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Stillen – das Wunder zwischen Mutter und Kind
23.07.2013
Noch vor Kurzem beschäftigte ich mich mit der mühsamen Suche nach einigen passenden und aktuellen Themen für zum Thema Schwangerschaft und Kind. Gleich darauf spürte ich Fieber, Spannung und Schmerzen in einer Brust, Schüttelfrost, Schmerzen in den Gelenken. Es fühlte sich wie Grippe an. Und so wurde ich selbst quasi zu einer Fallstudie. Vorweg die Unsicherheiten, nicht zuletzt die Foren zeigen, dass dieses Thema viele Mütter, vor allem stillende, beschäftigt.

Was macht man als erstes, wenn man die ersten Anzeichen einer unbekannten Erkrankung fühlt? Gleich zum Arzt? Davor stöberte ich noch etwas im Internet nach den Infos über die Krankheit und ihre Auswirkungen und die traditionellen Heilmitteln.

Nicht immer haben die Folgen eine solcher Recherchen eine positive Auswirkung. Meine haben zu einer Panikattacke geführt, infolge derer ich eine Ärztin angerufen habe mit der Anfrage, mir eine Behandlungsmethode darzubieten, da es nicht dazu kommen darf, dass meine Krankheit ernster wird. Ihre Aussage bestätigte meine Annahme, dass man nicht jeder schulmedizinischen Weisheit Glauben schenken darf.

Das erste, was man im Internet liest, ist, man sollte sich beim Auftreten der Stillproblemen an Hebammen, Still- oder Laktationsberaterinnen wenden und dass diese ein Zeichen davon sind, dass im Entbindungshaus die falsche Technik gezeigt bzw. die Technik falsch gezeigt wurde. Was man auf keinen Fall machen sollte, ist mit dem Stillen aufzuhören. Die möglichen auftretenden Probleme sind wunde Brustwarzen, zu viel oder zu wenig Milch, Ablehnung der Brust, Milchstau oder die Brustentzündung.

Nicht zuletzt führen all diese Probleme dazu, dass die Babys zusätzlich mit der Flasche gefüttert werden, und ihnen ein Schnuller als Saugalternative angeboten wird.

Wobei einige Tage nach der Geburt sich das Baby quasi „von Luft und Liebe“ ernährt, da die die Milchproduktion hormonell bedingt ist und sich nach einigen Wochen des regelmäßigen Stillens nach den Bedürfnissen des Kindes richtet. Es wird genauso viel produziert, wie viel das Kind verbraucht. Daher kann man hier nicht von einem natürlichen Milchmangel sprechen, sondern dieser entsteht aus den gut gemeinten Versuchen der Mutter, dem Kind eine Alternativnahrung oder Milchalternative zu bieten, indem das Baby viel weniger nach der Brust verlangt. Die oft empfohlenen Stilltees, sowie auch das Trinken über den Durst steigern ebenfalls die Milchproduktion nicht. Ein weiterer Grund für mögliche Reduktion der Milchproduktion ist Stress. Wenn das Kind beim Stillen geschimpft oder böse angesprochen wird, kann es dazu führen, dass es die Brust ablehnt.

Der Schnuller ist Betrug am Kind durch das Vortäuschen der Brustwarze und führt zur Saugverwirrung bei dem Kind.

Weiters können, wenn das Kind falsch angelegt wird und nicht korrekt die Brustwarze zusammen mit dem größten Teil des Brustwarzenhofes mit einsaugt,Schmerzen beim Stillen verursacht werden.

Von den ersten Tagen an, ist die Milchproduktion hormonell bedingt. Danach steigt das Angebot durch die Nachfrage. Das heißt, es wird genau so viel produziert, wie viel das Baby konsumiert, auch wenn es nie die Brust vollständig aussaugt.  Obwohl das Saugen an der Brust das Natürlichste ist, muss die Brust noch an die neuen Umstände angepasst werden und somit sind in den ersten Tagen die Brustwarzen ziemlich empfindlich, zudem auch in den ersten Tagen noch keine Milch produziert wird und es, grob ausgedrückt, wund und trocken gesaugt wird.  
Mit den guten alten schulmedizinischen Ratschlägen sollte man vorsichtig sein, denn manche haben die harte Prüfkontrolle nicht geschafft. Oft wird geraten noch in der Schwangerschaft, in der Zeit in der sich der Körper auf das Stillen vorbereitet, die Brustwarzen mit einem Frottiertuch abzureiben. Die Folge ist nicht der erwartete Nutzen, sondern ein möglicher Schaden, denn die Brustwarzen sind von Natur aus sehr empfindlich.

Schlechte Auswirkungen auf die Milchproduktion haben das Stillen nach der Uhr (jeder kennt das Sprichwort „Wolfshunger lässt Wolfszähne“) und das Zufüttern. Viele vermeintlichen Experten bringen die jungen, unerfahrenen Mütter dazu, dem Kind zusätzlich die Ergänzungsnahrung anzubieten, weil es zu wenig Milch durch das Stillen bekomme. Die Argumentation dabei lautet dann "Sie wollen Ihr Kind doch nicht verhungern lassen, oder?" (parents.at)

 Die Brust voller Milch, die auf das Kind wartet, das zum Saugen angelegt wird, ist angespannt, gleich nach dem Stillen wird sie wieder weicher. Wenn das Kind allerdings falsch angelegt wird oder in den ersten Tagen nach der Geburt saugmüde ist, staut sich die Milch und es kommt zu einem Milchstau. Das passiert jeder Frau und ist kein Grund zur die Sorge. Gut dagegen tun ein kalter Umschlag mit Topfen oder ein paar Kohlblätter, die an die schmerzende Stelle angelegt werden. Weiters hilft eine Massage, bei der man mit den Bewegungen von der Außen- in die Innenseite massiert und somit die Milchknoten entlocken und ausmassieren und die Milch Richtung Brustwarze schieben kann. Schlechte Auswirkungen hat das Abpumpen, denn dadurch verdoppelt sich die Milchmengen nur.

Stillen ist ein Wunder, dass zwischen der Mutter und ihrem Kind stattfindet. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Kind sich perfekt damit auskennt und sie sich dabei keine Mühe geben müssen. Es ist an der Mutter dafür zu sorgen, dass das Baby richtig angelegt wird und richtig saugt.Nicht zuletzt steigert das Stillen unter anderem auch die Mutter-Kind-Bindung.

(vs)
 
Foto: Carin

 

die-frau.ch