Jetzt also der Faust! Gernot Plass wagt sich an den "klassischsten" aller deutschen Klassiker. Er schreibt Goethes Text in die Moderne hinüber und liefert seinen Vorschlag zu einem theatralen Umsetzungs- und Deutungsrätsel.
Denn den "Faust" zu überschreiben, gleicht einer Kletterpartie im Hochgebirge. Die Herausforderung entwickelt sich in der dünnen Luft der Metaphysik dieses Stückes.
Seine Form, seine Sprache, sein Aufbau: all das ist anders zusammengesetzt als die Hervorbringungen der Moderne. Seine Figuren agieren aus anderen Motiven. Gehorchen anderen Gesetzlichkeiten. Ihre Gefühlswelt - schwierig nachvollziehbar. Wieso will Gretchen noch mal in den Tod? Warum mordet sie ihr Kind? Welche Mittel ergreift Faust in seiner dunkelsten Verzweiflung? Wer ist oder was repräsentiert Mephisto? Den Teufel? Das Böse? Und was hat das alles noch mit uns zu tun?
Das TAG startet mit der Uraufführung FAUST-THEATER wieder einmal den risikofreudigen Versuch, auf einen berühmten, fast schon heiligen Text zu antworten. Rasant, humorvoll, sprachakrobatisch, geistreich, zeitgeistig und bildgewaltig wird die Beweisführung in Angriff genommen, dass uns die alten Stoffe immer noch berühren und betreffen können, wenn man sie überzeugend ins Heute holt. Das Risiko liegt dabei aber sicher nicht beim Publikum, das sich auf einen Heidenspaß mit teuflischen Erkenntnissen freuen kann.
Es spielen: Jens Claßen, Julian Loidl, Raphael Nicholas, Georg Schubert und Elisabeth Veit
Text und Regie: Gernot Plass
Ausstattung: Alexandra Burgstaller
Musik: Dr. Plass
Regieassistenz: Renate Vavera
Ausstattungsassistenz: Lydia Sciri
Kostümassistenz: Daniela Zivic
Regiehospitanz: Alexander Gahr
Video: Peter Hirsch
Licht: Hans Egger
Technik: Andreas Nehr, Frank Fetzer
Text: TAG - Theater an der Gumpendorfer Straße
Fotos: Judith Stehlik