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PR/Pressemitteilung: Nicht nur AIDS ist ein großes Thema:
16.07.2013
Vom 14. bis 17. Juli 2013 findet in Wien der Weltkongress zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI = sexually transmitted infections) statt. Die Bun-deszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist bereits im Vorfeld darauf hin, dass die Zahl der STI auch in Deutschland seit einiger Zeit deutlich zunimmt. Früher wurden STI oft etwas ungenauer als „Geschlechtskrankheiten“ bezeichnet. Durch eine medikamentöse Therapie sind die meisten STI im Ge-gensatz zu HIV heilbar. Zu den STI gehören Gonorrhö (Tripper), Chlamydien, Syphilis, Hepatitis A / B / C, Herpes, HPV (Humane Papillomaviren), Candidose, Trichomonaden, Krätze und Filzläuse. Chlamydien gehören zusammen mit HPV, Gonorrhö und Trichomonaden zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland. Betroffen sind vor allem Frauen und Männer unter 25 Jahren.

„STI wirken zunächst weniger bedrohlich als HIV, kommen aber in Teilgruppen der Bevölkerung deutlich häufiger vor und können, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, gravierende Gesundheitsschäden zur Folge haben“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. So sind zum Beispiel Chlamydien-Infektionen leichter übertragbar als HIV und können unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Den wenigsten ist bekannt, dass STI das Risiko einer HIV-Infektion um das Zwei- bis Zehnfache steigern können. „HIV und STI gehören in einer modernen Kampagnenstrategie zusammen und müssen gemeinsam thematisiert werden“, so Pott.

Große Wissenslücken erhöhen das Risiko

In einer Repräsentativstudie namens „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ zei-gen die neuesten Befragungsergebnisse, dass sich 36 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer ab 16 Jahren weitergehende Informationen zu STI wünschen. Bei den Jugendlichen ist das Interesse mit 61 Prozent besonders stark ausgeprägt.

„Dieses Informationsinteresse ist Ausdruck vorhandener Wissenslücken“, erklärt Prof. Pott. Auf die Frage nach sexuell übertragbaren Infektionen geben weniger als die Hälfte der über 16-jährigen Allgemeinbevölkerung Syphilis (45 Prozent) und Gonorrhö/Tripper (48 Prozent) an. Obwohl die Infektionen mit Syphilis in den letzten Jahren angestiegen sind, hat die Bekanntheit dieser STI in der Allgemeinbevölkerung abgenommen. Deutlich seltener werden Hepatitis (13 Prozent) oder Herpes (8 Prozent) genannt. Chlamydien, Kondylome und Trichomoniasis werden noch seltener angegeben (7/3/1 Prozent).

Die BZgA greift das Thema STI seit einiger Zeit verstärkt auf und informiert im Rahmen ihrer Kampagne neben HIV auch über Symptome, Behandlungs- und Schutzmöglichkeiten anderer STI.

Quelle: medicalpress.de

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