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14.06.2010  |  Kommentare: 0

Der Weg zum Hundeführerschein

Der Weg zum Hundeführerschein
Kampfhundebesitzer müssen ab 1. Juli einen Hundeführerschein haben.

Die Volksbefragung der Wiener und Wienerinnen brachte ein eindeutiges Ergebnis hervor: 89% der Einwohner sind dafür, dass Kampfhund und Kampfhundhalter einen verpflichtenden Hundeführerschein machen sollen. Ab 1. Juli soll das Gesetz in Kraft treten und das Miteinander von Mensch und Tier harmonischer und konfliktfreier machen.

Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Mastino Napoletano, Mastin Espanol, Fila Brasileiro, Mastiff, Bullmastiff, Tosa Inu, Pitbullterrier, Rottweiler und Dogo Argentino heißen die von der Maßnahme betroffenen Hunderassen. Die Auswahl der Rassen ist fragwürdig, da diese Hunderassen nur 5% der Hunde in Wien, aber 25% aller Bissverletzungen ausmachen. Der Schäferhund, der allgemein auch als bisshäufigster Hund bekannt ist, fehlt. Es ist aber generell für alle Hundehalter aller Rassen und auch von Mischlingen empfehlenswert, einen Hundeführerschein abzulegen.

"Panik ist aber unangebracht", so Hundeprofi Wolfram von www.stadthundprofi.at, der ein Konzept für ein gutes Hundetraining entwickelt hat. "Auch ohne Gesetz ist es wichtig, den eigenen Hund unter Kontrolle zu haben, zumal die besagten Rassen bestimmte Eigenschaften und enorme Kräfte haben. Von Haus aus ist kein Hund ein 'Kampfhund'. Doch durch falsche Erziehung oder durch Verlust der Position des Rudelführers können Hunde allgemein zur Gefahr für Mensch und Tier werden."  

Beim Hundeführerschein wird Wert auf Theorie und Praxis gelegt. Die Hundehalter bekommen eine Ausbildung in Bezug auf Hundehaltung, Hundeausbildung, Verhalten des Hundes, Gesundheit und gesetzliche Verpflichtungen. Im Anschluss wird gestestet, ob der Hundehalter mit seinem Vierbeiner in Alltagssituationen rücksichtsvoll und richtig reagieren kann. Auf die Individualität von Mensch und Tier muss beim Lernen ebenso eingegangen werden, denn nicht jeder Hund lernt das gleiche auf dieselbe Weise.

Die meisten Unfälle mit Hunden passieren am Land und im privaten Umfeld. Kinder sind die häufigsten Bissopfer. Daher sollten Menschen auch über das Aggressionspotential der Vierbeiner ausgeklärt werden, denn grundsätzlich kann jeder Hund zubeißen.

(dw)



 

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