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lavendel
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lavendel
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jeanette
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melanieso
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12.08.2014 12:48:08 neuer Ratgeber Antwort Wie lange soll/kann man stillen?: Lesen Sie dazu am besten den ausführlichen Artikel
 
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17.09.2012  |  Kommentare: 0

The Cabin in the Woods

The Cabin in the Woods
Let’s get this party started!

„Du denkst, du kennst die Geschichte? Falsch gedacht!“ Dieser Werbeslogan ziert das Hauptplakat der neuen Horror-Komödie von Regisseur Drew Goddard und dessen Co-Produzenten und langjährigen Freund/Co-Autor von „Buffy – Im Bann der Dämonen“ und „Angel – Jäger der Finsternis“ Joss Whedon. Diese Tagline sagt alles, was man über diesen Film wissen muss und nicht mehr, als man sollte – denn verderben lassen sollten Sie sich diese Film-Überraschung nicht. 

 

Die zwei Arbeitskollegen Richard Sitterson und Steve Hadley sind auf dem Weg, ihren Job zu erledigen und alles plangemäß über die Bühne zu bringen, noch bevor das Wochenende kommt. Man unterhält sich über die Arbeit, die Ehefrau, Gott und die Welt. Aber welche Aufgabe haben die beiden genau?

 

Die banale Unterhaltung der beiden Männer wird abrupt durch Einblenden des blutroten Schriftzuges „THE CABIN IN THE WOODS“ unterbrochen. Ein radikaler Schnitt, der ein wenig an Michael Hanekes „Funny Games“ erinnert. Wer sich bis jetzt gefragt hat, ob er im falschen Kinosaal sitzt, kann jetzt aufatmen. Ja, man ist hier richtig.

 


Sitterson (Richard Jenkins, links), Wendy Lin (Amy Acker), Hadley (Bradley Whitford, rechts), © Universum Film.
 

Die Grundstory, die diesen ersten Filmminuten folgt, mutet zunächst simpel an. Eine Gruppe von Collegestudenten macht sich auf den Weg ins Wochenende. Ein Trip ist geplant - ein Trip in eine verlassene Hütte, fernab jeglicher Zivilisation. Auf ihrem Weg in die Wälder macht die Truppe den obligatorischen Halt bei einer Tankstelle, die – wie sollte es anders sein – von einem zahnlosen, Kautabak-kauenden Hillbilly namens Mordecai betrieben wird. Das alles ist zwar höchst skurril, aber bis jetzt durchaus nicht wirklich überraschend. Das Publikum glaubt zumindest, dass es hier mit einem Horrorfilm à la Wrong Turn rechnen kann. 

 

Der Zuschauer, der denkt, er habe schon alles gesehen, wird von den Machern von The Cabin in the Woods eines besseren belehrt. Denn nichts, was in diesem Film passiert, könnte je vorhergesehen werden. 

 

„THE CABIN IN THE WOODS ist wirklich das geworden, was Drew sich mit mir ausgedacht hatte“, meint Co-Produzent Joss Whedon. „Unsere Absicht war es, ein zweistündiges Erlebnis zu schaffen, das Horrorfans wie uns bekannt vorkommt, aber dann alle Erwartungen auf den Kopf stellt und danach noch nie berührtes Territorium betritt.“

 

Und da hat Whedon den Nagel auf den Kopf getroffen. Kaum glaubt der Zuschauer, sich auszukennen, geschieht wieder etwas Unerwartetes, das diesen Moment der Genugtuung zu Nichte macht. 

 


Dana (Kristen Connolly), Curt (Chris Hemsworth), © Universum Film.

 

Dieser Film ist so herrlich absurd, dass man sich nicht eine Sekunde langweilt. Gewisse Elemente des Horrorfilmgenres werden natürlich übernommen, wie die Tatsache, dass der kleine Freundeskreis aus verschiedenen, klischeebeladenen Charakteren besteht, aber ganz so simpel ist die ganze Sache dann doch wieder nicht. Und The Cabin in the Woods ist kein Splatterfilm, der es nur darauf abzielt, diese Figuren einen nach dem anderen abzuschlachten. Nicht NUR. 

 

„Drew ist ein echter Liebhaber des Horrorgenres“, meint Whedon. „Er war bereit, sich mit Haut und Haar auf den Film einzulassen. Er war bereit, die größte Menge Blut zu kaufen, die man in Kanada (Anm. der Red.: Produktionsort des Filmes war Vancouver, British Columbia) erstehen kann. Er gehört zu der Sorte von Horrorregisseuren, die sich einen Tag lang verschiedene Blutspritzer ansehen, um zu entscheiden, welcher der beste für seinen Film ist.“

 

Dennoch, hinter all dem Blutvergießen steckt etwas Großes… die in der Anfangsszene gezeigten Wissenschaftler sind nicht zufällig Teil der Geschichte. Anfangs weiß man natürlich nicht, wie die Kontrollmechanismen, die die beiden Kollegen Hadley (Bradley Whitford) und Sitterson (Richard Jenkins) auf unsere fünf Freunde im Wald anwenden, zu verstehen sind. Das heißt, eigentlich weiß man es ziemlich lange nicht. Man weiß nur eines: Da ist etwas im Busch. 

Die Unwissenden werden mit aller Macht manipuliert und nach bestimmten Richtlinien eines Rituals umgebracht. 

 

Als sich zum Beispiel die Gruppe darüber einig ist, dass es besser wäre, zusammen zu bleiben, drückt Sitterson  nur auf einen Knopf – und die Gedanken des Alphamännchens der Gruppe Curt (Chris Hemsworth) werden in eine ganz andere Richtung gelenkt.

 

Curt: This isn’t right. We should split up. We can cover more ground that way.” 

 

Und der Rest der Freunde stimmt dieser Logik plötzlich auch noch zu. Doch wozu das alles? Wir werden es noch erfahren. 

 

Der einzige, dem das ganze doch nicht so geheuer ist, ist der Spaßmacher der Gruppe, Marty (Fran Kranz), dessen Kiff-Einlagen seinen Verstand gegen alle Manipulationsversuche der  Zentrale immun zu machen scheinen. Marihuana als Heilmittel gegen Gedankenkontrolle?

Und als die Gruppe zuvor im Keller seltsame Überbleibsel aus vergangenen Zeiten findet, die nicht ganz ungruselig anzusehen sind, und sich zu allem Übel die sonst so zurückhaltende Dana ein Tagebuch der offensichtlich gefolterten Tochter des Hauses heraussucht, dessen Schlussworte in Latein geschrieben sind, läuten bei Marty alle Alarmglocken. 

 

Marty: “Ok, I’m drawing a line in the fucking sand. Do NOT read the Latin!”
 

Marty ist oftmals die Stimme des aufmerksamen Horrorfilm-Sehers, dessen Herz schmerzt, wenn Menschen in scary movies eben solch dumme Dinge tun. Haben diese Leute nicht Sam Raimis „The Evil Dead“ gesehen?
 

Und so machen Dana, Jules, Curt, Marty und Holden doch jeden Fehler, den man in einem Horrorfilm begehen kann, auch wenn dieser nicht immer von den Charakteren selbst ausgeht, sondern auch herbeigeführt wird. Bekannte Methoden, die in Horrorfilmen angewandt werden, werden verändert, sodass man sich nicht mehr in Sicherheit wägen kann. Einiges ist zwar sehr wohl vorhersehbar, jedoch halten sich die Vorhersehbarkeiten so sehr in Grenzen, dass man immer gut unterhalten ist. Gewisse Szenen gehen so ins Absonderliche, dass man eigentlich nur noch lachen kann. 

 


Dana (Kristen Connolly) weiß nicht, dass sie von Holden (Jesse Williams) beobachtet wird, © Universum Film.


Der Film kann sowohl als Kritik an der Gier des Zuschauers verstanden werden, den Charakteren darin dabei zuzusehen, wie ihnen der Garaus gemacht wird, andererseits ist er ein kurzweiliges Vergnügen, dass immer Lust auf mehr macht. Dieser Voyeurismus des Zuschauers, den schon Michael Haneke in schon zuvor erwähntem „Funny Games“ (bzw. „Funny Games US“) zu beleuchten versuchte und damit auf heftige Ablehnung stieß, ist ebenso Teil dieses Machwerkes. 

 

„Die Beamten im Kontrollraum sind Stellvertreter für uns, die Zuschauer, das Publikum“, meint Joss Whedon. „Aber sie stehen auch für das, wogegen wir uns als Geschichtenerzähler zu sperren versuchen: das Bedürfnis, den Kids auf der Leinwand immer noch schlimmere Schmerzen zuzufügen, sie dumme Dinge tun zu lassen, ihre Tode zum Sinn und Zweck zu machen, anstatt auf die Spannung zu setzen, wenn sie sich in Todesgefahr begeben.“ 

 


Curt (Chirs Hemsworth), Holden (Jesse Williams), Jules (Anna Hutchison), Marty (Fran Kranz) und Dana (Kristen Connolly, © Universum Film.

 

Zu Befremdlichkeiten, mit denen man in The Cabin in the Woods so konfrontiert wird, zählt so manche Szene, die im offiziellen Trailer nicht zu sehen ist. Dieser lässt nämlich vermuten, dass Cabin ein reiner Horrorfilm ist. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es einen ganz von den Socken haut, wenn man den Film erlebt, der alles andere als „reiner Horror“ ist. 
 


Curt (Chris Hemsworth), © Universum Film.

 

Ein irrwitziges Horror-Gemälde an der Wand, hinter dem sich ein Einwegspiegel verbirgt. Die klischeehafte Folterkammer im ehemaligen Heim der Hinterwäldler, die natürlich auch nach ihrem Tod nicht ruhen können. Eine Motorrad-Jump-Szene, bei der man schon vorher weiß, wie sie enden wird. Die Kontrollmechanismen der Männer Sitterson und Hadley, die die auserwählten Opfer in eine bestimmte Richtung lenken. Und abstruse Wetten, die unterhalb der Mitarbeiter des mysteriösen Komplexes geschlossen werden.

 

Wiry Girl: That’s not fair! I had zombies too!

Sitterson: Yes, you had „Zombies“. But this is „Zombie Redneck Torture Family“. Entirely seperate thing. It’s like the difference between an elephant and an elephant seal. 

 

Dies alles führt dazu, dass man wieder Hoffnung in das Tod geglaubte Horrorgenre – zumindest die Produktionen aus Hollywood - setzen kann.

 

Dass das gesamte Personal auf das Elend der Opfer Wetten abschließt, dass gefeiert wird, während am Bildschirm im Hintergrund ganz eindeutig die Unglücksvögel von ihren Peinigern drangsaliert werden, scheint auf den ersten Blick äußerst grausam und absurd. Im weiteren Verlauf des Filmes erfahren wir allerdings, was es damit auf sich hat und warum sich die Belegschaft nicht daran zu stören scheint, dass es im Wald, gelinde gesagt, nicht mit rechten Dingen zugeht.

 


Marty (Fran Kranz, hinten links), Curt (Chris Hemsworth, vorne) und Jules (Anna Hutchison), © Universum Film.

 

Der Film wartet sowohl mit unbekannten als auch bekannten Darstellern aus aller Art von Genres auf. Von relativ unbekannten Gesichtern bis hin zu Schauspielern, die nicht mehr aus Hollywood wegzudenken sind. Einen überraschenden Auftritt kann Hollywood-Größe Sigourney Weaver für sich einnehmen, die den verbliebenen Charakteren kurz vor Ende des Filmes noch einmal kräftig die Suppe versalzt. 

 

Chris Hemsworth ("Thor") schwingt in The Cabin in the Woods zwar nicht den Hammer, hat aber genauso viel Elan und Eigeninitiative, dass man sich bei Hemsworths Figur Curt als potentielles Opfer von Monstern (sprich die Personen im Film selbst) im Prinzip gut aufgehoben fühlen könnte, wären da nicht unsere lieben Manipulanten Sitterson und Hadley im Spiel. 

 


   Dana (Kristen Connolly) kämpft um ihr Leben, © Universum Film.

 

Dass sich Goddard und Whedon dafür entschieden haben, Richard Jenkins in ihren Cast aufzunehmen, spricht für mich einmal mehr für die Qualität und Originalität des Filmes. Jenkins kann für sich verbuchen, bis dato bei fast 100 Filmproduktionen als Schauspieler mitgewirkt zu haben, von denen er einige Male für die Cohen-Brüder vor der Kamera stand (Burn after Reading, Ein (un)möglicher Härtefall,...). Seit er den verstorbenen, aber die verbliebenen Familienmitglieder in Form von Visionen heimsuchende Vater Nathaniel Fisher in der Dramedy-Serie Six Feet Under darstellte und damit meine Sympathie gewinnen konnte, zählt Jenkins zu meinen Lieblingsschauspielern. Oftmals schrullig, aber immer sympathisch präsentiert sich der 65-Jährige in jedem seiner Filme. 

 


Bei Holden (Jesse WIlliams) und Dana (Kristen Connolly) funkt es, © Universum Film.

 

Sittersons Kollege, Steve Hadley, wird von Bradley Whitford (Billy Madison, Perfect World, An American Crime, Der 200 Jahre Mann) gespielt, einem Schauspieler, der zwar schon relativ lange im Geschäft ist und schon in zahlreichen Filmen mitspielte, ist zwar nicht ganz so bekannt, weckt aber dennoch im Zuschauer das Gefühl, dass man ihn von irgendwo kennt. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass jeder schon einmal einen Film gesehen hat, bei dem Whitford mit dabei war, jedoch der große Durchbruch in einem Blockbuster war wohl noch nicht dabei. Macht aber nichts, denn der Erfolg eines Filmes hängt oftmals von den Nebendarstellern, also jedem kleinen Detail, ab. 

 

So hat Whitford, obwohl er irgendwie eine etwas „unsympathische“ Ausstrahlung hat, trotzdem mit Witz und einem gewissen Charme punkten. Erinnert ein wenig an Christoph Waltz, der meiner Meinung nach auch nicht gerade sympathisch ist, aber im Endeffekt dennoch gut ankommt. Vielleicht, weil er etwas zynisch ist.

 

Hadleys Sehnsucht danach, einmal einen Meermenschen zu Gesicht zu bekommen, wird gegen Ende des Filmes zwar erfüllt, geht aber nicht allzu positiv für ihn aus. 

 

Hadley: „I’m never going to see a Mer-man.“ 

Sitterson: „Dude, be thankful. Those things are terrifying. And the cleanup on them's a nightmare.“

 


Ein herber Rückschlag für Holden (Jesse Williams) und Dana (Kristen Connolly), © Universum Film.

 

Amy Acker, vor allem als scheue „Fred“ aus der Serie Angel bekannt, ist auch eine alte Bekannte der Filmemacher Goddard und Whedon. Goddard sagt: „Amy ist unsere nicht ganz so geheime Geheimwaffe. Sie hat die technische Expertise, die für unseren Stil ungemein wichtig ist, förmlich verinnerlicht. Niemand ist besser dafür geeignet, das Publikum in ein- und demselben Satz zum Lachen zu bringen und ihm das Herz zu brechen.“

 


Jules (Anna Hutchison, links) und Dana (Kristen Connolly, rechts) wundern sich über den seltsamen Besitzer der Tankstelle, © Universum Film.

 

Für The Cabin in the Woods gibt es sowohl negative als auch positive Kritiken auf diversen Film-Internetseiten. Ich kann den Film aber reinen Gewissens jedem empfehlen, der gerne noch von Horrorfilmen überrascht werden will. Man muss für diesen Film vielleicht sehr offen sein, was Konventionalitäten betrifft, ich weiß es nicht. Ein Film, in dem Monster, Zombies, Einhörner und Seemenschen vorkommen, kann aber nicht besonders logisch sein. Wenn man sich nicht daran stört, dass das alles nicht besonders viel Sinn ergibt und das Horrorgenre nicht allzu ernst nimmt, ist man bei „The Cabin in the Woods“ jedenfalls sehr gut aufgehoben.

 

Text: Sabine Stenzenberger

Szenenbilder und Hauptplakat: © Universum Film

Titelbild: © Universal Pictures Germany

 

 

The Cabin in the Woods
 

Originaltitel: The Cabin in the Woods

USA, 2011


Darsteller

Kristen Connolly (Dana)

Chris Hemsworth (Curt)

Anna Hutchison (Jules)

Fran Kranz (Marty)

Jesse Williams (Holden)

Richard Jenkins (Richard Sitterson)

Bradley Whitford (Steve Hadley)

Brian White (Daniel Truman)

Amy Acker (Wendy Lin)

Sigourney Weaver
 

Regie: Drew Goddard
 

Drehbuch: Joss Whedon ("The Avengers"), Drew Goddard
 

Musik: David Julyan


 

Seit dem 06. September 2012 in den österreichischen Kinos.
 

 



 


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