Es läuft glatt: Seifen und Syndets erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit! 2010 entwickelte sich der Umsatz plötzlich sprunghaft nach oben – und ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Dabei sind nicht nur Flüssigseifen, sondern besonders auch handgemachte Seifen angesagt: Sie sind wie ein Stück Luxus im Badezimmer und überzeugen durch natürliche Inhaltsstoffe, außergewöhnliche Formen und betörende Duftnoten.
Körperkult(ur): ein Klassiker im Wandel
Seife ist eines der ältesten Naturprodukte und wurde bereits vor tausenden von Jahren verwendet. Vor ca. 4.500 v. Chr. setzten die Sumerer eine Vorform von Seife jedoch noch nicht zur Reinigung, sondern als Heilmittel ein. Erst die Römer entdeckten Seife als kosmetisches Produkt und begannen, sich mit Seife ihr Haar zu bleichen und zu frisieren. Zunehmend mischten sie ätherische Öle wie Lavendel oder Zitrone bei, wodurch Seife sich nach und nach zu einem wohlriechenden Luxusprodukt entwickelte. Bald wurde sie europaweit erst vom Adel, dann auch von der Bevölkerung in den immer beliebter werdenden öffentlichen Badehäusern gerne genutzt.
Im Mittelalter wurden sowohl Wasser als auch Seife jedoch gemieden: Fälschlicherweise ging man in den Zeiten gravierender Seuchen davon aus, dass diese schädlich für die Gesundheit seien und den Körper für Erreger öffneten, was auch Ärzte und Wissenschaftler überzeugt bestätigten. Kleidung, Tücher und Puder sollten stattdessen den Körper vor Schmutz schützen, Parfüm für die nötige Frische sorgen. Glücklicherweise blieb es jedoch nicht bei diesem Irrglauben – heute sind Seifen und Waschstücke nicht mehr wegzudenken.
Ein dufter Trend
Seifen werden normalerweise aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Die Hauptbestandteile werden bei der Seifenherstellung, dem Sieden, zerlegt bzw. „verseift“, indem sie mit einer Lauge gekocht werden. Die daraus gewonnene Emulsion wird später in Seifenkern und Unterlauge zerlegt.
Die so genannte „Feinseife“ oder auch „Toilettenseife“, die meist zum Händewaschen verwendet wird, ist im Gegensatz zu z.B. Kernseife normalerweise zusätzlich mit Farb- und Duftstoffen versetzt.
Naturseifen sind dagegen kaltgerührte Seifen, bei denen der Verseifungsprozess aus natürlichen Ölen oder Fetten meist nicht vollständig abläuft, damit eine pflegende Wirkung erreicht wird. Diese Naturseifen sind aufgrund des anhaltenden Naturkosmetik-Trends beliebter denn je und werden zunehmend auch von Hobby-Seifensiedern zu Hause hergestellt. So sind die verschiedensten Formen, Farben und Duftrichtungen möglich – und jede Seife ist garantiert ein individuelles, ganz besonderes Einzelstück. Beim Selbst-Sieden ist jedoch Vorsicht geboten: Für die Herstellung müssen mehrere Sicherheitshinweise beachtet werden, schließlich handelt es sich um chemische Prozesse, die bei Unachtsamkeit und kleinen Fehlern gravierende Auswirkungen haben können.
Des Weiteren gibt es u.a. auch Kernseifen, Schmierseifen und Leimseifen – die Auswahl ist heute größer denn je.
Gute Feuchtigkeitsspender bei trockener Haut sind Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Shea Butter und Olivenöl.
Seife oder Syndet?
Flüssig, fest, Seife, Syndet… bisher gibt es kein klares Urteil, welche Seifenart die „beste“ ist. Es kommt ganz darauf an, was die eigene Haut besser verträgt. Manche Seifen können eine allergieauslösende Wirkung haben, doch auch z.B. Seifen aus Olivenöl ohne zusätzliche Duft- und Konservierungsstoffe sind für Allergiker geeignet. In letzter Zeit wurden jedoch Syndets – seifenfreie Waschstücke – immer beliebter. Im Gegensatz zu regulären Seifen, die mit über 7 einen höheren pH-Wert als die Haut (5,5) haben und deshalb ihr natürliches Säureschutzschild angreifen, liegt der pH-Wert der seifenfreien Waschstücke näher an dem der Haut. Da so der natürliche Hautsäureschutzmantel aufrechterhalten wird gelten Syndets als besonders schonend und eignen sie sich für Menschen mit trockener, sehr empfindlicher, allergischer und neurodermitischer Haut. Bleiben jedoch Rückstände zurück, können diese die Poren verstopfen – deshalb sollte die Haut, ganz gleich ob flüssige oder feste Seife verwendet wurde, stets gründlich abgewaschen werden.
Text: beautypress.de