Sobald die genussvollen Festtage zum Jahresende vorbei sind, wird wieder an die Frühjahrsfigur und an die guten Vorsätze gedacht. Doch welcher Weg ist der beste/einfachste/schnellste, um ein paar überflüssige Pfunde abzunehmen und sich optimal für den Sommer vorzubereiten? Womit kann der Körper optimal entgiftet werden?
Diäten
Diätansätze gibt es vermutlich so viele wie Personen, die sich selbst für zu dick halten. Welcher davon wirklich hilft (und einfach durchzuhalten ist), hat bisher keiner herausgefunden, denn sonst gäbe es keine unglücklichen Diätabbrecher oder Jojo-Effekt-Opfer. Gerade der Jojo-Effekt ist das Problem der meisten Abnehmenden. Selbst wenn man mit der neuesten Super-Crash-Diäten in 5 Wochen 10 kg abgenommen hat, so ist bei einer Rückumstellung auf die gewohnte Lebensweise das meiste davon schnell wieder auf den Hüften.
Die meisten Diäten führen dem Körper nicht genügend Kalorien oder Nährstoffe zu, so dass sie auf lange Sicht ungesund sind. So raten Experten z. B. von der in den USA sehr beliebten Atkins-Diät ab, da sie sehr einseitig ist: Kohlenhydrate dürfen nur sehr eingeschränkt gegessen werden und um den Vitaminmangel auszugleichen, müssen Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Der übermäßige Verzehr von Proteinen führt zudem zu einem erhöhten Cholesterinwert und kann Gicht verursachen. Andere Diäten wie Trennkost oder die GLYX-Diät lassen sich im Alltag oft nur schwer umsetzen. Abnehmen funktioniert daher nur mit einer ganzheitlichen, dauerhaften Nahrungsumstellung und mehr Bewegung. Die meisten Diäten sind also nur als Starthilfe für die ersten paar Kilos gedacht, aber nicht, um sich auf Dauer so zu ernähren.
Heilfasten – gesund & glücklich?
Circa drei Millionen Menschen in Deutschland fasten regelmäßig, so die Ärztegemeinschaft Heilfasten. Doch zum dauerhaften Abnehmen ist eine Fastenkur natürlich nicht geeignet, das reine Heilfasten versteht sich mehr als Auszeit für Körper, Geist & Seele. Beim Heilfasten ist feste Nahrung ganz verboten, man nimmt täglich ca. 250 bis 400 Kalorien durch Getränke oder Brühen zu sich. Von den reinen Wasserfasten raten Experten dringend ab, da es dadurch zu Muskelabbau kommt. Am bekanntesten und beliebtesten sind zurzeit die Ansätze nach Buchinger, die F.-X.-Mayr- oder die Schroth-Kur.
Der Begriff "Heilfasten" wurde 1935 von Dr. Otto Buchinger geprägt. Damit wird nicht nur das therapeutische Fasten (z. B. bei Stoffwechselkrankheiten) sondern auch das präventive Fasten bezeichnet. Eine Heilfastenkur dauert zwischen einer und drei, maximal vier Wochen. Sie besteht aus der Vorbereitung, einer Darmreinigung am ersten Fastentag und ausreichender Flüssigkeitszufuhr während der Fastentage. Bei der anschließenden Aufbauphase von mindestens drei Tagen wird die Energiezufuhr wieder schrittweise gesteigert.
Das Abnehmen steht beim Heilfasten nicht an erster Stelle, sondern die Entgiftung des Körpers. Dieser muss sich während des Fastens nicht mit der Verarbeitung von Nahrung beschäftigen, sondern kümmert sich um die Ausscheidung von Giftstoffen und Ablagerungen, die sich durch Ernährung und Umweltbelastung im Körper ansammeln. Positive Effekte sind ein schöneres Hautbild, eine Verbesserung des Geschmackssinnes, eine Entsäuerung des Körpers (die z. B. Rheuma, Kopfschmerzen oder Mundgeruch verschwinden lassen kann) sowie Stressabbau und eine positivere Stimmung.
Allerdings sollte Heilfasten nur in Absprache mit dem Hausarzt durchgeführt werden, da es nicht für jeden geeignet ist.
Detox – Frühjahrsputz im Körper
Ursprünglich bezeichnet der Begriff "Detox" (deutsch: Entgiftung) den Entzug in der Drogentherapie. In der Wellnessbranche hat er sich inzwischen weltweit als Synonym für Fasten etabliert. Meistens wird Detox als eine „angenehmere“ Form des Fastens angesehen, bei der auf belastende Nahrungsmittel, Nikotin und Alkohol verzichtet wird und mit speziellen Anwendungen und Speisen die Entgiftung vorangetrieben wird.
Zu den beliebtesten Detox-Angeboten bzw. Kuren zählen z. B.:
Ayurveda-Kuren mit Ölgüssen, Schwitzritualen und Meditatio-nen
Basen-Detox – während ein bis zwei Wochen wird auf säurebildende Nahrungsmittel wie Fleisch, Kaffee, Milchprodukte, Zucker und Alkohol verzichtet
Detox-Kuren mit Schüßler-Salzen oder Globuli
TCM-Fasten mit Heiltee, Akupunktur und Meridianmassagen
Thalassobehandlungen mit Meerwasser, Algen und Schlick – am besten direkt am Meer, da das jodhaltige Meeresklima den Entgiftungsprozess zusätzlich anregt
Interview mit Maria Sanchez, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Gründerin von SEHNSUCHT UND HUNGER
SEHNSUCHT UND HUNGER befasst sich mit den seelischen Ursachen von Essstörungen, beziehungsweise von emotionalem Essverhalten, und bietet Menschen die Möglichkeit, ihren Gewichtskampf dauerhaft zu beenden.
Emotionales Essen bezeichnet den Drang, seelische Bedürfnisse durch Essen zu stillen und somit mehr Nahrung aufzunehmen, als der Körper eigentlich braucht. Ob ein Mensch übergewichtig oder normalgewichtig ist, spielt hierbei keine Rolle.
Eine dauerhafte Lösung von einer Essstörung ist nur dann möglich, wenn die tieferliegenden Ursachen des Problems – die seelischen Gründe – gelöst sind. Die Beschäftigung mit den Regeln der Nahrungsaufnahme hilft nicht weiter, und Diäten verschlimmern in der Regel das Problem. SEHNSUCHT UND HUNGER bietet hierfür einen ganz neuen Therapieansatz.
medicalpress: Frau Sanchez, warum scheitern so viele Diäten?
Frau Maria Sanchez: Wenn wir essen möchten ohne vorher von unserem Körper das Signal Hunger erhalten zu haben, ist es kein körperlicher Hunger, der uns zum Essen auffordert. Die interessante Frage, die sich stellt, ist doch: Wonach habe ich Hunger, wenn mein Körper nicht nach Nahrung verlangt? Es handelt sich in diesem Moment um eine andere Art von Hunger. Dieser Hunger hat etwas mit unseren Emotionen zu tun, weswegen ich gern den Begriff „Emotionaler Hunger“ verwende. Wir versuchen uns dann über das Essen etwas zu geben, was wir uns anders noch nicht geben können.
Da Diäten sich nur mit der Nahrungsaufnahme befassen, beschäftigen sie sich lediglich mit dem Symptom, aber die eigentliche Ursache des Essproblems – die emotionale Ebene – bleibt unberührt. Über eine Diät können wir, wenn überhaupt, nur zeitweilig an Gewicht verlieren, denn die Emotionen, die uns vor der Diät zum Essen geführt haben, lösen sich durch eine Diät ja nicht auf. Entweder schon während einer Diät oder irgendwann danach werden wir wieder mit dem emotionalen Essen beginnen müssen und somit wieder an Gewicht zunehmen. Deshalb kann eine Diät auf Dauer keine Gewichtsabnahme ermöglichen.
medicalpress: Worin liegt der Schwerpunkt Ihrer Therapie bei „Sehnsucht und Hunger“?
Frau Maria Sanchez: SEHNSUCHT UND HUNGER arbeitet weder mit Ernährungsplänen, noch mit Sportprogrammen zur Gewichtsabnahme. Vielmehr lernen die Betroffenen den emotionalen Essdruck als eine Art Wegweiser zu ihren tiefer liegenden emotionalen Gründen zu nutzen und mit diesen zu arbeiten. So können sie sich Schritt für Schritt das geben, was sie emotional brauchen und müssen nicht mehr den Umweg über das Essen nehmen. Wenn das emotionale Bedürfnis nicht nur erkannt, sondern auch mit ihm gearbeitet wird, löst sich der emotionale Essdruck auf.
Darüber hinaus lernen die Betroffenen die Verantwortung für sich selbst nicht an einen reglementierenden äußeren Ernährungs- oder Sportplan abzugeben, sondern diese wieder zu sich zurückzuholen. Nur die Betroffene selbst kann die Expertin für sich selbst sein. Niemand sonst. Auf dem SEHNSUCHT UND HUNGER - Weg werden alle Ebenen mit einbezogen, auf denen das emotionale Essproblem entstanden ist. Das bedeutet die mentale, die körperliche und die Verhaltensebene.
medicalpress: Wann sollte ich als Patient zu Ihnen kommen?
Frau Maria Sanchez: Das Entscheidende ist, ob jemand unter seinem Essproblem leidet oder nicht. Wenn jemand darunter leidet, ist der SEHNUCHT UND HUNGER – Weg eine Möglichkeit, dieser Person zu helfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mensch übergewichtig oder schlank ist – Leid entsteht aus einer individuellen Wahrnehmung heraus.
medicalpress: Was sind „dünne Dicke“? Und wie kann man ihnen helfen?
Frau Maria Sanchez: Es gibt viele schlanke Personen, die kein entspanntes Verhältnis zum Essen haben. Bei ihnen läuft im Vergleich zu natürlich schlanken Menschen immer ein Kontrolldenken in Bezug auf das Essen mit. Sie zählen Punkte oder Kalorien, um ihr Gewicht halten zu können, treiben intensiven Sport, um die aufgenommenen Kalorien wieder loswerden zu können oder sie versuchen über die Auswahl von bestimmten Nahrungsmitteln ihr schlankes Gewicht zu halten. Da diese Personen ohne reglementierende Maßnahmen dick wären, nenne ich diese Personengruppe die “dünnen Dicken“.
Natürlich schlanke Menschen denken während des Essens nicht nach. Sie essen, wenn sie hungrig sind und hören auf, wenn sie satt sind. Dünne Dicke hingegen kostet die ständige Beschäftigung mit dem Essen viel Kraft. Kraft, die ihnen in anderen Bereichen ihres Lebens nicht zur Verfügung steht.
medicalpress: Was halten Sie von Heilfasten und von Detox?
Frau Maria Sanchez: Wenn Heilfasten oder Entschlackungskuren gemacht werden, um sich und seinem Körper etwas Gutes tun zu wollen, ist dies eine schöne Sache. Für eine Gewichtsabnahme ist es unsinnig, da es hier die gleiche Problematik gibt, wie bei einem Diäthalten. Die Ursache des Problems wird nicht berührt, was bedeutet, dass die Gewichtsabnahme nicht von Dauer sein kann. Die Kilos kehren früher oder später zurück.
Quelle: medicalpress.de