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Now you see me
13.08.2013
Die „Four Horsemen” (Anm. die vier Reiter der Apokalypse) J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), Merritt McKinney (Woody Harrelson), Henley Reeves (Isla Fisher) und Jack Wilder (Dave Franco) bereiten sich auf die Show ihres (und unseres) Lebens vor. Mit allerlei Tricks und Ablenkungen, Zauberei und Magie werden wir gewaltig an der Nase herumgeführt.

Jay, Merritt, Henley und Jack sind eigentlich ganz normale Magier, auf der Straße und in Shows Tricks vollziehende Illusionskünstler, jeder der beste in seinem Fachgebiet. Bis sie eines Tages von einem Unbekannten in ein rätselhaftes Abenteuer hineingezogen werden, das sie Richtung Show ihres Lebens führt und jeden, der ihnen dabei zusieht, zum Staunen bringt.

Bereits bei deren erstem großen Auftritt zu viert, einer Show in Las Vegas, bei der die „Horsemen“ einen vom Publikum ausgewählten Zuseher vor deren Augen verschwinden lassen und Sekunden später in einem Banktresor in Paris wiederauftauchen lassen, um die dort gelagerten Banknoten durch Raum und Zeit nach Las Vegas zurück auf das Publikum niederregnen zu lassen, verblüfft nicht nur die Zuseher vor Ort.

Der Skeptiker Detective Rhodes (Mark Ruffalo) und dessen zugewiesene Partnerin, der Interpol Agentin Alma Dray (Mélanie Laurent) versuchen gemeinsam, dem Mysterium auf den Grund zu kommen und die Magier als Verbrecher zu entlarven. Dabei sind Ihnen die vier „Horsemen“ jedoch immer einen Schritt voraus und die Aufgabe scheint sich immer schwerer und schwerer zu gestalten. Hilfe bekommen die beiden von Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), der sein Geld damit verdient, Magier bloßzustellen und die Geheimnisse deren Tricks der Öffentlichkeit preiszugeben.

Now You See Me (dt. “Die Unfassbaren”) verzaubert vom ersten Moment an und ist dabei keine Sekunde lang langweilig. Mit viel Humor und einer gehörigen Portion Action werden wir bei Laune gehalten, verführt und ausgetrickst. Die Ermittlung des Detective Rhodes ist eine einzige große Verfolgungsjagd, nicht nur mit Explosionen, auch mit viel Witz und Einfallsreichtum, die uns von Las Vegas nach New Orleans und New York führt. Beim Zusehen erwischen wir uns dabei, uns zum Mardi Gras ins French Quarter der berühmt-berüchtigten Stadt im Bundesstaat Louisiana zu wünschen. Die Stimmung dort unten in New Orleans dürfte eine ganz besondere sein, wenn wir den Gerüchten Glauben schenken können.

Dass sich der Pariser Regisseur Louis Leterrier für seinen Hauptermittler, der Rolle des Detective Dylan Rhodes, den Hulk-Darsteller Mark Ruffalo aussuchte, lässt die „Avengers“-Fans unter uns zumindest schmunzeln, hatte Leterrier im Jahr 2008 zuvor Edward Norton als Bruce Banner in „The Incredible Hulk“ auserwählt. Ruffalo war in den Augen der meisten – vielleicht sogar aller – die bessere Wahl für die Rolle. Ruffalo besticht mit einer sympathischen Ausstrahlung, die nicht jeder Schauspieler besitzt und kann uns aufs Neue mitfühlen.

Ein witziger Woody Harrelson, der in der Rolle des Hypnotiseurs und Mentalisten Merritt McKinney aufgeht und sichtlich seinen Spaß an der Darstellung dieser Rolle hatte und die Hollywoodgrößen Michael Caine und Morgan Freeman, die dem Film noch einen Grad Gewichtigkeit hinzufügen und ein charmanter Dave Franco – die perfekten Zutaten für einen unterhaltsamen Kinofilm. Zugegeben, wir können uns auf die Performance des jüngeren Bruders von Golden Globe Gewinner und Oscar-Nominiertem James Franco nicht allzu gut konzentrieren, müssen wir doch ständig daran denken, wie ähnlich sich die beiden Franco-Brüder in Stimmlage, -ton und Aussehen sind.

Nur mit Darsteller Jesse Eisenberg (The Social Network) können wir relativ wenig anfangen, aber frau kann nunmal nicht alles haben.

Vielleicht nicht gerade die Spannung des Filmes, vielmehr die unglaublich geistreichen Dialoge und Handlungsstränge, die uns in ihren Bann ziehen, sind es, die Now You See Me zu einem besonderen Filmerlebnis machen.

Einzig an der Auflösung des Mysteriums dieses Filmes könnten wir etwas meckern, auf die wir über die ganze Handlung hinweg ungeduldig warten mussten. Etwas enttäuscht verlassen wir den Kinosaal. Schade, denn hätte man sich eine geistreichere Aufschlüsselung überlegt, gäbe es nur sehr wenig an Now You See Me auszusetzen.

Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie sich verzaubern. Versuchen Sie gar nicht erst, die Tricks der Magier aufzudecken. The closer you look, the easier it will be to fool you.


Sabine Stenzenberger
Bildmaterial: Concorde Filmverleih


Die Unfassbaren
Originaltitel: Now you see m
e

Darsteller:
Jesse Eisenberg… J. Daniel Atlas
Woody Harrelson… Merritt McKinney
Isla Fisher… Henley Reeves
Dave Franco… Jack Wilder
Mark Ruffalo… Dylan Rhodes
Mélanie Laurent… Alma Dray
Morgan Freeman… Thaddeus Bradley
Michael Caine… Arthur Tressler

Regie: Louis Leterrier (“The Transporter II”, “The Incredible Hulk”, “Clash of the Titans”)
Drehbuch: Boaz Yakin
Produzenten: Alex Kurtzman, Roberto Orci
Musik: Brian Tyler
Land, Jahr: USA 2013
Länge: 116 Minuten

 

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