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Wer denkt an die Scheidungskinder?
23.06.2010
Die Familie ist das sichere Nest für die Kinder, in dem sie sich geborgen und vertraut fühlen können. Es existiert für sie eine unzertrennliche Einheit aus Mutter und Vater, die unter einem Dach wohnen und gemeinsam mit den Kindern ihre Zeit verbringen. Während Kinder innerhalb einer Ehe diese Einheit als ein Muss erleben, gibt es für außereheliche Kinder eine klare und deutliche Aufteilung zwischen Vater und Mutter. Sie haben beide Elternteile, spüren ihre Liebe und Zuwendung, haben dafür aber keine deutliche Verbindung zwischen den beiden. Das heißt aber nicht, dass die beiden Elternteile keine harmonische Beziehung führen können.

Der Auszug eines Elternteils bedeutet für die Kinder einen Betrug, einen Bruch an Vertrauen und Sicherheit. Die Eltern gaben ihrem Sprössling durch ihr gemeinsames Leben die Sicherheit, sie werden immer bei ihnen sein und sie immer unterstützen, und zwar im Doppelpack. Wenn diese Bindung eines Tages bricht, fühlen sie sich von einem Elternteil nicht mehr geliebt, weil sie glauben, dass Papa resp. Mama nicht die/den Partner/in, sondern vor allem das Kind verlässt. Sie geraten in Panik, schweben in einem Zustand von Schock, Unsicherheit und Schuldgefühlen. Viele Kinder glauben, dass ihr Benehmen an der Trennung schuld ist. Würden sie den Eltern mehr gehorchen und „bessere“ Kinder sein, würden sich Papa und Mama nicht trennen.

Als Folge einer Scheidung gibt es für Kinder ein Spektrum an hormonell verursachten Krankheiten wie Depressionen, Asthma, Allergien, Übergewicht, Essstörungen, Stottern. Kinder werden introvertierter, haben Schwierigkeiten beim Kontakt mit anderen Kindern, haben weniger Erfolg in der Schule, neigen zu Konzentrationsverlusten, was alles in allem Folgen auf ihr ganzes privates und berufliches Leben hat. Aufgrund der entstandenen Unsicherheit und dem mangelnden Vertrauen können sie keine Beziehungen führen und neigen dazu, sich immer die Schuld an Trennungen zu geben, und leben damit in einem ständigen Konflikt mit dem eigenen Versagen. Tatsache ist auch, dass Frauen, die die Scheidung ihrer Eltern miterlebt haben, häufig an Orgasmuslosigkeit leiden.

Wie kann man dem Kind helfen, eine Scheidung durchzustehen? Es ist vor allem sehr wichtig, dem Kind das Gefühl zu vermitteln und ihm ganz klar und deutlich zu wissen zu geben, dass es nicht seine Schuld ist, dass Mutter und Vater ab jetzt getrennt wohnen. Durch die Scheidung empfindet das Kind, dass es von einem oder sogar von beiden Eltern nicht mehr geliebt wird und verschließt sich. Dabei ist es durchaus wichtig, dass die Mutter nach dem erlebten Schock das Kind zu sich aufnimmt und ihm die nötige Wärme und Liebe gibt, um dem Kind das Gefühl zu vermitteln, dass es geliebt wird und die Eltern immer noch Mutter und Vater sind.

Ein glückliches, zufriedenes und aktives, aufgewecktes Kind macht auch die Eltern glücklich und hat viel mehr Chancen, sich im Leben weiterzuentwickeln.

 

(vs)



die-frau.ch