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VI: Pension Österreich - Früher sterben zahlt sich aus
30.10.2012
So oder so ähnlich lautet das Motto des sechsten Teiles der Demokratie-Show in der vom "Theater im Bahnhof" vermieteten Vorstellungsraum der Grazer Postgarage. Wieder schaffen es die Moderatoren und Gäste, eine amüsante Unterhaltung mit ernstem Hintergedanken auf die Bühne zu bringen.

Diesmal geht es um das leidige Thema der Alterspension.

Dabei geht es einerseits um die Frage der Pflege, andererseits darum, wie man sich den Lebensabend finanziert.

Hat man Familie, darf man im Alter zu Hause bleiben, hat man keine feste, familiäre Anbindung, muss man ins Heim gehen.  Als Alternative kommt noch eine junge Pflegerin in Thailand in Frage.

Soll es für alle, etwa auch für Künstler, ein Grundeinkommen im Alter geben? Werden wir bis zum Lebensende arbeiten müssen?

Ein Vertreter der sozialistischen Jugend sagt dazu, dass das Umlagesystem grundsätzlich funktioniert. Es müsste nur mehr altersadäquate Jobs geben und das Pensionsalter angehoben werden. Wenn die Erwerbsquote höher ist, gibt es weniger Pensionisten - scheint logisch. Fragt sich nur, welche Maßnahmen gesetzt werden, um die Jobs altersgerechter zu machen.

Wiederum eine Stimme aus der SPÖ schlägt vor, die Ziegeln leichter zu machen, um die Invalidität der Bauarbeiter einzudämmen. Auch Umschulungsmaßnahmen werden als Idee erwähnt. Menschen, die körperlich anstrengende Arbeit leisten, gesund halten zu wollen, ist jedenfalls ein sozialer Ansatzpunkt. Auch der Hinweis, dass unsere Finanzminister immer nur ihr Ressort-Budget im Auge haben und daher zu kurzfristig denken, ist wahr.

Auch wenn nicht die Lösung für die Generationenfrage gefunden wird, ist man mit Michael Ostrowski und Pia Hierzegger dennoch zuversichtlich sie finden zu können, wenn Politiker zunächst zu ihren Politikerkollegen und dann zur Bevölkerung ehrlich sind und anstatt zu reden endlich etwas sagen.

Die Showeinlagen, Videozuspielungen und sonstigen Überraschungen sorgen für Spannung und Humor, welcher mit einer demokratischen Einladung an alle in ein naheliegendes Lokal zu wandern um dort weiter zu diskutieren, seinen Ausklang findet.

Die Vorstellung war zwar voll, jedoch nicht restlos ausverkauft. Dabei hieß es noch eine Woche vor der Vorstellung, diese sei schon ausverkauft und weitere Kaufkarten für unsere Redaktion wurden auf die Warteliste auf die Stelle 22 und 23 gebucht.

Wir dürfen uns auf neue Folgen der Show freuen.

BS

Fotos: Johannes Gellner

die-frau.ch