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Die Atkinsdiät
04.04.2010
Die Atkins-Diät ist eine der bekanntesten und weitverbreitetsten Diäten. Bei dieser Diät reduziert man die Aufnahme von Kohlenhydraten und nutzt Fett und Proteine als Hauptenergieträger.

Als Robert Atkins vor rund 30 Jahren das Diätbuch „Dr. Atkins’ New Diet Revolution“ veröffentlichte, trat er damit eine Welle los. Die Atkins-Diät funktioniert folgendermaßen: Fett und Proteine sind erlaubt, Kohlenhydrate soll man vermeiden. Die kohlenhydratarme Kost hält den Blutzuckerspiegel niedrig. Proteine können vom Körper nicht gespeichert werden und werden ausgeschieden, somit dient das Fettdepot der Energiegewinnung.

Die Atkins-Diät basiert auf dem Prinzip der Ketose.
Der Körper wandelt Kohlenhydrate in Energie um. Werden dem Körper keine Kohlenhydrate zugeführt, muss er auf das Fett zurückgreifen. Der Stoffwechsel stellt sich um. Fettsäuren in der Leber werden in Ketonkörper verwandelt. Eine erhöhte Konzentration dieser wird als Ketose bezeichnet.

Bei der Menge an Proteinen, die man verzehrt, sind keine Grenzen gesetzt. Essen Sie, so viel Sie wollen. Erlaubt sind Fleisch, Fisch und Eier in rauen Mengen. Käse, Gemüse, Fett und Öl sollten nur begrenzt konsumiert werden. Verboten sind Alkohol, Zucker, Getreideprodukte, Erdäpfel, Mehlspeisen, Reis, Soja und Süßigkeiten.

Bei der Atkins-Diät gibt es 4 Phasen, die sich durch variierende Zufuhrmengen an Kohlenhydraten unterschieden.

Phase 1
In den ersten 14 Tagen wird die Kohlenhydratzufuhr drastisch reduziert. Täglich sind 20g Kohlenhydrate in Form von Salat und Gemüse erlaubt, Brot und ähnliche Erzeugnisse sind strengstens verboten. Eier und Fleisch dürfen in beliebigen Mengen verzehrt werden. Sie bieten die optimale Kombination an Aminosäuren. Auch Sojaprodukte sind zu Beginn erlaubt. Durch die geringe Zufuhr an Kohlenhydraten ist der Körper gezwungen, das körpereigene Fett anzugreifen.

Phase 2
Nach Abschluss der Phase 1 werden dem Körper nach und nach mehr Kohlenhydrate zugeführt. Man sollte sich wöchentlich um 5g steigern, sprich in der dritten Woche sind 25g erlaubt, in der vierten Woche bereits 30g, usw. In dieser Phase dürfen Kohlenhydrate in Form von Gemüse, Nüssen, Beeren, Hülsenfrüchten und Samen dem Körper zugeführt werden. Ist irgendwann einmal der Punkt erreicht, wo man nicht weiter abnimmt, sollte die Menge an Kohlenhydraten wieder um 5g reduziert werden. Es muss individuell festgestellt werden, welche Menge an Kohlenhydraten der Person entsprechen. In der Regel liegt der Normalverbrauch an Kohlenhydraten bei Erwachsenen zwischen 40 und 60g pro Tag.

Phase 3
In Phase 3 stagniert die Gewichtsabnahme zusehends. Das ist auch beabsichtigt. Erhöhen Sie die Zufuhr an Kohlenhydraten um 10g, achten Sie jedoch darauf, dennoch nicht zuzunehmen.  

Phase 4
Phase 4 ist die Basis für eine dauerhafte bzw. lebenslange Ernährungsform. Ist Ihr Zielgewicht erreicht, erhöht sich die Auswahl an „erlaubten“ Lebensmitteln. Empfehlenswert sind weiterhin Obst, Gemüse, sowie Fisch und mageres Fleisch. Erdäpfel und Teigwaren sollten weiterhin nicht in zu hohem Maße verzehrt werden, sondern eher eine Ausnahme darstellen.

Atkins empfiehlt Nahrungsergänzungsmittel, um einem Mangel an Vitaminen und Mineralien entgegenzuwirken. Begleitend zu dieser Diät sollte man auch Sport treiben, um Muskeln zu stärken und dem Körper eine Form zu geben. Abnehmen alleine reicht oft nicht, um sich vollends wohl zu fühlen. Durch Sport wird die Haut gestrafft und Körperregionen definiert.

Nachteile dieser Diät
Die Atkins-Diät ist nicht nur wirksam, sie ist auch umstritten. Ernährungsexperten bezeichnen diese Diät als einseitig und potenziell gesundheitsschädigend, da sie in Extremfällen zu Niereninsuffienz, Leberschäden, Verstopfung, Hautirritationen und Azidose führen kann. Vor Beginn solch einer Diät ist es ratsam, sich mit dem Arzt seines Vertrauens zu beratschlagen und eventuelle Risikofaktoren auszuschließen.

(gb)


die-frau.ch