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PR/Pressemitteilung: Fokusthema: „Hatschi!“: Die Erkältungszeit ist zurück
12.10.2013
Im Herbst locken die letzten sonnig-warmen Tage nach draußen, wir genießen den goldenen Oktober und erfreuen uns an roten Blättern und bunten Drachen. Doch leider gehören auch Regen und kalter Wind zum Herbst – und damit beginnt nun auch wieder die Erkältungszeit.

Jeder Erwachsene fängt sich pro Jahr zwei bis vier Erkältungen ein, bei Kindern sind sogar bis zu zwölf Infekte normal. So lange es sich nur um Erkältungen, respektive grippale Infekte handelt, sind diese in den allermeisten Fällen harmlos und verschwinden wieder von alleine nach etwa einer Woche. Medikamente helfen zwar gegen die einzelnen Symptome wie Husten oder Kopfschmerzen, doch schneller gesund wird man hierdurch meistens nicht. Die Betroffenen sollten sich körperlich schonen und sehr viel schlafen, raten die Mediziner.

Tröpfcheninfektion – leicht übertragbar und dadurch gefährlich
Die Erkältungsviren übertragen sich durch Tröpfcheninfektionen, daher breiten sich die Erkältungswellen so schnell aus. Es genügt, wenn der Sitznachbar in der U-Bahn kurz hustet oder niest, und schon atmen wir die Viren ein. Da die Erreger längere Zeit an Gegenständen wie Türgriffen etc. haften bleiben, können sie auch über die Hände an unsere Schleimhäute (von Mund, Nase oder Auge) gelangen und sich von dort aus im Körper ausbreiten.

Prävention in der Erkältungszeit
Regel Nummer eins im Kampf gegen fiese Viren lautet also: Regelmäßig und gründlich Händewaschen. So haben die Viren, die wir uns einfangen, geringere Chancen, in unseren Körper zu gelangen.

Ebenso kann man das Immunsystem schützen, indem man sich vitaminreich ernährt und viel an der frischen Luft bewegt. Auch zu wenig Schlaf kann unser Immunsystem schwächen und empfänglicher für die Erkältungsviren machen.

Teestunde für die Gesundheit
Damit die Schleimhäute ihre Schutzfunktion vor Krankheitserregern aufrecht erhalten können, dürfen sie nicht austrocknen. Viel trinken hilft also auch, Erkältungen vorzubeugen. Am besten eignen sich hierfür Kräutertees, da sie Saponine und antibakterielle bzw. antivirale, ätherische Öle enthalten. Zum Beispiel enthält die Eibischwurzel viele Schleimstoffe, die wie die Saponine (z.B. in der Süßholzwurzel) einen Schutzfilm über der Schleimhaut bilden. Ätherische Öle, die gegen Bakterien und Viren helfen, sind unter anderem in Pfefferminze oder Thymian enthalten.

Omas Tipps: Fußbäder heiß & kalt
Am besten jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Fußbad machen: Dafür erst die Füße ca. 10 Minuten in einer Wanne mit 39 Grad heißem Wasser erwärmen (am besten Senfpulver dazugeben) und anschließend für ein paar Sekunden in eine Schüssel mit kaltem Wasser tauchen. Nun gut abtrocknen, dicke Wollsocken anziehen und ab ins Bett.

Natürlich sind auch Saunagänge ein beliebter Immunbooster. Im nasskalten Herbstwetter sind wöchentliche Saunabesuche eine angenehme Freizeitbeschäftigung und eine optimale Infekt-Prävention.

Vorsicht bei Klimaanlagen und Heizungen
Die kalte Luft in Klimaanlagen trocknet die Schleimhäute aus, so dass sie leichter angreifbar für Erkältungsviren werden. Steht im Winter also eine Flug- oder Bahnreise an, sollte man immer einen Schal oder eine dicke Strickjacke sowie genügend zu trinken mitnehmen.
Aber auch warme Heizungsluft sorgt für trockene Schleimhäute – also gilt für überhitzte Räume: noch mehr trinken.

Fokusthema Erkältungen Experten-Interview: Die Erkältungstipps der Profis

Ärzte, Erzieherinnen, Apotheker... – diese Berufe sind im Winter besonders erkältungsgefährdet, da sie mit vielen (kranken) Menschen in Kontakt kommen.

medicalpress hat nachgefragt, wie sich diese Personen vor Erkältungen schützen. Hier die Antworten unserer Erkältungs-Experten:

Nicole, Physiotherapeutin aus Lindau:
Das Allerwichtigste ist regelmäßiges, gründliches Händewaschen, gegebenenfalls auch Desinfizieren der Hände. Sobald ich die ersten Anzeichen einer Erkältung spüre, nehme ich Meteoreisen-Globuli – sie unterstützen die Rekonvaleszenz, so dass man schnell wieder fit ist.

Barbara, Apothekerin aus Leutenbach:
Mein Tipp: Ca. 6 Wochen lang hochdosiert Zink einnehmen (25 mg reines Zink, am besten als Zinkorotat oder Zinkhistidin, weil das organische Verbindungen sind, die sehr gut vom Körper aufgenommen werden), abends vor dem Schlafengehen. Entsprechende Präparate bekommt man nur in der Apotheke, Zinkpräparate vom Drogeriemarkt sind hoffnungslos unterdosiert.

Anne, Hebamme aus Wuppertal:
Im Winter achte ich besonders darauf, dass die Raumtemperatur nicht zu hoch ist, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Ich bewege mich viel an der frischen Luft, gehe in die Sauna und halte meine Füße warm. Zusätzlich trinke ich Sanddornsaft und nehme das Schlehenelexier von Weleda. Auch ein Tee mit Ingwer, Honig und Zitronenscheibe (wichtig: mit Schale und Bio) hilft wunderbar, wenn man sich angeschlagen fühlt.

Ruven, Internist aus Ludwigsburg:
Ich muss gestehen, dass ich mich nicht gezielt auf die Erkältungszeit vorbereite. Ich ziehe mich immer warm genug an und versuche, mich vitaminreich und gesund zu ernähren.


Erkältungen Mythen und Meinungen

Schützt eine Grippeimpfung auch vor Erkältungen?
Viele Leute denken, mit einer Grippeschutzimpfung sind sie auch gegenüber Erkältungen gewappnet. Doch Vorsicht: Diese Impfung schützt nur vor den gefährlichen Influenza-Viren der echten Grippe. Gegen Erkältungen kann man sich nicht impfen lassen.

Kommt eine Erkältung von der Kälte?
Auch wenn es der Name suggeriert – allein durch Kälte entsteht keine Erkältung. In der kalten Jahreshälfte treten vermehrt Erkältungen auf, da wir uns mehr in stark beheizten Räumen aufhalten und somit unsere Schleimhäute austrocknen. Treffen viele Menschen in engen Räumen aufeinander, steigt das Tröpfcheninfektionsrisiko enorm an.

Kann man Erkältungen durch Vitamin-C-Einnahme verhindern?
Die meisten Menschen haben keinen Vitamin-C-Mangel und bisher konnte keine wissenschaftliche Studie belegen, dass die präventive Einnahme von Vitamin C Erkältungen vorbeugt. Wer jedoch vorbeugend schon Ascorbinsäure eingenommen hat, kann eventuell die Dauer einer Erkältung verkürzen.

Geht eine Erkältung mit Antibiotika schneller vorüber?
Nein, denn Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, wohingegen ein grippaler Infekt viral bedingt ist.
Sollte es jedoch zusätzlich zur Erkältung zu einer bakteriellen Infektion (z.B. einer Halsentzündung) kommen, ist die Gabe von Antibiotika sinnvoll.

Kann man die Viren bei einer beginnenden Erkältung durch Sauna oder Sport „ausschwitzen“?
Bloß nicht. Um das Immunsystem vorab zu stärken, sind Sport und Sauna ideal – doch wer sich die Viren schon eingefangen hat, belastet Herz und Kreislauf sowohl durch Saunagänge als auch durch Sport viel zu stark. Jetzt ist Schonen angesagt.

Wenn es mich erwischt hat, kann ich nicht so schnell wieder krank werden!
Eine Erkältung kann durch eine Vielzahl an Viren ausgelöst werden. Aus diesem Grund gibt es keine Immunisierung gegen Erkältungen, höchstens kurzzeitig gegen genau das Virus, das die letzte Infektion ausgelöst hat. Doch in den meisten Fällen sind es ganz andere Viren, die einen beim nächsten Mal erwischen...

Quelle: medicalpress.de

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