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Hasenwahnsinn aus Japan
13.08.2010
Nur wenig hartgesottene Fans waren in der Beethovenhalle zu finden, als die japanische Künstlerin MOON Kana ihre zwei Konzerte am 30. und am 31. Juli hatte. Sie ist eine Ausnahmekünstlerin und doch ein Nischenprogramm für die größte Anime-Convention im deutschsprachigen Raum.

Sie stilisiert sich zur Kunstfigur: In einem kimonoartigen Outfit mit Hasenohren am Kopf springt und tanzt MOON Kana über die Bühne. Sie stellt dem Publikum ihre Begleiter vor. Es sind kleine Plüschhasen, die sie selbst angefertigt hat. „This is Usagi“ sagt Kana zum Publikum, das das Häschen mit Applaus auf der Bühne willkommen heißt.

Ihr Gesang ist schräg und einzigartig. Absichtliche Dissonanzen, Gequietsche, eigenwillige Melodien gehören schon seit Jahren zu ihrem Geschäft. Ihr erstes Album „doubutsu-teki ningen“ kam 2001 auf den Markt. Ihre Single-Auskopplung „hebi ichigo“ ist noch heute einer ihrer bekanntesten Songs. 2010 kam ihr neuestes Album „MOON Dragon“ auf den Markt, wobei vor allem der Song „Usagi“ zum Mitsing-Hit wird. „Usagi“ ist japanisch und bedeutet „Hase“. Mit ihrer fröhlichen Stimmung und ihrer niedlichen Art versuchte sie das Publikum in Bonn zum Mitmachen zu animieren, was in den ersten Reihen auch wunderbar gelang. Niedlichkeit ist ihr Image, mit dem sie zu punkten versucht.

Nach den Konzerten nahm sich die 28jährige Künstlerin Zeit für ihre Fans und gab fleißig Autogramme und machte Fotos mit ihnen.

Kanas Musik ist nichts, was man daheim zum Entspannen hört. Doch live ist es ein Erlebnis, denn etwas Ähnliches hat man wohl im deutschsprachigen Raum noch nicht gesehen.

(dw)

Foto: Georges Seguin (Okki), Esby

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