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Gute Nachricht für die Selbermacher: Wichsen wird staatlich subventioniert
16.09.2013
Eine der Installationen waren ferngesteuerte Miniautos, die kreuz und quer durch die neuen Räumlichkeiten der Kunst ihre Bahnen zogen und von Besuchern manövriert wurden.

Jetzt könnte man sagen, wenn man in die Spielwarenabteilung eines Kaufhauses geht, dann findet man dort das gleiche Szenario vor, nur allzu oft ebenfalls mit erwachsenen Protagonisten.

Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber doch: Im Kaufhaus zahlt man nichts dafür bzw. jeder Kunde selbst, so er sich entschließt, eines der kleinen Autos mit nach Hause zu nehmen. Im Kunst-Café, das von staatlicher Seite geförert wird, darf auf Kosten der öffentlichen Mittel geblödelt werden. Da ist unser Geld endlich sinnvoll investiert!

Mittlerweile ist es möglich, jeden nur denkbaren Schrott als Kunst zu verkaufen. Von der öffentlichen Hand gesponsorte Stellen sind dankbare Abnehmer und haben die Säckel für derlei Aktionen immer weit offen.

Viele unserer Mitbürger wissen zwar nicht, wie sie die Heizkostenrechnungen bezahlen sollen und bekommen keine ausreichende Hilfe von staatlicher Seite. Aber dafür, dass ferngesteuerte Autos im Kreis fahren und erwachsene Buben daran ihre Freude haben und sich von erwachsenen Mädchen bejubeln lassen, ist immer genug Geld vorhanden. Man muss eben Prioritäten setzen. Das ist wohl einleuchtend und wenn so manchem unserer Mitbürger nach der Heizung mangels Kohle auch noch der Strom abgedreht wird, hat er wohl genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen und Verständnis dafür aufzubringen, dass der Staat leider nicht unser aller Übel kurieren kann. Das der Künstler hat nun mal Vorrang.

Hätte man es bei dieser Kunstaktion mit 13- bis 14-Jährigen zu tun, würde man sagen, das fällt unter Gruppenwichsen. Diese Art des Gruppenwichsens wäre aber dann gratis (wenn auch nicht umsonst - zumindest für die Beteiligten). Im Bereich der Kunst darf Hand ans eigene Geschlecht gelegt werden und der stolze Vater Staat bezahlt seine Buben auch noch dafür. Lieb, wenn sie schön miteinander spielen.

Wie viel an sogenannter Kunst müssen wir uns noch antun, bis endlich jemand diesen Schwachsinn stoppt? In Anlehnung an „Des Kaisers neue Kleider“ müsste endlich einer aufstehen und laut sagen: „Das ist doch keine Kunst!“

Wichsen ist sicher eine schöne Sache, aber wir wollen nicht länger dafür bezahlen. Back to the roots – back to stilles Kämmerlein!


KWH

die-frau.ch