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Faszination Twitter
18.01.2010
Was ist Twitter überhaupt? Twitter bedeutet „zwitschern“. Es geht um kurze Nachrichten, nicht länger als 140 Zeichen, die wie nebenher getippt und dann in der ganzen Welt gelesen werden können. Im Web 2.0, wo jeder mit jedem kommunizieren und in Kontakt bleiben wille, ist Twitter ein einfaches Mittel dazu. Jeder kann sich anmelden und die Nachrichten der anderen lesen und auch verfolgen. Es ist eine Art Microblog. Während das Bloggen an sich, also das Tagebuch Führen im Internet, zeitaufwendiger ist, braucht man für eine Twitter-Nachricht nicht viel Zeit. 140 Zeichen müssen ausreichen, um eine kurze und knackige Nachricht zu schreiben. Der Vorteil ist, dass jeder, der twittert, gleich auf den Punkt kommen muss, und so vermieden wird, lange Nachrichten zu schreiben, die am Ende niemand liest. Es geht schnell. In der heutigen Gesellschaft hat niemand Zeit, sich hinzusetzen und längere Nachrichten zu verfassen oder, wenn es etwas Neues gibt, alle Freunde anzurufen. Man twittert lieber kurz und informiert so jeden Interessenten auf einem Schlag.

Prominente nutzen Twitter exzessiv und geben bereitwillig über ihr Privatleben Auskunft. Viele Society-Magazine nutzen daher die Seite, um die neuesten Informationen über die Stars zu bekommen. Einer der berühmtesten Promi-Twitter-User ist wohl Ashton Kutcher, der auch gern einmal über sein Privatleben mit Demi Moore schreibt.

Twitter ist außerdem der schnellste Nachrichtendienst der Welt. Sobald ein Ereignis die Welt erschüttert, gibt es schon Twitter-User die darüber schreiben, weil sie live dabei waren. Keine News-Seite im Internet kann so schnell über ein brandaktuelles Ereignis berichten, wie es die Twitter-Gemeinde tut. Sogar der Studentenstreik, der in Wien initiiert wurde, wurde teils über Twitter organisiert: So konnten die Studentinnen und Studenten schneller reagieren, als die Poltiker. Viele Nachrichtenportale haben das schon erkannt und sich auch schon ihren eigenen Twitter-Account eingerichtet.

Private Leute twittern natürlich auch: Zwischen dem morgendlichen Kaffee und dem Gang ins Büro wird noch mal schnell berichtet, wie es einem geht und was man gerade getan hat. Es geht um einfache Informationen, um mit anderen in Kontakt zu bleiben. Ernsthafte Diskussionen oder Gespräche entstehen dabei selten, aber Twitter ist darauf einfach nicht ausgelegt.
 
Kritiker fragen sich nicht, ob es überhaupt sinnvoll ist, die ganze Zeit, rund um die Uhr, zu twittern, vielmehr wird der Sprachverfall befürchtet: Mit der Beschränkung auf 140 Zeichen ist es kaum möglich, sich gekonnt auszudrücken. Viele der geposteten Nachrichten sind banal und sinnlos, man wird mit Informationsmüll überhäuft. Wer will das alles überhaupt lesen? Und gibt die Twitter-Gemeinde nicht zu viel von sich preis? Datenschützer schlagen Alarm!

Ein Ende des Trends ist aber noch nicht absehbar. Neben Facebook ist Twitter die wachstumsstärkste Social Network Seite im Internet.

(dw)

die-frau.ch