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Schönheitsdoc in Hollywood – der ewige Jungbrunnen der Hollywoodstars
20.02.2010
Bei einem Abendessen neulich gestand mir ein Wiener Botox-Kaiser, wie er seine Klientel so taufrisch hält, auch wenn ihr Ablaufdatum längst überschritten ist. Fitness rund um die Uhr, Unmengen an klarem Weihwasser und die Sexfantasien mit dem obligatorischen Gärtnerboy ausleben, das alleine reicht schon lange nicht mehr. Dieses verlogene Getue von wegem gesunde Lebensführung geht ihm ja so auf seine überstrapazierten Nerven. Sie saufen doch alle wie die Löcher, und dann am nächsten Tag wollen sie die Falten weggezaubert haben.

Nicht anders wird es den Hollywood-Beauty-Docs gehen, die sich marketinggeil immer vor irgendeinem ganz privaten Privatsender exhibitionieren. Dann wird gerne ganz diskret über seine kaufkräftige Klientel getrascht, deren Namen er natürlich nicht nennen darf. Eine Frage der Integrität und schließlich wurde ja vor Jahrhunderten auch die ärztliche Schweigepflicht brav nachparliert. Gut, dass sämtliche Covers der vermeintlichen Patienten den Ordinationsflur zieren und exklusive Einblicke in das Botoxland gewähren. Das nennt man dann wohl modernes Productplacement, aber wir haben natürlich nichts gesehen. Melanie Griffith wurde erst neulich aus ihrem Reha-Aufenthalt entlassen, obwohl ihr Antonio, ein alter Latino Haudegen, sie dort erst 2015 auschecken lassen wollte.

Als Gossip Doktor war meine Diagnose eindeutig. Sie war dem Wodka und Konsorten verfallen, doch dies war nur die halbe Wahrheit, wie mir eine gut informierte Intima kolportierte. Denn die vermeintliche „nur mehr ein Glas und dann ist Schluss“-Trinkerin brauchte dringend wieder Nervenstoff. Und dieses Mal war nicht die Rede von dem klaren russischen Eau d’Mineral, sondern von dem glattbügler Botox, dem famosen Nervengift. Ihr erster Gang nach dem langersehnten Ausgang war deswegen nicht in die traute Finca in den Hollywoodhills, sondern die vorprogrammierte Stippvisite bei dem Faltenflüsterer. Mit versteinerter Mimik und maskenhafter Visage nach der Vorlage unserer Botox-Heiligen Nicole Spritzman, verließ sie die alterslose Hochburg. Gänzlich befriedigt inszenierte sie ihr fulminantes Comeback am Red Carpet und reihte sich brav in die Riege der Steinzeit Anlitze ein. Für Schauspielerinnen wird die Mimik im Gesicht sowieso viel zu überbewertet. Es gibt keine Emotion, die man nicht mit gekonnter Air-Brush Technik auf das Gesicht zaubern könnte.

Ich plädiere für eine sinnvolle Botoxreglementierung und einen längst überfälligen Grundsatzdiskurs darüber. Als Moderator stehe ich euch jederzeit gerne zu Verfügung.

xoxo euer Gossipdave

Foto: David Shankbone
         wikimedia.com

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