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Als Models noch Frauen und Männer noch Männer waren
07.03.2019
Kaia Gerber ist Tochter von Supermodel Cindy Crawford und selbst eine gefragte Laufstegschönheit. In den letzten Jahren zählte die Amerikanerin zu den Lieblingen des großen Karl Lagerfeld.

Nun wurde bei der Paris Fashion Week gemunkelt, es gäbe einen Mann im Leben der 17-Jährigen – oder zumindest so etwas ähnliches.

Der junge Mann heißt Wellington Grant, ist 21 Jahre jung und selbst ein Model.

Sehr putzig, wenn die beiden Turteltäubchen durch die Straßen schlendern und auch auf den großen Laufstegen hintereinander laufen. Aber ist das ernst zu nehmen?

Die Modewelt ist bizarr.

Frauenmode wird zum Großteil von Männern gemacht, die sich nicht wirklich für Frauen interessieren. Sie lieben Männer und atmende Barbies, die sie an-, um- und ausziehen können – je nach Belieben. Letztere nennt man dann Models.

Diese wiederum sind zum Teil so androgyn, dass man sich wünschen würde, sie würden die Herrenkollektionen präsentieren und ihre männlichen Kollegen mit den Engelsgesichtchen die Damenmode. Bei den Male-Models hängen die Teile oft sehr unmotiviert an den jugendlich schmalen Schultern.

Teenager mit dürren Körpern und dünnen Ärmchen zeigen der Frau von Welt, meist Ü40 und Ü4-Millionen-schwer, was sie in der kommenden Saison tragen soll, um en vogue zu sein. Dass die Kleider in Size 0 ein klein wenig anders wirken als in Größe 44 scheint dabei niemanden ernsthaft zu stören. Gilt übrigens auch für die Herren der Schöpfung. Ein junger Mann im grasgrünen Glitzer-Jogginganzug mit passendem Morgenmantel ist schon befremdlich. Stellt man sich einen Mittfünfziger mit dickem Bauch und Halbglatze darin vor, denkt man wohl eher an ein Fahndungsfoto.

Dazu kommt, dass auch bei den ganz großen Häusern der Logo-Print ein regelrechtes Revival erlebt. Oder der Label Name wird überhaupt gleich ausgeschrieben und auf Hosen, Shirts & Co gedruckt. Sicher ist sicher. Der IQ der Käuferschicht muss sich ja nicht zwingend im Gleichklang mit dem Kontostand bewegen. Für die ganz dummen, damit auch wirklich jeder Vollidiot sieht, dass man sich was leisten kann. Auf die Qualität des Stoffes, die Schnittführung und die Verarbeitung kommt es dabei gar nicht mehr an. Das führt dazu, dass die Reichen und Schönen dieser Welt wie Karikaturen der Gucci-Gangster aus Rap-Videos aussehen – ausgeprägtere Hinterteile diverser Damen inklusive.

Und dann spazieren diese verliebten amerikanischen Teenager durch Paris und darüber werden unzählige Artikel, wie gegenständlicher, geschrieben und eine Unmenge an Spekulationen über das große Liebesglück angestellt. Für gewöhnlich wäre das ein Fall für die Maturzeitung und gut ist es…

Wie auch immer. Kaia Gerber hat einen Freund!

 
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