Während es für Männer ganz normal ist, dass Sie über die Masturbation Ihre Späße reißen, ist es für Frauen noch immer ein sehr empfindliches Thema. Die Selbstbefriedigung wird unter Frauen eher selten erwähnt. Wenn es zur Sprache kommt, dann meist mit der besten Freundin und auch dann eher zurückhaltend. Sexologen sind aber der Meinung, dass man diesem Thema mehr Beachtung beimessen sollte. Die Masturbation wirkt sich positiv sowohl auf Ihre persönliche Gesundheit, sowie Ihre Beziehungen aus. Hier sind fünf Tatsachen, die sie über die Selbstbefriedigung wissen sollten:
1.Es gibt mehrere verschiedene Arten der „normalen“ Selbstbefriedigung bei Frauen
Untersuchungen zufolge hat eine Mehrheit der Frauen wenigstens einmal im Leben Selbstbefriedigung versucht. Obwohl sie deswegen Gewissensbisse verspüren, besonders wenn sie in einer stabilen Beziehung leben, sollten sie sich nicht mit solchen Gefühlen bestrafen. So die Meinung angesehener Psychologen. Manchmal ist der Partner müde, unterwegs oder auf eine andere Art unerreichbar, was nicht bedeutet, dass Sie sich Ihr Vergnügen verkneifen müssen.
Frauen können auf verschiedene Arten masturbieren, tun es jedoch meistens mit Hilfe Ihrer Fingen und Vibratoren. Nach Erkenntnissen aus Untersuchungen des Zentrums für Sexualität und Gesundheit an der Universität Indiana, bei dem 2056 Frauen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren teilnahmen, benutzten mehr als die Hälfte der befragten Frauen einen Vibrator während der Selbstbefriedigung oder auch beim Geschlechtsverkehr. Die Meinungen der Experten gehen bei der Frage der Benutzung der Vibratoren in verschiedene Richtungen. Dr. Frank Sommers z.B. ist der Überzeugung, dass die häufige und übertriebene Nutzung der Vibratoren beim Masturbieren dazu führt, dass Frauen beim Sex mit ihren Partnern Schwierigkeiten haben können. Er gibt seinen Patientinnen folgenden Rat mit auf den Weg. „Sehen Sie Ihren Vibrator metaphorisch als Schlagsahne an: Es schmeckt so gut, aber Sie wollen es doch nicht jeden Tag essen.“ Dr. Sommers glaubt, dass die übertriebene Nutzung des Vibrators das Nervensystem an diese Art der Stimulation gewöhnt, welche der Partner nicht erreichen kann.
2. Masturbation kann die Stimmung heben und Sie müssen dabei auf niemanden davor oder danach Rücksicht nehmen
Egal auf welche Art Sie es machen möchten, die Selbstbefriedigung hat das Potenzial, die Stimmung der Frau zu heben. Dr. Kathleen Segraves stellt fest, dass die Selbstbefriedigung die Stimmung von depressiven Frauen verbessern kann. Natürlich kann man diese Behauptung nicht auf Fälle klinisch behandelter Depressiven ausweiten. Aber „beim Masturbieren lenkt nichts Ihre Aufmerksamkeit ab, so können Sie sich auf Ihren Körper und Ihre Gefühle konzentrieren. Sie müssen dabei nicht darauf achten, ob es sonst noch jemandem außer Ihnen gut geht. “ Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihren Partner nicht lieben – in bestimmten Situationen muss die Frau einfach sich selbst am wichtigsten sein. Selbstbefriedigung ist so eine Situation. Sie müssen sich nicht mit Gedanken herumschlagen wie: „Brauche ich zu lange, um zum Höhepunkt zu kommen.“ „Sie haben alle Zeit der Welt“, sagt Frau Dr. Segraves.
3. Masturbation kann den Sex mit Ihrem Partner verbessern
Frauen die regelmäßig masturbieren, lernen dabei, was Ihnen selbst am meisten Vergnügen bereitet, sagt Frau Dr. Sagraves. „Das hilft Ihnen, Ihr sexuelles Selbstbewusstsein aufzubauen. Außerdem erleichtert Ihnen die Erkenntnis aus der Selbstbefriedigung die richtigen Sachen von Ihrem Partner beim Geschlechtsverkehr zu verlangen.“
Die Sexologen raten den Frauen zu Selbstbefriedigung, welche Schwierigkeiten haben, einen Höhepunkt zu erreichen. Auf diese Art erleben Sie ihren Körper viel bewusster und lernen sukzessive, was alles möglich ist. Dr. Debby Herbenick stellt fest, dass Frauen im Vergleich zu Männern länger zum Beherrschen der Technik brauchen, welche zum Erreichen des sexuellen Höhepunkts notwendig ist. Masturbieren, besonders mit Hilfe des Vibrators, kann Ihnen beim Lernen von großem Nutzen sein. „Alleine das Benutzen des Vibrators hilft Frauen aus unbekanntem Grund den Höhepunkt zu erreichen“, sagt Frau Dr. Herbenick. Ihren Untersuchungen zu Folge „funktionieren“ Frauen, die den Vibrator benutzen, besser, was die Vaginalbefeuchtung, den Willen, die Erregung und den Orgasmus selbst betrifft. Außerdem empfinden diese Frauen den Geschlechtsakt insgesamt weniger unangenehm und verspüren weniger Schmerzen dabei.
4. Die Selbstbefriedigung kann Ihnen helfen, zu entspannen
Frauen neigen mehr dazu, einen schlechten Tag zu sehr zu analysieren und alle Situationen noch mal im Kopf Revue passieren zu lassen. In ihren Gedanken durchleben sie einen Streit oder eine unangenehme Situation aufs Neue. Das potenziert den Stress des Tages noch mal zusätzlich.
„Wenn Sie anfangen, sich selbst zu befriedigen, wird Sie das von Ihren negativen Gedanken ablenken“, sagt Frau Dr. Sagraves. „Vielleicht klappt der Trick nicht jedes Mal, aber er hat großes Potential, Ihnen zu helfen.“
5. Masturbieren hilft als schmerzlindernde Maßnahme
Frauen, die masturbieren, behaupten, dass es einen sehr positiven Effekt auf die Regelschmerzen und andere Symptome des PMS hat, wie z.B. Nervosität oder Weinerlichkeit.
Masturbieren und der Orgasmus können bei Migräne hilfreich sein. Obwohl einige Untersuchungen gezeigt haben, dass gerade Orgasmen zu Migräneanfällen führen können, können sie diese auch mildern. Wissenschaftler meinen, dass es einen Faktor geben muss, der mit dem Orgasmus verbunden ist und der Schmerzen unterdrücken kann oder gar die Migräneerkrankung als Ganzes bekämpfen kann.
Probieren Sie es also einfach aus.
(r)