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Arena Wien proudly presents „Eels“
13.08.2010
Mark Oliver Everett, geboren 1963 als Sohn eines Quantenphysikers, entdeckte früh seine Leidenschaft zur Musik. Seine Schwester hörte tagaus tagein das Album ‚After The Gold Rush’ von Neil Young. Dadurch inspiriert komponierte Everett an der Gitarre und dem Klavier seine ersten eigenen Lieder. Schon mit sechs Jahren überredete er seine Eltern erfolgreich zum Kauf eines Schlagzeugs. Diese Investition war der Beginn einer großen, wenn auch anfangs schleppenden Musikkarriere.

Everetts Lebenslauf ist von Schicksalsschlägen durchzogen. Schon früh kommt er mit Drogen in Berührung und fliegt von der Schule. Sein Vater stirbt, als Everett erst neunzehn Jahre alt ist, an einem Herzinfarkt. 1991 ging es endlich bergaufwärts. Er kommt unter Vertrag und veröffentlicht sein erstes Soloalbum. Doch schon nach kurzer Zeit verliert das Publikum das Interesse an dem fremdartigen Brillenträger.

Den nächsten Aufschwung erlebt er erst wieder mit der Zusammenstellung der Band „Eels“. Everett ist der Kopf der Band, die restliche Formation wechselte im Lauf der Jahre ständig. Mit 35 Jahren erfährt Everett abermals den Tod in der Familie. Seine Schwester litt an psychischen Problemen und stürzt sich in den Suizid. Bei seiner Mutter wird Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert. Dementsprechend depressiv gibt sich das nächste Album. Mark Oliver Everett durchlebte viele Höhen und Tiefen, welche sich in seiner Musik niederschlugen.

Die Band selbst ordnet ihre Musik unter den Genres Alternative/Akustisch/Indie ein. Sie kombinieren tiefgründige Lyrics mit melodischen Klängen. Everetts hauchige, mürbe, leicht kratzige Stimme verleiht der Musik eine ganz persönliche Note.

Die „Eels“ bewegen zum Nachdenken. Ihre Lieder erzählen von verlorenen Lieben und dem damit verbundenen Herzschmerz. Sei es der Tod oder ein anderer Umstand, welcher die Liebenden einander entreißt.

Viele kennen das Gefühl des Verlassenwerdens. Menschen werden durch andere ersetzt, was zwar unmöglich erscheint, doch vielen schon widerfahren ist. Die Liebe ist das, was uns auf Wolke Sieben schweben lässt und uns zugleich in die tiefsten Abgründe zu manövrieren vermag. Die „Eels“ schaffen es häufig, solche Themen mit einer gewissen Fröhlichkeit zu präsentieren und den Ernst der Sache dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Oft wirken die Lieder zwar deprimierend, doch durch die Leichtigkeit der Musik auch motivierend. Weniger melancholisch zeigen sie sich in ihren alternativ angehauchten Sounds.

Die Musik der „Eels“ ist gefühlsecht und doch auch verrückt und eigenartig lustig. Mal fröhlich, mal melancholisch schaffen sie durch Gitarre, Klavier, Drums, aber auch mit elektronischen Klängen eine Vielfalt an Stimmungen.

(ik)

Fotos: Universal, Niels Alpert, Patrick Salisbury

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