27. Februar, Wien, Theater Akzent
1. und 2. März, Graz, Kristallwerk
9. Mai, Reichenau an der Rax, Schloss Wartholz
(Auftritt im Zuge des Literatursalons)
Die Kombination von Vagina und Dirndl bringt ein Tabuthema mit österreichischer Tradition in Verbindung, was manche belustigt und andere stark provoziert. VAGINAS IM DIRNDL sind frech, herrlich komisch und stellen die Fragen frei heraus, die sich sonst keiner zu fragen traut: Was ist der Unterschied zwischen Vagina und Vulva? Wo genau befindet sich der G Punkt? Sollten wir nicht mal über Masturbation sprechen? Hast du auch einen Dildo? Und muss ein Orgasmus denn wirklich immer sein?
Unsere scheinbar aufgeklärte Gesellschaft gerät bei Gesprächsthemen über Sexualität und Geschlechter leider immer noch viel zu häufig ins Stottern. Gerade in der heutigen Zeit machen der weibliche Körper, Lust und Pornografie einen auffallend großen Anteil des Medienkonsums aus. Schönheit und Potenz bestimmen immer häufiger den Selbstwert der Menschen und Bewegungen wie #metoo oder #timesup haben kürzlich (endlich) ganz schön viel Wirbel um die Genderthematik erzeugt. Trotz alledem, oder gerade deshalb trauen sich viele über ihre Unsicherheiten, Wissenslücken oder Ängste gar nicht mehr zu sprechen. Das weibliche Genital wird von vielen Frauen* immer noch als unangenehme, peinliche oder mysteriöse „Stelle" gesehen. Diese Empfindungen von Frauen* gegenüber ihren Genitalien haben starke Auswirkungen darauf, wie sie sich selbst und ihre Sexualität erleben und welche "Rollen" sie infolgedessen in der Gesellschaft einnehmen.
Ganz im Sinne des alpenländischen Gstanzlsingens laden VAGINAS IM DIRNDL zum lockeren Beieinader ein, verpacken die nicht ganz jugendfreien Themen und Fragestellungen in lustigen Mundartsprüchen und verzieren sie mit so manchem Jodler. Fragen, die Frauen*Männern oft zu peinlich sind, werden ohne Zögern und Angst gestellt und Themen, für die wir oft nicht die richtigen Worte finden, werden vom Trio enttabuisiert. Dabei provoziert das Trio sein Publikum mit unverschämten Klischees und fordert so zur Auseinandersetzung auf.
Welche Rollen spielen Frauen* in ihrer Sexualität? Wie fühlen sie sich? Haben sie Vertrauen in sich selbst, oder gibt es Zweifel und Unsicherheiten? Erleben sie sich als stark oder schwach? Haben sie "Eier" oder sind sie einfach nur eine "Pussy"? Was sind unsere Stereotypen und Klischees? Die Antworten - unsere Antworten - auf diese Fragen beeinflussen Themen wie Gleichstellung der Geschlechter in unserer Gesellschaft und haben Auswirkungen auf unser Selbstbewusstsein und Selbstverständnis als Menschen. In weiterer Folge nehmen sie Einfluss auf unser Miteinander im Alltag und am Arbeitsplatz, im Freundeskreis und in der Familie. Und auf unser körperliches Befinden. Lass Sie uns also offen und wertschätzend miteinander diskutieren, noch mehr Fragen aufwerfen und vor allem: Lassen Sie uns gemeinsam die besten Antworten finden!
VAGINAS IM DIRNDL plädieren für "intime Gerechtigkeit" und laden erwachsene Frauen*Männer ein, Sexualität noch einmal ganz neu zu entdecken und humorvoll, spielerisch und leicht zu erleben. So können wir ein Fundament für eine gleichberechtigte Gesellschaft legen.
ERDBEERWOCHE - Die V.I.D-Antwort auf KC Rebell´s vorvorgestriges Weltbild
In ERDBEERWOCHE - Miaßn damma goa nix!, ihrer Musikvideo-Parodie auf KC Rebell´s ERDBEERWOCHE, geben V.I.D. aka Vaginas im Dirndl eine Antwort auf sein vorvorgestriges Weltbild. Diese Antwort ist keineswegs eine Kampfansage an deutsche Gangsterrapper (Oh no!), sondern ein lustvoller, frecher Aufruf an alle Menschen, den ganzen krassen Sexismus-Scheiß zu überdenken. Und es wird hoffentlich ein Ohrwurm. Dissen wollen V.I.D. keinen – vielmehr wollen wir eine Diskussion initiieren, wo Stimmen aller Beteiligten hörbar werden. Feminismus darf neben Köpfchen auch Humor haben und Spaß machen, oder?
Die Vaginas im Dirndl zu ihrem Konzept:
"Ich glaub, ich hab mich verhört!"
Im November 2017 ging ein neuer Rap-Song des deutschen Chartstürmers KC Rebell online. Der Name des Songs ist „Erdbeerwoche" und die Klicks auf Youtube haben die 4 Millionen Grenze bereits überschritten. Warum?
Gemeinsam mit Summer Cem und Elias, zwei weiteren angesagten deutschen Rappern, lässt sich KC Rebell ungehemmt über sein Problem mit dem Menstruationszyklus aus und beschimpft eine fiktive (oder womöglich im echten Leben existente) „Bitch", dass sie doch bitte abhauen soll, wenn sie ihn beim ersten Date „ein bisschen geil macht, und dann erwartet dass er sich's alleine macht". Ein starkes, obercooles Role-Model für junge Burschen und Männer kann eben nicht „abwarten und Tee trinken", denn (Zitat!) „wenn´s vorne nicht geht, dann geht´s hinten, wenn´s hinten nicht geht, dann geht´s oben. Es gibt eine Million Methoden!"
Die Bitch wird heimgeschickt und KC Rebells Herz ist gebrochen. Unsere Herzen auch, denn wir können nach viereinhalb Minuten Prolo-Reimen nicht fassen, wie sehr die Frau, die weibliche Sexualität und der Menstruationszyklus hier ins Lächerliche gezogen werden. Irgendwie haben wir bis zum Ende des Songs gehofft, dass es eine Wendung gibt – vielleicht war ja alles nur ein schlechter Scherz? Ein sehr schlechter ... Aber das passiert nicht. KC Rebell´s letzte Worte sind und bleiben: „Ich hoff du findest hier raus", womit er hunderttausenden von jungen Mädchen das Gefühl gibt, dass sie gefälligst gefügig zu sein haben, egal, wie sie sich gerade fühlen. Die Botschaft ist unmissverständlich die, dass, wenn der Mann es haben will, er es auch bekommen soll. Ein Nein zählt nicht. Und die Menstruation ist sowieso nur eine schwache Ausrede einer „ehrenlosen, arroganten" Schlampe.
Wir suchen im Netz nach pro-feministischen Antworten und finden ... Katja Krasavice.
Sie singt – spärlich bekleidet – „Gib's mir doggy, gib's mir doggy, gib's mir doggy ..."
Aufgeklärt...ähm... wie jetzt?
Im Gespräch mit sexualpädagogisch tätigen Teams wird schnell klar, dass die Popkultur Jugendliche stark beeinflusst und in Fällen wie solchen auch sehr verunsichert. Vor allem für junge Mädchen werden solche Videos zu gefährlichen Manipulationsmitteln. Auch wenn sie lustig gemeint sind (...echt jetzt???), knabbern sie auf einer unterbewussten Ebene am Selbstwert junger Mädchen und Frauen und bewerben Sexualität als Leistungssport oder Performance, zu der man (frau) immer bereit sein sollte, damit der (männliche) andere zufrieden ist.
Was passiert da gerade mit unserer aufgeklärten Gesellschaft? Welche Frauenbilder werden verbreitet? Und wollen wir einfach so zusehen?
Unsere Story beginnt da, wo KC Rebell´s Geduld endet. Unsere Version der ERDBEERWOCHE zeigt drei brave Hausfrauen beim Backen einer Erdbeertorte – so wie früher – rückschrittig sozusagen. Wobei schnell klar wird, dass wir den Schritt nach vorne wagen. Housewive Dreams der 60ies, süßes Schlagobers und schwarze Dirndln im Gangsterlook erzeugen einen parodistischen Remix von stereotypen Bildern und neuen, starken Frauen-Stimmen. In unserer Version der ERDBEERWOCHE singen wir für Geschlechtergerechtigkeit und suchen neue Rezepte gegen altbackene Rollenbilder. Jeder bekommt ein Stück von unserem Kuchen. Wir teilen ihn gerne im Netz.
Release Public Relations
Fotos: Philip Pürcher