsmittel, zu wenig Bewegung oder Stress reicht diese Regulation jedoch nicht aus und die überschüssige Säure wird im Bindegewebe "zwischengelagert". So kann es im Folgenden, wenn man dieser Situation nicht entgegenwirkt, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen, wie Gelenkschmerzen, Hautproblemen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und auch zu Erschöpfungszuständen.
6. Wie sollte idealer Weise die tägliche Nährstoffzufuhr aussehen? Gibt es einen oder mehrere Zeitpunkte, die dafür besonders geeignet sind? Wenn ja - wann und warum?
Jutta Doebel: Mittlerweile ist bekannt, dass der Zeitpunkt der Aufnahme von Nährstoffen und Vitaminen einen entscheidenden Einfluss auf deren Wirkung hat. Das lässt sich über die natürliche Nahrung nur sehr schlecht berücksichtigen. In besonderen Situationen mit erhöhter Anstrengung, Stress oder bei Erschöpfungszuständen und Abgeschlagenheit ist daher eine zusätzliche Unterstützung anzuraten. Dabei ist es allerdings wichtig, dass es sich um speziell dosierte Nährstoffkombinationen aus Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen handelt, deren Einnahme zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Werden Zink, Selen und Vitamin D beispielsweise abends zugeführt, unterstützen sie das Immunsystem und die Regenerationsprozesse in der Nacht. Tagsüber können dagegen Magnesium und B-Vitamine für Energie sorgen. Eine solche "tageszeitengerechte" Einnahme, wie sie zum Beispiel bei der Basica 14-Tage Intensiv-Kur gewährleistet ist, ist nicht zuletzt durch die gute Anpassung an den Biorhythmus zu empfehlen. Der Zwei-Phasen-Effekt sorgt für den Erhalt der Leistungsfähigkeit und Energienachschub.
7. In der Apotheke gibt es Präparate, wie die Basica Intensiv-Kur, die neue Leistungskraft und Energie bringen sollen. Was kann man davon erwarten?
Jutta Doebel: Die neue 14-Tage-Intensiv-Kur ist eine ergänzende bilanzierte Diät für Personen mit chronischen Erschöpfungszuständen und stressbedingten Erkrankungen. Über einen Zeitraum von zwei Wochen wird die Kur zweimal täglich eingenommen. Das ist ein praktikables Zeitfenster - auch für sehr angespannte Menschen, die wenig Zeit und Kopf für komplizierte Anweisungen haben. Morgens nimmt man eine Trinkampulle und zwei Kapseln, am Abend wird ein Trinkgranulat in Wasser aufgelöst und eingenommen. Angepasst an die Bedürfnisse eines erschöpften und gestressten Körpers, wird in dieser Zeit tagsüber der Energiestoffwechsel aktiviert und über Nacht die sehr wichtige Regeneration des Körpers unterstützt: Man kann erholter schlafen und fühlt sich am nächsten Tag leistungsfähiger und fitter. Das Immunsystem wird unterstützt und der Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht. Nach zwei Wochen hat man mehr Lebensenergie - ich habe es selbst schon ausprobiert.
8. Besonders Frauen in den Wechseljahren sind beruflich oft stark eingespannt. Sie fühlen sich oft extrem ausgelaugt, erschöpft und antriebslos. Was können sie tun, um wieder dynamischer zu werden?
Jutta Doebel: Eine Reihe von Studien und Untersuchungen haben gezeigt, dass sportliche Betätigung einen positiven Einfluss auf den Hormonhaushalt hat. Dieses gilt im Allgemeinen und besonders auch in den Wechseljahren. Sportliche Betätigung hilft vielen Frauen, die Beschwerden der Wechseljahre besser zu überstehen. Durch einen ausgeglichen Hormonhaushalt gehen die Beschwerden zurück und man fühlt sich insgesamt wohler. Denjenigen, die keinen intensiven Sport treiben möchten oder können, helfen häufig auch schon regelmäßige, längere Spaziergänge.
9. Fertiggerichte, Fast und Convenience Food sind ideal für alle, denen die Zeit zum Kochen fehlt. Muss man dabei mit Defiziten in der Nährstoffzufuhr rechnen? Worauf sollte man achten, um die Versorgung sicher zu stellen? Reicht der berühmte Apfel am Tag?
Jutta Doebel: Nein, leider nicht. Für eine ausgeglichene Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist weit mehr notwendig. Fertiggerichte und Co. können in den meisten Fällen leider nicht alle Stoffe liefern, die unser Körper für einen gesunden Stoffwechsel benötigt. In angespannten Phasen werden wir zusätzlich noch mit den direkten Auswirkungen von Stress und meistens noch mit zu wenig Schlaf belastet. Der Stress raubt viel Energie und wertvolle Nährstoffe wie beispielsweise das Vitamin C, die B-Vitamine oder auch Magnesium. Alles zusammen sind ungünstige Faktoren für eine dauerhafte gute Gesundheit. Untersuchungen aus Deutschland zeigen, dass viele Menschen sich nicht ausreichend mit lebensnotwendigen Nährstoffen über die Nahrung versorgen.
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