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21.02.2024 11:04:07 melanieso hat ein Thema kommentiert Garten?:  Wir haben uns in unserem Garten mit einer kleinen Gartenhütte an einem Teich, Chillout Area am Steg, Grillecke und für mich eine große Hängematte mit eigenem Gestell, um keine Bäume zu beschädigen, geschaffen. Das Teil hat mein Mann unter www.haengemattenshop.com gefunden. Als nächstes ist noch eine kleine Feuerstelle geplant
 
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10.12.2011  |  Kommentare: 0

22-jähriger Mann eines Morgens tot im Bett einer Krankenanstalt augefunden

22-jähriger Mann eines Morgens tot im Bett einer Krankenanstalt augefunden
Entsetzen über den Tod - Dr. Rüsch über Felix Primschitz

Stellungnahme zur Anfrage von Dr. Erich Vogl - Kurier per Mail vom 8.12.2011

Herr Dr. Vogl hat mir bis jetzt nicht geantwortet. Unabhängig von der nicht erfolgten Zusage von Herrn Dr. Vogl, nichts ohne meine Korrektur und Freigabe zu veröffentlichen, beantworte ich ämtliche von Herrn Dr. Vogl gestellten Fragen, im Interesse der Aufklärung des durch ärztliche Kunstfehler verursachten Todes des Herrn Felix Primschitz.

Ich habe die Krankengeschichte über die letzten Tage vor dem Tod von Herrn Primschitz erhalten und bin entsetzt darüber, dass ein 22jähriger Mann eines Morgens tot im Bett einer Krankenanstalt aufgefunden wird, und nicht alles Mögliche daran gesetzt wird, die Ursache dafür zu erhellen. Dazu hätte auf jeden Fall eine Blutuntersuchung auf erhöhte Medikamentenspiegel gehört, vor allem, da Herr Primschitz auf einer psychiatrischen Abteilung gelegen hat und dort so viele beruhigenden Medikamente erhalten hat, dass er am Vortag aufgrund der medikamentösen Ruhigstellung nur noch bettlägerig war.

Herr Primschitz hat immer sehr empfindlich auf Medikamente reagiert. Er erlitt im Rahmen eines stationären Aufenthaltes im Januar 2008, wo er laut Gerichtsbeschluss zu lange zu Unrecht in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung angehalten wurde, so starke Nebenwirkungen auf ein verabreichtes Beruhigungsmittel, dass er ein Gegenmittel einnehmen musste.

Dennoch wurde nach seinem Tod am 6.10.2011 in der Landesnervenklinik Sigmund Freud keine Blutuntersuchung veranlasst. Die Ursache für die plötzliche Herzschwäche ist ebenso nicht geklärt – woher soll Herr Primschitz die Herzmuskelentzündung gehabt haben?

Ich bin vom Tod von Herrn Primschitz sehr betroffen, noch mehr über die Umstände des Todes, und auch über den Umgang damit, die Nicht-Aufklärung der Todesursache, weshalb ich mich auch per Mail an die Staatsanwaltschaft Graz wandte, welches leider ohne Reaktion blieb.

---

Von: dr.ruesch@ruesch.info
Betreff: Stefan Baumgartner - Felix Primschitz - 635 28 UT 156/11p - 1
Datum: Do, 20.10.2011, 10:01
An: katja.hirtenfelder@bmj.gv.at
Cc: office@ra-kohlbacher.at

---

Sehr geehrte Frau Staatsanwältin Mag. Hirtenfelder,

Herr Stefan Baumgartner hat mir Ihr Schreiben bezüglich der Einstellung des Ermittlungsverfahren zu Kenntnis gebracht, in dem steht, dass Herr Felix Primschitz an einer akuten Linksherzerweiterung (Herzinsuffizienz) gestorben ist.

Herr Primschitz war unter meiner Behandlung, die von Juni 2007 bis März bzw August 2010, stattgefunden hat, ein organisch gesunder Mann. Die Behandlung fand in freiem Willen von Herrn Primschitz, mit dem starken Widerstand der Mutter statt.

Die Mutter wollte eine Besachwalterung erzwingen, die Herr Primschitz absolut ablehnte. Er bewies, dass er ohne Sachwalter gesund werden kann. Er nahm mit starkem Willen von 100kg innerhalb von 1,5 Jahren 40kg ab. Er hatte am Ende der Behandlung Hoden im Hodensack, eine selbständige Hormonproduktion, und vor allem auch eine gute Herzfunktion.

Er wurde aus Thailand nach Österreich zurückgeholt und hier zwangs-besachwaltert. Unter dieser auch medizinischen Zwangsbesachwalterung wäre jeder behandelnde Arzt wie auch der Sachwalter verpflichtet gewesen, sich bei mir die Vor-Krankengeschichte zu besorgen. Bei einer Fortführung der Behandlung durch mich, veranlasst durch den Zwangs-Sachwalter wäre die Herzinsuffizienz ausgeschlossen.

Es ist daher zu unterscheiden, ob jemand ohne genau deswegen - Fresssucht - besachwaltert zu sein, an Übergewicht und Herzinsuffizienz stirbt, somit freiwillig, oder eine Zwangsbehandlung, die das Übergewicht und die Herzinsuffizienz vermeidet, nur deswegen unterbleibt, weil Medizin und Sachwalter diese Pflichten der Mutter überlassen, die dazu weder fachlich noch rechtlich in der Lage und befugt ist, insbesondere in Kenntnis des aus der Krankengeschichte sich ergebenden psychischen Krankheitsbildes der Mutter.

Bezeichnend ist, dass weder der letzte Stationsarzt, OA Dr. Wlasak, etwas von meiner Behandlung wußte, und der Sachwalter Dr. Klein vom Tod des Herrn Primschitz am 6.10.2011 erst aus der Zeitung am 13./14.10.2011 erfahren hat.

Hochachtungsvoll,

Dr. med. Julia Rüsch

Um detailliert auf die Fragen von Herrn Dr. Vogl eingehen zu können, baue ich meine Antworten und Bemerkungen in den Text von Dr. Vogl ein:

---

Von: "Erich Vogl" <Erich.Vogl@kurier.at>
Betreff: Anfrage Datum: Do, 8.12.2011, 14:19An: dr.ruesch@ruesch.info
Cc: "Rainer Fleckl" <Rainer.Fleckl@kurier.at>
Dr. Vogl:

---

Sehr geehrte Frau Dr. Rüsch,

wie telefonisch besprochen wende ich mich per Mail mit einigen Fragen an Sie. Es geht um den Fall Felix Primschitz. Der junge Mann war Prader-Willi-Patient und ist am 6. Oktober im Alter von 22 Jahren verstorben. Laut Obduktionsbericht lautet die Todesursache: Linksherzinsuffizienz. Felix Primschitz war ein guter Bekannter von Walter Mayer, dem wegen Dopinghandels verurteilten ehemaligen Skibetreuer.

Dr. Rüsch:
Herr Walter Mayer ist, soweit ich weiß, nicht rechtskräftig verurteilt. Vorverurteilungen haben massive gesundheitliche Folgen, da das Unrecht-Gefühl zu einem extremen Hormonungleichgewicht führt. (Stresshormone steigen an, Sexualhormone/ Lebenshormone fallen ab). Ein Hormonungleichgewicht führt zu einem gestörten Immunsystem und wird damit zum Nährboden von unterschiedlichsten Erkrankungen. Dies ist bei Aussagen oder Berichterstattungen zu beachten.

Dr. Vogl:
Im Oktober 2008 verbrachten Mayer und Primschitz viel Zeit miteinander, wobei Letzterer stets die unter Dopern so beliebten Substanzen Testosteron, Wachstumshormon und Epo mitführte. Diese Medikamente wurden durch Sie verschrieben, wie sie einmal bestätigten.

Dr. Rüsch:
Ich habe niemals geäußert oder bestätigt, dass ich Herrn Primschitz Testosteron verschrieben oder verabreicht habe, da ich dies nicht gemacht habe. Ganz im Gegenteil bin ich bei jedem Patienten, ausgenommen, er hat keine Hoden mehr, gegen eine Gabe von Testosteron, da diese die Eigenproduktion verringert und somit das Ungleichgewicht verstärkt. (nachzulesen in meinem Artikel in der ÄrzteWoche http://www.springermedizin.at/artikel/17546-die-hormonelle-gestimmtheit vom 22.06.2010)

Tatsächlich hat Herr Primschitz von mir Hormone bekommen, die die Eigenproduktion von Testosteron fördern. Diese werden in den Muskel gespritzt, was ausschließlich durch mich stattfand. Auch die Injektion von Erythropoetin wurde ausschließlich von mir durchgeführt. Die Medikamente waren immer in meiner Verwahrung.

Das einzige, was Herr Primschitz tatsächlich mitführte, da er es sich selber verabreichte, war das Wachstumshormon. Er hatte immer nur einen Pen (Spritze zu Selbstinjektion) bei sich, wovon er sich täglich eine klar vorgegebene Menge unter die Haut spritzte. Die Verabreichung wurde von mir laufend kontrolliert.

Dr. Vogl:
Nun meine Fragen:
1.) Der regelmäßige Konsum von Testosteron führt zu beeinträchtigter Pumpleistung der linken Herzkammer – drei Jahre, nachdem Felix Primschitz ein gesundes Herz attestiert wurde (September 2008), stirbt er an Linksherzinsuffizienz. Wann haben Sie Herrn Primschitz erstmals Testosteron verschrieben und gab es vorher eingehende Untersuchungen am Patienten bzw. wurde das Einverständnis von für Primschitz verantwortlichen Personen für die Testosterontherapie eingeholt? Wie viel und wie lange hat Felix Primschitz Testosteron eingenommen?

Dr. Rüsch:
Wie schon zuvor erwähnt habe ich Herrn Primschitz nie Testosteron verschrieben oder verabreicht. Herr Primschitz wollte seine Hoden retten, die aufgrund der jahrelangen fehlenden, da von der Mutter verhinderten, Behandlung verkümmert waren und die ihm manch ein Arzt entfernen wollte, um das Risiko einer Entartung mit Krebserkrankung zu verhindern. Eine Testosteron-Gabe, eine Therapie, die ihm anfangs von einem Endokrinologen (Hormonarzt) auch empfohlen wurde, hätte dazu geführt, dass seine Hoden noch mehr verkümmern, weshalb diese Therapiemöglichkeit von mir abgelehnt und nicht durchgeführt wurde. Stattdessen hat die Therapie mit dem Testosteron-Produktion-fördernden Pregnyl dazu geführt, dass die Hoden an Größe zugenommen haben und die eigene Testosteronproduktion in Gang gekommen ist, in Kombination mit Erythropoetin sogar ein hohes Ausmaß im Normalbereich erreicht hat.
Ich mache bei jedem Patienten vor und während jeder Medikamentengabe eingehende Untersuchungen.
Ein Einverständnis des Patienten bzw der für ihn verantwortlichen Personen ist Voraussetzung für meine Behandlung.
Herr Primschitz war volljährig und medizinisch nicht besachwaltet, daher war er alleine für sich verantwortlich.

Dr. Vogl:
2.) Prader-Willi-Experten meinen, dass Wachstumshormon bei erwachsenen Prader-Willi-Patienten nicht angewendet werden darf. Nun war Herr Primschitz zum Zeitpunkt, als er mit Mayer (und den von Ihnen verschriebenen Medikamenten) unterwegs war, 19, also erwachsen. Wieso haben Sie Herrn Primschitz Wachstumshormon verschrieben. Wann haben Sie Herrn Primschitz erstmals Wachstumshormon verschrieben und wie lange hat er es bekommen?

Dr. Rüsch:
Ich weiß nicht, mit welchen Prader-Willi-Experten Herr Dr. Vogl gesprochen hat, denn die Aussage, dass Wachstumshormon bei erwachsenen Patienten nicht angewendet werden darf, stimmt nicht. Nach eingehender Untersuchung auf der Klinischen Abteilung für Endokrinologie (Hormone) und Stoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin am LKH Uni-Klinikum Graz erhielt Herr Primschitz aufgrund eines Wachstumshormonmangels erstmals im März 2008 Wachstumshormone, direkt von der Klinik verschrieben und organisiert. Ich war laufend mit Hormon-Fachärzten in Verbindung, anfangs mit der Klinischen Abteilung für Endokrinologie (Hormone) in Graz, nach dem Umzug von Herrn Primschitz nach Wien mit der Klinischen Abteilung für Endokrinologie (Hormone) und Stoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin am AKH Wien, beziehungsweise mit niedergelassenen Endokrinologen (Hormonärzten), u.a. Univ. Doz. Dr. Attila MR Dunky in Wien. Herr Primschitz selber war dort auch regelmäßig zu Kontrollen. Für eine Verschreibung von Wachstumshormonen und eine Übernahme von der Krankenkassa ist und war eine laufend aktuelle Befundung eines Endokrinologen (Hormonarzt) erforderlich. Die Kosten der Wachstumshormone von Herrn Primschitz hat seine Krankenkassa vollständig übernommen.
Im Rahmen meiner Behandlung hat Herr Primschitz bis Mitte Dezember 2009 Wachstumshormone erhalten. Bei einer Laborkontrolle im März 2010 war das gemessene Wachstumshormon auch ohne Zufuhr von außen im Normalbereich. Das heißt, Herr Primschitz hat zu diesem Zeitpunkt selber ausreichend Wachstumshormone produziert. Er hat zumindest von Mitte Dezember 2009 bis Mitte August 2010 keine Wachstumshormone genommen.Wer ihm wann danach Wachstumshormon wieder verschrieben hat, weiß ich nicht.

In der Krankengeschichte, die auf www.die-frau.at zu sehen ist, kann man nachlesen, dass HerrPrimschitz wieder Wachstumshormon (Norditropin) bei den laufend verschriebenen Medikamenten hatte. Diese Verschreibung war nicht gerechtfertigt, nachdem Herr Primschitz selber fähig war, Wachstumshormone zu produzieren.

Zu „Prader-Willi-Syndrom“ generell zu sagen ist, dass hiermit in den 50er Jahren ein Zusammenkommen von Krankheitserscheinungen (Symptomen) von drei Schweizer Kinderärzten beschrieben wurde. In den frühen 80er Jahren wurde in diesem Zusammenhang eine Gensituation (Veränderung am Chromosom 15) beschrieben. Die Krankheitserscheinungen sind allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt und es kann nicht mit 100prozentiger Sicherheit festgestellt werden, dass diese spezielle Gensituation tatsächlich immer mit den von Dr. Prader, Dr. Willi und Dr. Labhard beschriebenen verschiedenen Krankheitserscheinungen einhergeht, da es in der gesamten Bevölkerung keine flächendeckende genetische Durchuntersuchung gibt, die ausschließen könnte, dass auch klinisch gesunde Mensch ohne Krankheitserscheinungen genau diese Gensituation haben. Es gibt keine „Prader-Willi“ Behandlung, sondern lediglich die Behandlung der einzelnen, unterschiedlich ausgeprägten Krankheitserscheinungen jedes einzelnen Patienten.
Nebenbei sei erwähnt, dass alle diese „Prader-Willi“ und sonstigen Syndrome sektenähnliche Strukturen haben, sowohl auf der Ärzteseite, wie auch auf der Patienten- und Angehörigenseite, die die Situation leider nicht besser, sondern schlechter machen. So erklärte mir „der“ „Prader-Willi-Spezialist“ in der Schweiz, Dr. Eiholzer, dass ein „Prader-Willi- Patient“ kein Recht auf eine Behandlung hat, die die Reifung der Hoden, eine natürliche Entwicklung und notwendig für den allgemeinen Reifungsprozess, hervorruft. Im Gegenteil sollte das sogar verhindert werden, da „man ja nicht möchte“, dass ein „Prader-Willi“ sexuell aktiv wird und vielleicht sogar noch andere „Prader-Willi“ erzeugt, obwohl gleichzeitig von einer Zeugungsunfähigkeit gesprochen wird.
Ist es gerechtfertigt, einem Menschen eine Therapie zu verweigern, nur weil er eine andere Gensituation hat? Dies erinnert an frühere Zeiten… Wäre die Nachforschung nach der Todesursache gewissenhafter abgelaufen, wenn Herr Primschitz nicht die Diagnose „Prader-Willi“ gehabt hätte?

Dr. Vogl:
3.) Epo: Prader-Willi-Experten meinen, dass eine Epo-Behandlung bei Prader-Willi-Patienten keinen Sinn ergibt. Im Dopingbereich jedoch spielt Epo eine gewaltige Rolle. Wieso haben Sie Primschitz Epo verschrieben?

Dr. Rüsch:
Herr Primschitz litt neben, bzw aufgrund seines Hormonmangels an einer Muskelschwäche. Das für die Hodenoperation erforderliche Abnehmen war durch fehlende Muskeln erschwert. Zur Zeit der Tour de France 2008 kam Ricco als bereits dritter Radfahrer der Tour de France mit seiner Epo-Affäre in die Medien. Offensichtlich hatten diese 3 Radfahrer Epo für mehr Muskelkraft verwendet. Dies veranlasste mich zu genauesten Nachforschungen über Wirkung und Nebenwirkungen dieses Präparates. Nach Rücksprache mit u.a. dem Grazer Nierenspezialist, Prim. Dr. Giesauf und mehreren Pharma-Firmen, die Erythropoetin produzieren, kam ich zu dem Schluss, dass Erythropoetin in einer minimalen Dosis so gut wie keine Nebenwirkungen hat, dafür aber die Durchblutung, und damit die Versorgung im gesamten Körper, und so die Muskelarbeit verbessert. Trotz Zustimmung der förderlichen Punkte haben mir sämtliche Gesprächspartner nicht aus medizinischen Gründen sondern sonderbarer Weise aus absurden rechtlichen falschen Gründen von einer Behandlung mit Erythropoetin abgeraten, da es nur für Blutarmut im Rahmen von Krebserkrankungen und bei Nierenschwäche zugelassen ist. Auch „Doping“ war immer wieder ein Thema. Allerdings kann man bei einem Patienten, der eine notwendige Behandlung braucht, keinesfalls von Doping sprechen. Andererseits ist jede medizinische Behandlung Doping.

Es ist eine ärztliche Unterlassung und damit Straftat, wenn eine notwendige Behandlung nicht gegeben wird. Damit war für mich die Tatsache, dass Erythropoetin als Doping verschrien ist, kein Hindernisgrund, meinem Patienten ein für ihn erforderliches Medikament zu verschreiben und zu verabreichen.

Unerwarteter Weise hat die Behandlung mit Erythropoetin dazu geführt, dass Herr Primschitz, trotz gleichbleibender Hormontherapie mit Pregnyl und zwischenzeitlich auch einer Kombination aus LH und FSH, die Testosteron-und Spermienproduktion stimulierenden Hormone der Hirnanhangsdrüse, plötzlich deutlich mehr Testosteron produziert hat. Und die eigene Testosteronproduktion blieb auch ohne Erythropoetin deutlich höher, als vor der ersten Erythropoetingabe. Herr Primschitz erreichte Hormonwerte eines gesunden Menschen, was sämtliche Ärzte bei der Ausgangssituation „Prader-Willi“ nicht für möglich gehalten haben.

Die Entwicklung von Herrn Primschitz aufgrund der Gabe von Erythropoetin war deutlich erkennbar. Er
wurde von dem Jungen, der er vorher trotz seiner 19 Jahre war, zu einem jungen Mann. Die
körperliche Entwicklung führte auch zu einer geistigen Entwicklung und Reifung. Trotz Vorlage aller
auch messbaren Daten an die Krankenkassa lehnte diese die Kostenübernahme ab, mit der einfachen,
sinnlosen und falschen Begründung, Erythropoetin sei Doping.

Was ist negativ an einem „Doping“ bei einem Patienten, der an Muskelschwäche und Hormonmangel leidet und durch das „Doping“ gesünder wird? Doping? bei einem Patienten, der an keinem Wettkampf teilnimmt? Doping? obwohl die Behandlung nachweisbar die erforderlichen Ziele auf dem Weg zur Gesundung erfüllt hat?

Da damals Herr Primschitz kurz vor seiner lange geplanten Operation zur Rettung seiner immer noch in der Leiste liegenden Hoden stand, war die Kostenfrage nebensächlich und wurde dies damals nicht durchgekämpft.

Testosteron ist das Lebenshormon, das nicht nur dem Muskel Kraft gibt, sondern den Willen stärkt. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass ein Sportler, der Erythropoetin nimmt, plötzlich an sich selber glaubt und dadurch besser trainieren kann. Trotzdem ist ganz klar abzulehnen, dass jemand ohne ärztliche Verschreibung und Kontrolle Erythropoetin nimmt.

Allgemein zu sagen ist, dass Erythropoetin in minimaler Dosierung einen Anstoß liefert, um bei Hormonungleichgewicht die eigene Hormonproduktion ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei ist jedoch eine engmaschige ärztliche Kontrolle erforderlich. Eine Medikation ohne zusätzliche Therapie durch ärztliche Gespräche, kontrollierte Bewegung, geistiger, emotionaler und körperlicher Berührung, bringt keinen Vorteil, sondern kann sogar schädlich sein.

Andererseits kann eine ärztlich verschriebene und kontrollierte Erythropoetinbehandlung gerade bei Sportlern sogar erforderlich sein, da der intensive Sport einen Hormonmangel verursacht, was unter anderem zu Aneurysmen, Embolien, Bauchschmerzen, Autoimmunerkrankungen, Nahrungsmittelintoleranzen bis hin zu Ermüdungsbrüchen, vor allem bei Frauen, führt.

Dr. Vogl:
4.) In welchem Umfang haben Sie Herrn Primschitz die o.a. Substanzen verschrieben? Und welche Substanzen haben Sie ihm sonst noch verschrieben?

Dr. Rüsch:
Wie vorher bereits beschrieben, hat Herr Primschitz ab März 2008 Wachstumshormon (Norditropin), erstmals verschrieben von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie (Hormone) der Universitätsklinik für Innere Medizin am LKH Klinikum Graz, erhalten.

Die Dosierung wurde von mir immer abgestimmt auf den IGF-Wert, ein insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor, der durch Anregung des Wachstumshormons entsteht und im Blut besser messbar ist als Wachstumshormon selber. Herr Primschitz erhielt Norditropin bis Mitte Dezember 2009. Im März 2010, also drei Monate nach der letzten Wachstumshormon-Gabe, hatte Herr Primschitz IGF Werte im Normbereich.

Ebenso ab März 2008, ebenso verschrieben von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie (Hormone) der Universitätsklinik für Innere Medizin am LKH Klinikum Graz, nach Rücksprache auch mit Univ. Prof. Dr. Franz Waldhauser, Pädiatrischer Endokrinologe (Hormonarzt für Kinder) der Universitätsklinik für Kinder- u. Jugendheilkunde im AKH Wien, erhielt Herr Primschitz Pregnyl, ein Hormon, das in der Plazenta gebildet wird und aus dem Urin von schwangeren Frauen gewonnen wird, das dazu führt, dass der Hoden selber Testosteron produziert. Zweimal wöchentlich erhielt Herr Primschitz 1500 IE Pregnyl in den Muskel injiziert. Dezember 2009 wurde auch dies abgesetzt. Zusätzlich erhielt Herr Primschitz Vitamin D, erstmals verschrieben von der Endokrinologie in Graz. Ab September 2008 erhielt Herr Primschitz von mir verschrieben Eisen und zusätzlich Vitamin C und Vitamin B12.

Ende September 2008 erhielt Herr Primschitz von mir erstmals zweimalig Erythropoetin 2000 IE verschrieben und verabreicht. Eine weitere Kur über 3 Wochen wurde Ende Oktober 2008 begonnen und nach mehrwöchiger Pause wiederholt.

Seit November 2008 erhielt Herr Primschitz Menopur, eine Mischung aus LH und FSH, um den Hoden reifen zu lassen, verschrieben von der Universitätsklinik für Urologie im AKH Wien. Dieses Medikament wurde bis Mitte Dezember 2009 dreimal wöchentlich in den Muskel gespritzt. Ab Mitte Dezember 2009 brauchte Herr Primschitz keine Medikamente mehr.

Dr. Vogl:
5.) Laut unseren Informationen sind bzw. waren Sie gut mit Herrn Mayer bekannt, das heißt, Sie wussten auch von der engen Bekanntschaft zwischen Mayer und Primschitz. Haben Sie nie Bedenken gehegt, die verschriebenen Substanzen könnten durch Herrn Mayer an Sportler weiter gegeben werden?

Dr. Rüsch:
Herr Walter Mayer war auch mein Patient und er hat mich für diese Information von meiner ärztlichen Verschwiegenheit entbunden. In einer gemeinsamen Therapie verbrachten Herr Primschitz und Herr Mayer ca 1 Monat ununterbrochen zusammen, machten Bergtouren, oder gingen zusammen Klettern oder zur Tanztherapie.

Ich habe nie Bedenken gehegt, dass Herr Mayer die Herrn Primschitz verschriebenen Medikamente an Sportler weitergibt, da dies gar nicht möglich war. Pregnyl und Erythropoetin waren, wie zuvor schon beschrieben, immer in meiner Verwahrung und wurden ausschließlich von mir Herrn Primschitz verabreicht, der dafür zu Terminen zu mir kam, oder auch ich Visiten in der Obersteiermark machte. Das einzige Medikament, das Herr Primschitz mit sich führte, war der Pen mit Norditropin, eine Spritze, mit der er sich das Wachstumshormon selber unter die Haut gespritzt hat. Da die Menge genau vorgegeben war, und eine Spritze für eine genau ausrechenbare Anzahl an Tagen gehalten hat, wäre mir eine Weitergabe der Hormone sofort aufgefallen.

Abgesehen davon war Herr Primschitz gar nicht interessiert daran, seine Hormone irgendjemandem anderen zu geben. Und Herrn Mayer ist der Umgang mit Wachstumshormonen fremd.

Dr. Vogl:
6.) Könnten die Medikamente Schuld sein am frühen Tod des Herrn Primschitz bzw. könnte er als Versuchsobjekt missbraucht worden sein?

Dr. Rüsch:
Ja, Medikamente könnten verantwortlich sein für den frühen Tod von Herrn Primschitz. Aber nicht die Medikamente, die Herr Primschitz im Zeitraum März 2008 bis Dezember 2009 erhielt, so wie hier aufgrund der Fragestellung in den Raum gestellt wird, sondern jene, die er zuletzt auf der psychiatrischen Abteilung erhielt.

In der Landesnervenklinik Sigmund Freud hat Herr Primschitz zuletzt 9 verschiedene Medikamente erhalten: Cymbalta, Seroquel XR, Temesta expidet, Dominal forte, Euthyrox, Ferretab, Salofalk, Norditropin, und zuletzt zusätzlich Nozinan erhalten.

Laut Krankengeschichte war er am Tag vor seinem Tod aufgrund der Betäubung nur noch bettlägrig, weshalb ihm zusätzlich eine Anti-Thrombose-Spritze verabreicht wurde.
Wenn Herr Primschitz tatsächlich die Herzschwäche schon vorher entwickelt hatte, warum wurde das nicht festgestellt? Herr Primschitz war zum Zeitpunkt seines Todes, soweit ich weiß, schwer übergewichtig. Bei jedem Übergewichtigen muß eine Herzuntersuchung durchgeführt werden. Erst recht, bevor er Medikamente bekommt, die auch aufs Herz wirken.

Herr Primschitz war kein Versuchsobjekt, sondern im Gegenteil musste er offensichtlich im letzten Jahr wieder in die Schablone des „Prader-Willi“ Patienten hinein passen.

Warum wurde nichts gegen das starke Übergewicht gemacht?

Warum wurde keine Situation geschaffen, in der er sich nicht die Unterlippe zerbeißt, um nicht nach Hause zu müssen?

Und dies passiert, obwohl Herr Primschitz zu diesem Zeitpunkt, im Gegensatz zum Zeitraum meiner Behandlung, besachwaltet war.
Warum wurde der Sachwalter vom Krankenhaus nicht von der Behandlung und in der Folge nicht über den Tod verständigt?

Herr Primschitz war während meiner Behandlung in laufender ärztlicher Kontrolle. Es wurden regelmäßig Laborkontrollen und andere Spezialuntersuchungen gemacht. Er hat selber, nur mit Unterstützung meiner Therapie, die aus ärztlichen Gesprächen, Bewegung, Umstellung der Lebenssituation, selbständiges Arbeiten, selbständiges Leben, unterstützt durch oben genannte Medikamente, die am Anfang erforderlich waren, bestand, Unglaubliches geleistet. Herr Primschitz war im Zeitraum meiner Behandlung kein Versuchsobjekt. Erst recht nicht wurde er dazu missbraucht. Herr Primschitz hatte ein sehr klares Ziel vor Augen, nämlich eigenständig, gesund, mit Hoden im Hodensack zu leben. Dafür hat er mich beauftragt.

Tatsächlich ist seine Entwicklung in der Medizin einzigartig, denn dass ein „Prader-Willi“ mit einer teilweise nicht funktionierenden Hirnanhangsdrüse, also Mangel an Wachstums- und Sexualhormonen mit Folge der Muskelschwäche und Verkümmerung der Hoden sowie fehlender Pubertät, plötzlich selbständig Wachstumshormone, Testosteron, LH und FSH produziert, seine Sprache verbessert, vom Kind zum Mann wird, die jahrelang nicht durchgeführte Hodenoperation problemlos durchgeführt werden kann, obwohl bei „Prader-Willi“ von einem Risiko bei Narkosen berichtet wird, ist beeindruckend.

Was ihm nicht gelungen ist, ist, sich aus der kranken Mutter-Sohn-Beziehung langfristig zu lösen, weshalb es im August 2010 zu einem Rückschritt kam.

Dr. Vogl:
Ich bitte um Verzeihung für die umfangreiche Anfrage und bitte Siedennoch um Antworten bis morgen nachmittags.

Mit besten Grüßen

Dr. Erich Vogl

Ressort für Investigative Recherche
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Tel.: 0043/1/52100-2712
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FN 8289s, HG Wien
UID: ATU11876905
Komplementär: Kurier Redaktionsgesellschaft mbH, FN87325w, HG Wien

Dr. Rüsch:
Es ist eine medizinische und rechtliche, sowie demokratische aber auch politische Notwendigkeit, denTod des Herrn Primschitz durch ärztliche Kunstfehler aufzuklären.

Dr. med. Julia Rüsch



 

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