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Was macht der Inder im Orient?
17.11.2013
Einige mögen sich gefragt haben „Was machen denn die da?!“ als sie Marjan Shaki und Ramesh Nair bei der Aufführung des „Im weißen Rössl“ unter den Premieren-Gästen sahen. Spätestens am 16.11.2013 war alles klar: Die beiden spielen und singen die Hauptrollen Jasmin und Aladdin (und zeichnet Nair auch für die Choreographie verantwortlich) im Kinder Musical „Aladdin und die Wunderlampe“.

Aus der Feder von Robert Persché und Andreas Braunendal und nach dem orientalischen Märchen aus "1001 Nacht" stammt dieser Aladdin. Für die musikalische Leitung zeichnet Maurizio Nobili verantwortlich. Die farbenfrohe und opulente Ausstattung stammt von Gerhard Mayer und Mignon Ritter. Besonders angetan ist Jungredakteur Laurenz immer von den Aufführungen, in welchen die Singschul‘ unter der Leitung von Andrea Fournier auftritt. Die glasklaren Nachwuchsstimmen haben es ihm besonders angetan und waren sie auch an diesem Premierentag wieder ein Highlight.

Wenn das Next Liberty zu einer Aufführung ruft, muss man sich eigentlich gar nicht überlegen, ob es etwas für unsere lieben Kinder sein könnte. Immer treffen sie den Geschmack der Kinder und der Eltern.

Auch diese Inszenierung fügt sich nahtlos in diese Tradition ein.

Im Prinzip erzählt uns das Stück von der Nähe zwischen Märchen und Wirklichkeit. Eine Prinzessin verliebt sich in einen Straßenjungen. Das muss ein Märchen sein! Was aber, wenn der Straßenjunge aufhört mit seinen Träumereien, sich dem Leben und dessen Herausforderungen stellt, zum Held wird und seine Prinzessin letzten Endes bekommt? Dann werden Träume wahr! Na gut, Aladdin hat auch einen Dschinn (Georgij Alexandrowitsch Makazaria, den wir ansonsten bei Stermann und Grissemann in „Willkommen Österreich“ als stimmgewaltigen Sänger der Gruppe „Russkaja“ erleben dürfen) zur Seite, aber der stiftet mehr Chaos, als er behilflich sein kann.

Dem dreijährigen Opernnachwuchs gefielen besonders die mit den Händen von Ramesh Nair gezeichneten Tauben, die sanft in der Luft schwebten. Doch nicht nur Choreographie und Gesang sowie die Witze sorgten für WOW-Momente. Die Ausstatter Mignon Ritter und Gerhard Mayer verwandelten die Bühne in ein märchenhaftes Spielfeld, auf dem ein Feuer tobte; auf dem sich die von Edelsteinen glänzende Decke im Handumdrehen in eine Ausgrabungsstätte verwandelte und sich in der berühmten Höhle der Erdboden auf magische Art und Weise auftat und den bösen Zauberer Dschafar (Denis Kozeluh) verschluckte, bevor der Zuschauer erfassen konnte, wie ihm geschah.  

Gerade für unsere Kinder, in deren Leben die Grenzen zwischen Realität und Cyber-Welt bis zur Unkenntlichkeit verschwimmen, ist es wichtig, zu sehen, dass man auch im wirklichen Leben alles sein kann, alles erreichen kann, wenn man es will und etwas dafür tut!


VS, KWH

Fotos der Vorstellung: Lupi Spuma
Foto im Text: Georgij Alexandrowitsch Makazaria (Dschinn) beim Signieren

 

die-frau.ch