Erst kürzlich verstarb der älteste Mann der Welt im biblischen Alter von 111 Jahren. In einem Interview gab Alexander Imich einst preis, was seiner Meinung nach der Grund für seine Betagtheit sei: Der gebürtige Pole übte sich sein Leben lang in Zurückhaltung – keine Kinder, kein Alkohol, mäßig essen und viel bewegen lautete sein Geheimnis. Doch ein Patentrezept gibt es nicht und so ist leider nicht jedem ein Lebensabend bei bestem körperlichen und seelischen Befinden gegönnt: Viele der heute über 60-Jährigen sind chronisch krank oder von anderen Erkrankungen betroffen. Worauf man achten sollte, damit man gesund und fit in die Jahre kommt, erklärt medicalpress.
Alt und krank?
Obwohl die Lebenserwartung in den letzten Jahren gestiegen ist, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland nach wie vor die Todesursache Nr. 1 und besonders für ältere Menschen eine Gefahr. Ca. 80 % der Todesfälle betreffen die über 65-Jährigen. Um auch im Alter noch gesund und vital zu bleiben, ist es wichtig, auf eine bewusste Lebensweise mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung zu achten: So verringert z. B. schon ein täglicher Spaziergang von 20 Minuten das Schlaganfallrisiko bei Menschen in einem Alter zwischen 60 und 80 Jahren um 8 %. Je länger die Spaziergänge pro Tag dauern, umso positiver ist der Einfluss auf Herz und Kreislauf.
Du bist, was du isst
Schon ab dem 30. Lebensjahr beginnt der natürliche Alterungsprozess, doch erst im fortgeschrittenen Alter nimmt die Leistungsfähigkeit spürbar ab: Die Muskelkraft lässt nach, die Knochen werden brüchiger, Sinnesfähigkeiten wie Sehen und Hören nehmen ab und auch der Stoffwechsel verändert sich. Zwar ist der Energiebedarf jetzt geringer, aber lebenswichtige Vitalstoffe benötigt der Körper nach wie vor. Oft herrscht bei älteren Personen ein Mangel an Nährstoffen wie Vitamin D, Folsäure und Jod vor. Diesen kann man z. B. mit Nahrungsergänzungsmitteln vorbeugen. Generell sind für ältere Menschen drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Zwischenmahlzeiten empfehlenswert. Außerdem müssen sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, da sie häufig aufgrund eines reduzierten Durstgefühls oder der Angst, nachts zur Toilette zu müssen, weniger trinken.
Raus an die frische Luft
Ein Spaziergang an der frischen Luft hat für Senioren gleich mehrere positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit: Zum einen liefert die frische Luft mehr Sauerstoff für den Körper. Diesen Effekt kann man auch auf der Haut beobachten, die sogleich rosiger und vitaler erscheint. Außerdem spielt Sonnenlicht eine wichtige Rolle beim Knochenstoffwechsel und der Immunabwehr und sorgt darüber hinaus für eine positive Stimmung.
Wie man den Tag verlebt, so schläft man
Mit zunehmendem Alter verringert sich das Schlafbedürfnis und auch die Fähigkeit, durchgehend und lange zu schlafen, nimmt ab. Einer Studie zufolge leiden über 50 % der 65-jährigen und älteren Personen gelegentlich oder regelmäßig an gestörtem Schlaf, wobei die meisten Beschwerden durch Ein- und Durchschlafstörungen entstehen. Die Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf ist ein aktiver und regelmäßiger Tagesablauf. Untersuchungen zeigten bei Probanden im Alter zwischen 67 und 86 Jahren, die zwei Wochen lang täglich an einem 90-Minuten-Programm teilnahmen mit Gymnastik, Walking und Karten eine deutliche Verbesserung ihrer Schlafqualität.
Das Gehirn auf Trab bringen
Aber nicht nur die körperliche Konstitution gilt es so lange aufrecht zu erhalten wie nur möglich, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit. Wer regelmäßig geistig aktiv ist und z. B. Kreuzworträtsel oder Rechenaufgaben löst, kann Gedächtnis und Denkvermögen bis ins hohe Alter erhalten. Positiver Nebeneffekt: Die Erfolge stärken das Selbstbewusstsein und schenken Lebensmut.
Quelle: medicalpress.de