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Körperkunst oder Modeerscheinung?
06.06.2010
Schon vor 7000 Jahren waren Tattoos als Körperkunst bekannt. Die verwendeten Symbole spiegelten oft die Lebenseinstellung, den Glauben oder bedeutende Momente wider. Kunst, Tradition und Emotion. Heutzutage gibt es tätowierte Menschen, soweit das Auge reicht. Jedoch werden Tattoos immer öfter als modisches Accessoire gesehen.

Ein Tattoo – eine Erinnerung für immer

Wenn man sich für eine Tätowierung entscheidet, sollte man bedenken, dass man es ein Leben lang hat. Von Tattoos, die den gegenwärtigen Trends, aber nicht der eigenen Überzeugung entsprechen, ist abzuraten, denn Trends ändern sich sehr schnell. Auch sollte man sich kein Tattoo machen lassen, nur weil es alle anderen haben. Ein gutes Beispiel ist das „Arschgeweih“: Viele wollten es, viele haben es und einige bereuen es mittlerweile.

In Serien wie Miami Ink werden Menschen gezeigt, die sich nach außergewöhnlichen, prägenden, traurigen oder glücklichen Erlebnissen ein Tattoo stechen lassen. Geschichte, Emotion und Kunst.



Tattoo Conventions

Betritt man eine Tattoo Convention, so schwirrt einem der Klang der summenden Tätowiergeräte entgegen. Begeisterte aller Altersgruppen ziehen durch die Gänge und beobachten gespannt die Tätowierer aus aller Welt und deren Werke.

Im Mai fand die erste Grazer Tatoo Convention statt. Mit Vertretern aus Österreich, Deutschland, Amerika, Ungarn, England, Serbien, Kroatien, Neuseeland und Bulgarien. Am Abend kürte die Jury mit dem Special Guest Mario Barth die besten Werke. Außerdem gab es viele andere Angebote wie Piercings, Abziehtattoos und Bodypainting, Autos und Motorräder, Klamotten und Accessoires, und eine Bühnenshow, die das Programm für die begeisterten Besucher abrundete.



Auch die Kleinsten waren begeistert von der bunten schillernden Welt der verschiedensten Möglichkeiten der Körperkunst.

Auf Conventions kann man aber mehr sehen als „nur“ den Vorgang des Tätowierens. Jeder Tätowierer hat seinen eigenen besonderen Stil. „Wer sich auskennt und richtige Körperkunst will, weiß, wo er suchen muss“,meinte einer der Aussteller. Auch kommen viele, um sich von berühmten Tätowierern verschönern zu lassen.



It’s a women’s job

Unter den Tätowierern finden sich auch einige Frauen. Man möchte meinen, ein eher ungewöhnlicher Job für Frauen, doch diese sind mit Leib und Seele dabei. Eine Tätowiererin aus London meinte: „Es ist eine Kunstform, in die viel Leidenschaft mit einfließt. Immerhin geht es um Körperkunst, die über das Leben hinaus dauert. Leider sind Männer oft skeptisch, meinen, Frauen hätten nicht das Zeug dazu, und wollen lieber von Männern tätowiert werden. Aber im Endeffekt ist nicht das Geschlecht, sondern die Begabung und die Leidenschaft, die einen guten Tätowierer ausmachen.“

Tattoos sind, gut überlegt und schön gemacht, für viele Menschen eine Bereicherung fürs Leben.

(kh & ka)


die-frau.ch