Just say "ok glass, it's time" and Glance on Google Glass will stream what you see to each other. If you feel like stopping everything, just say "ok glass, pull out". (Sage einfach „ok, Brille, fang an“ und Glance zeigt auf der Google Brille, welche Vorstellungen ihr über einander habt. Wenn du dann aufhören willst, sag einfach „ok, Brille, hör auf“). Diese Phrasen sollten schon in der kommenden Zukunft im privaten Schlafzimmer regieren. Die britischen Entwickler, die unabhängig von Google programmieren, versprechen mit der App zu Google Glass mehr Spaß und Vielfalt im Bett. Denn die Brille verspricht die Sicht des Partners zu zeigen. Und wenn einmal Langeweile ins Schlafzimmer kommt, so kann man via einen speziellen Befehl Kamasutra-Auszüge auf die Linse holen.

Das Liebesspiel wird von der Brille aufgezeichnet und aus Sicherheitsgründen nach fünf Stunden gelöscht. Was mit dem Video innerhalb dieser fünf Stunden passiert und wer aller missbräuchlich an diese Aufzeichnungen kommen könnte, wird auf der Entwicklerwebseite Pando nicht erörtert.

Abgesehen davon, dass jeder Benutzer dieser App unfreiwillig zum Pornostar werden kann,  gibt es noch weitere Faktoren, die durchaus besorgniserregend sind. Denn wenn wir eine spezielle App benötigen, um Sex aufzupeppen, sollten bei allen schon die Alarmglocken läuten.  

Eine App soll also menschliche Kommunikation ersetzen. Wir brauchen noch einen dritten —  auch wenn dieser nicht real ist —  im Bett, um die Wünsche des Partners ahnen zu können. Klingt es nicht irgendwie absurd? Denn, wie soll denn ein Gerät, das nicht aus Fleisch und Knochen gebaut ist, wissen, was sich in den Gedanken des Partners abspielt und was sich der Partner wünscht?

Beim Nachdenken könnte die App sogar viele Frauen ansprechen. Denn Frauen wollen gehört werden. Frauen wollen, dass man ihre Gedanken liest und noch bevor sie den Mund aufmachen schon errät, wovon sie gerade träumen. Daher ist es durchaus vorstellbar, dass viele Frauen zu den Konsumentinnen dieser App zur Google Brille werden.

Es sei denn, frau will sich nicht der Tatsache stellen, dass ihr Partner sie nicht befriedigen kann. Die App zur Google Brille scheint als eine Art Sexspielzeug verkauft zu werden, das den schlechten Partner jedoch nicht ersetzt. Mann und Frau reden weiterhin nicht miteinander, die Frau teilt dem Mann nicht mit, wie er sie befriedigen kann. Mann und Frau erhoffen sich, dass ein Gerät das Problem der Nichtbefriedigung der Frau lösen kann.

Wachen wir doch auf! Es ist in jeder Frau Händen, den Mann anzuleiten, wie er sie befriedigen kann oder diesen aus dem Bett zu schmeißen, wenn er trotz ihrer Anleitung sich als ein schlechter Liebhaber erweist. Ihre Worte sind einem Mann viel mehr wert als die einer App!
 
VS

Foto: binababy12