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Rettet das Interesse an der Literatur durch Verbot des Literaturunterrichtes in der Schule
28.12.2014
Als Sebastian Koch „Die Traumnovelle“ im November 2014 in der Josefstadt las, hatten wir einige Eintrittskarten und es gelang uns nicht einmal, "gratis" jemanden dazu zu bringen, sich die Lesung anzuhören. Der Grund: „Wir hatten „Die Traumnovelle“ in der Schule.“

Wenn man liest, dass die Zeitschrift „Zeit“, das ist eine Zeitschrift, die die sogenannten "Gescheiten" als wichtige Zeitschrift für Literatur bezeichnen, „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Musil unter die 50 wichtigsten Bücher für den Schulunterricht reiht, dann greift man sich nur an den Kopf. Dieses Buch gehört schlicht verboten. Es gibt kein Computerspiel, egal wie brutal es auch sein mag, das eine derartige widerliche Brutalität beinhaltet, wie dieses völlig perverse und kranke Buch von Musil. Dieses Buch zeigt nur, welche kranken Strukturen in Internaten, im Schulwesen und im Elternhaus abgelaufen sind und offensichtlich noch heute ablaufen.

Wie ein Deutschprofessor auf die Idee kommen kann, Derartiges in der Schule unterrichten zu wollen, kann nur mit einem kranken Hirn und einer kaputten Seele desselben erklärt werden. In „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ wird detailliert beschrieben, wie Schüler untereinander sich sexuell, homosexuell, psychisch mobben, erpressen, nötigen und krank machen. „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“ gilt als Vorstufe für den Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“, eine Fortsetzung dieses kranken, kaputten Menschen, was sich damit als Weg zu einem werdenden Erwachsenen offenbaren soll.

„Der Zögling Törleß. Dieser ist eine hochsensible, ganz in seinen Gedanken versunkene Gestalt“,
„Basini wird nun in aller Regelmäßigkeit in einer geheimen Kammer des Konvikts nächtens mißhandelt - von Reiting und Beineberg physisch und auch sexuell, von Törleß auf psychische Weise, denn er möchte mehr über die Beweggründe und das Innere des Delinquenten erfahren.“


Das besonders Kranke an diesem Buch ist, dass dieser Zögling Törleß sich dann an diesen sadistischen und quälerischen Handlungen an seinen Mitschülern beteiligt und dann noch als künstlerisch feinsinnig beschrieben wird. Damit wird eigentlich ein sehr bezeichnendes Bild dessen gezeigt, was ein Künstler ist. Nämlich jemand, der keinerlei Respekt vor den Gefühlen der anderen hat, sondern seine eigenen Verletzungen nicht nur in seinem künstlerischen Schaffen zum Ausdruck bringt, sondern auch in Form von Handlungen, indem er andere quält.

Dass der Univ. Prof. Dr. G., der sich in seinem Werk und Forschen mit Musil befasste, psychiatrische Behandlung benötigte und dessen einzige Tochter sogar stationärer psychiatrischer Behandlung bedurfte, ist kein Wunder. Wer bei der Befassung mit Musil – sei es „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ oder „ Der Mann ohne Eigenschaften“ keine psychiatrische Behandlung benötigt, ist zu fürchten.

Wie man auf die Idee kommt, am 25. und 26. Dezember 2014 , dem Christ- bzw. Stefanietag, in Österreich auf OE1 „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ zu lesen, hat zumindest zu diesem Artikel geführt, weil das dort Gehörte zum Anlass genommen wurde, nachzulesen, worum es da eigentlich geht und völlig geschockt diesen Artikel zu schreiben.

Wenn man will, dass Schüler nichts mehr mit Literatur zu tun haben wollen, wenn sie erwachsen sind, dann lässt man Literatur in der Schule unterrichten, denn das zerstört bei 99 % aller Schüler jedes Interesse an Literatur.

Bernadette Wukounig


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Betreff:   AW: „Die Verwirrung des Zöglings Törleß“, OE1, Christtag und den Stefanietag, Sadistisches Quälen und Mobbing in der Schule (135210)
Von:   oe1.service@orf.at
Datum:   Mo, 29.12.2014, 15:12
An:   frau@die-frau.at



Sehr geehrte  Frau Wukounig!
Vielen Dank für Ihr E-Mail.
Ihre Stellungnahme haben wir gerne der Redaktion zur Kenntnis gebracht und danken
Ihnen für Ihre Rückmeldung, weil uns kritische Bemerkungen anregen, weitere
Verbesserungen des Programms vorzunehmen. Wir bitten Sie aber um Verständnis, dass
trotzdem immer wieder Fehler passieren können und an diesem Feiertag eine Sendung
gesendet wurde, die wirklich nicht zu einem Feiertag passt.
Für Ihr Interesse an unserem Klassik- und Kulturprogramm Österreich 1 bedanken wir
uns und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Ö1 Service
[cid:image001.jpg@01D02379.CD59E520]
E-Mail: oe1.service@orf.at
Tel.: +43/(0)1/501 70/371
Fax: +43/(0)1/501 01/18595
http://oe1.orf.at<http://oe1.orf.at/>
Schon gehört? Sie können von fast allen Ö1 Sendungen der letzten fünf Jahre beim
Audioservice Kopien bestellen. Informationen finden Sie hier:
http://oe1.orf.at/service/mitschnitte




Von: frau@die-frau.at [mailto:frau@die-frau.at]
Gesendet: Freitag, 26. Dezember 2014 20:22
An: Ö1 Service - ORF-K
Betreff: „Die Verwirrung des Zöglings Törleß“, OE1, Christtag und den
Stefanietag, Sadistisches Quälen und Mobbing in der Schule (135210)


Mit der Bitte um Weiterleitung an die Presseabteilung sowie an die zuständige
Redaktion



An den

ORF - Ö1 Service

Argentinierstraße 30a

1040 Wien

Per E-Mail: oe1.service@orf.at<mailto:oe1.service@orf.at>







Betreff:                       Die Verwirrung des Zöglings Törless – 25.12.2014





Sehr geehrte Damen und Herren,



wir ersuchen um Mitteilung, wer auf die Idee gekommen ist und aus welchem Motiv
heraus am 25.12.2014 und 26. 12. 2104 auf OE1 „Die Verwirrung des Zöglings
Törleß“ zu lesen.



Es würde uns interessieren, warum man glaubt, dass das ein Stück ist, das für den
Christtag und den Stefanietag sinnvoll und geeignet ist.



Ist irgendjemandem in der verantwortlichen Redaktion bewusst, was der Inhalt von
„Die Verwirrung des Zöglings Törleß“ ist?



Sadistisches Quälen und Mobbing in der Schule?



Wie würde die OE1 Redaktion reagieren, wenn das Thema, wobei die einzelnen
Misshandlungen und Quälereien detailliert beschrieben sind, Bestandteil eines
Computerspieles wären? Wäre dass dann für Kinder, Schüler, Jugendliche geeignet?
Wäre dass dann ein für OE1 taugliches Stück?



Mit bestem Dank für Ihre Rückantwort, verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen



Bernadette Wukounig

die-Frau.at / Redaktion


 

die-frau.ch