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Veni Domine
16.12.2011

In der ältesten Kirche von Graz fand am Abend des 15.12.2011, bei freiem Eintritt, eine gelungene Adventaufführung der  jungen, internationalen Mitglieder Chores und der Musiker der Katholischen Hochschulgemeinde unter der Leitung von Daniel Erazo M. statt. Der Dirigent, der auch selbst auf der Kirchenorgel spielte, bewegte mit guter Organisation und den richtigen Liedern die Emotionen des Publikums, welches zahlreich erschien.

Während des ersten Liedes wurde das Publikum überrascht, weil der Chor aufeinmal singend die Frontstellung verließ, und sich im Kirchengang platzierte, wodurch der Abstand zwischen den Sängern und den Zuhörern sehr gering wurde. Mancher Zuhörer mag etwas nervös geworden sein, als er auf einmal von einem Meter Entfernung besungen wurde. Insgesamt trug diese Finte des Dirigenten aber sicher zur allgemeinen Auflockerung bei.

Die Kirche war schlicht aber sehr ansehnlich mit kleinen brennenden Teekerzen geschmückt, die Chormitglieder trugen ebenfals brennende Kerzen in der Hand. Das abwechslungsreiche Programm bot neben dem tollen Chor auch Solostücke von Blockflöte, Gitarre, Violoncello und Violine. Eine Zuseherin meinte nach der Vorstellung, dass die Gitarristin spielte, als ob sie mit der Gitarre verheiratet wäre.

Eine Passage des vom Chor gesungenen „Ige Herouvimy (Cherub Hymne)“ von Dmitry Bortniansky hatte etwas zu wenig Forte, worauf der Dirigent aber sofort reagierte und auf eine Weise ausbesserte, welche die Zuhörer den kleinen Fehler fast nicht erkennen ließen. Besonders gut gelungen ist dem Chor der Song „Irish Blessing“ und Daniel Perez auf der Violine die „Allemande aus der Partita 2 in d moll“ von J.S. Bach. Man konnte  aber bei allen Liedern fühlen, dass die Sänger und Musiker mit viel Eifer und Freude am Werk waren.

Der Abschluss wurde von einem „Ave Maria“ nach Franz Biebl gekrönt, welches es einem kalt den Rücken hinunterlaufen ließ, und mit langem Applaus und Bravos belohnt wurde.


StB

 


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