Am Anfang steht der Tod.
Der Beginn des Stücks „Drei
Schwestern“ von Anton Tschechow ist geprägt durch die Erinnerung an den
toten Vater, der ein Jahr zuvor gestorben war und wegen dem die
Geschwister seit 11 Jahren in der russischen Provinz leben. Die
erdrückende Gegenwart und die angepriesene Zukunft prägen die Figuren
und bestimmen ihre Handlungen.
Getragen wird das Stück durch die
drei Schwestern: Olga, die älteste (Sona MacDonald), eine unzufriedene
Lehrerin, die die Suche nach der Ehe schließlich resigniert aufgibt und
dennoch die menschlichste der Geschwistern darstellt; Mascha, die von
Sandra Cervik als junge Frau gespielt wird, die seit ihrem 18.
Lebensjahr mit dem Gymnasiallehrer Fjodor Iljitsch Kulygin verheiratet
ist und sich kontinuierlich in einem Gemütszustand der Wut und
Verzweiflung befindet; schließlich Irina, die jüngste, gespielt von
Silvia Meisterle. Die zu Beginn noch heiter und träumerisch wirkende
junge Frau zeichnet sich am Ende durch Resignation aus und nicht einmal
der Tod ihres zukünftigen Ehemannes Tusenbach löst noch Gefühlsregungen
bei ihr aus.
Die Hauptfiguren sind vereint durch die Frustration
und die Unfähigkeit, in der Gegenwart zu leben. Sie flüchten sich
gedanklich in die Zukunft und schließen resigniert mit der Gegenwart ab.
Abschied prägt den letzten Teil der Tragikomödie, der Tod des jungen
Baron Tusenbach, der Abzug des Militärs und der Aufbruch der Schwestern.
Das Publikum feierte am 2. März nicht nur eine gekonnte
Interpretation und Umsetzung Torsten Fischers, sondern auch fabelhafte
Darsteller. Die „Drei Schwestern“ werden noch bis zum 29. April im
Theater in der Josefstadt in Wien aufgeführt und sind für jede/n
Theaterliebhaber/in ein Muss.
(su)
Foto: Sepp Gallauer/Theater in der Josefstadt
die-frau.ch
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